Heiligenhaus. Komfort im Nahverkehr – auch für Heiligenhauser Fahrgäste. Der Umbau des Höseler Bahnhofs schreitet voran und verspricht einige Neuheiten
Die Heiligenhauser Pendler, die mit dem Bus und der Bahn in Richtung Düsseldorf oder Essen fahren, können sich freuen: Demnächst können sie am Höseler Bahnhof am Gleis 1 direkt vom Bus in die Züge der S 6 und umgekehrt steigen.
„Wir nennen das den Charme der kurzen Wege“ – Dirk Winkelmann, Tiefbauamt Ratingen
„Das hat den Charme der kurzen Wege, ein Riesenvorteil für die Kunden“, freut sich Dirk Winkelmann vom Ratinger Tiefbauamt. „Hinzu kommen noch abschließbare Fahrradboxen und eine sogenannte Kiss&Ride-Spur. Autofahrer können hier ihren Beifahrer schnell mal eben rauslassen.“
Von Seiten der Stadt Ratingen könnten die Baumaßnahmen im April abgeschlossen sein – allerdings, so beklagt es der Leiter der Abteilung Neubau, sei es schwierig, die nötigen Handwerksunternehmen zu finden.
Modernisierung kostet 5,8 Millionen Euro
Der neue Busbahnhof befindet sich direkt unter der Brücke, die seit einigen Jahren die Bundesstraße 227 über die Gleise der S-Bahn leitet. Wegen des neuen Verknüpfungspunktes wurde der Bahnsteig einige Meter weiter nach Nordosten verlängert. Bereits seit Juli wird der Höseler Bahnhof modernisiert, die Investitionskosten von 5,8 Millionen Euro übernehmen zu unterschiedlichen Teilen die Deutsche Bahn, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Stadt Ratingen.
Bislang – so schildert es Dr. Denis Loskant, Leiter des Bau- und Anlagenmanagements der DB Station&Service in NRW – seien die Umbaumaßnahmen gut voran gekommen. Während der Herbstferien konnte ein großer Teil der Arbeiten erledigt werden. So hat das Gleis 2 ein 40 Meter langes und vier Meter breites Bahnsteigdach bekommen, auch die Pflasterarbeiten sind nahezu abgeschlossen. Und auch die Schächte der beiden Aufzüge sind bereits ausgehoben. „Wir sind im Zeitplan“, versichert Karl-Heinz Secker, Projektleiter der Deutschen Bahn.
Denkmalgeschützes Dach muss aufwendig saniert werden
Eins aber bereitet ihm Sorge: „Der Zustand des denkmalgeschützten Bahnsteigdaches, direkt am Empfangsgebäude, ist viel schlechter als gedacht. Wir müssen es aber komplett zurückbauen, um es zu sanieren. Gerade beim Denkmalschutz sollen möglichst viele originale Teile der 110 Jahre alten Konstruktion erhalten bleiben.“ Die Nähe zu der 15.000 Volt führenden Oberleitung macht übrigens einige Aufgaben nicht gerade leichter. „Wir werden dafür die nächtlichen Ruhepausen nutzen, um die Kunden möglichst wenig zu beeinträchtigen“, versichert Denis Loskant. Trotzdem: Gänzlich vermeiden lassen sich kleinere Störungen, Sperrungen oder der Einsatz von Ersatzverkehr bei einer solchen Umbaumaßnahme nicht. Dafür können sich alle Kunden – darunter auch viele Heiligenhauser – künftig über einen serviceorientierten, barrierefreien (möglich gemacht durch spezielle Fördertöpfe des VRR) und komfortablen Busbahnhof freuen.