Ratingen-Hösel. Der Bahnhof Hösel wird umgebaut. Die Streckensperrung wird bald aufgehoben, doch Züge halten bis 6. November nicht in Hösel. Ersatzbusse fahren.

Pendler aus Heiligenhaus, die mit der S-Bahn 6 nach Düsseldorf oder ins Ruhrgebiet wollen, müssen derzeit viel Geduld haben: Der denkmalgeschützte Bahnhof in Ratingen-Hösel wird modernisiert. Mit über einem Jahr Verspätung hat die Deutsche Bahn diese Maßnahme begonnen. Wo jetzt auf den Gleisen die Bagger rollen, fährt kein Zug. Für Pendler stehen Busse als Schienenersatzverkehr bereit. Zwar endet diese Vollsperrung am Freitag, 25. Oktober, danach hält die S-Bahn aber weiterhin nicht in Hösel. Ersatzbusse fahren zunächst bis Anfang November. Weitere Herausforderungen für Reisende werden aber folgen, denn komplett fertig ist der neue S-Bahnhof Hösel erst im nächsten Sommer.

Ersatzbusse pendeln derzeit zwischen Essen Hauptbahnhof und Düsseldorf-Unterrath. Ab Freitagabend müssen sie nur noch zwischen Ratingen-Ost und Hösel pendeln.
Ersatzbusse pendeln derzeit zwischen Essen Hauptbahnhof und Düsseldorf-Unterrath. Ab Freitagabend müssen sie nur noch zwischen Ratingen-Ost und Hösel pendeln. © Uwe Möller

„Die Arbeiten gehen gut voran und wir sind im Zeitplan“, sagt ein Bahnsprecher. Der gesamte Umbau des Bahnhofs soll rund 4,3 Millionen Euro kosten. Nach einigen vorbereitenden Maßnahmen laufen seit gut zwei Wochen die Hauptarbeiten. Derzeit bekommt der Außenbahnsteig, wo sonst die Züge nach Düsseldorf und Köln halten, ein neues Wartehäuschen und ein 40 Meter langes Dach. Ebenfalls lässt die Deutsche Bahn beide Bahnsteige barrierefrei umbauen. Die Baufirma hebt sie dafür auf 96 Zentimeter an, damit Fahrgäste ebenerdig in die S6 einsteigen. Im nächsten Jahr sollen zwei Aufzüge folgen, damit etwa Gehbehinderte bequem die Züge erreichen können.

Den Bahnsteig am Bahnhofsgebäude sollen künftig Bus- und Bahnkunden gemeinsam nutzen. „Die Rahmen für diesen Kombibussteig haben wir bereits gesetzt. Die Bahn pflastert ihn noch aus“, sagt Jana Janßen vom Ratinger Tiefbauamt. Sie ist die Projektleiterin für das zweite Bauprojekt am Höseler Bahnhof: Dort baut die Stadt seit April einen neuen Busbahnhof. Am alten S-Bahnhof dagegen will die Deutsche Bahn noch das Gebäude modernisieren und dessen Dach ausbessern. Geplant sind auch neue Bänke und eine neue Beleuchtung.

Bisher keine Probleme beim Schienenersatzverkehr

Während der Sperrung bündelt die Bahn weitere Projekte auf der Strecke. So versetzt sie eine Signalanlage im Bahnhofsbereich, repariert den Höseler Tunnel und bessert in Ratingen bei einem Bahnübergang nach. Und Bauarbeiter erneuern im Essener Stadtwald-Tunnel eine Stützwand und sanieren die Entwässerung.

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Um all diese Maßnahmen zu ermöglichen, fällt die S6 zwischen Essen Hauptbahnhof und Düsseldorf-Derendorf bis Freitag aus. Pendler müssen in Busse umsteigen. Die Züge aus Köln leitet die Deutsche Bahn nach Düsseldorf-Unterrath um, von dort fahren sie bis zum Flughafen-Terminal. Und Busse verkehren zwischen Essen Hauptbahnhof und Unterrath.

Aber in Hösel hält die S-Bahn in Richtung Essen weiterhin nicht bis Mittwoch, 30. Oktober. Busse fahren als Ersatz nach Ratingen-Ost und zurück. Dieselbe Strecke pendeln die Ersatzbusse, wenn vom 30. Oktober (22.30 Uhr) bis Mittwoch, 6. November, die Züge Richtung Köln nicht in Hösel halten. „Der Schienenersatzverkehr läuft wirklich gut. Es gibt keine Probleme“, betont die Deutsche Bahn.

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Weitere Sperrungen im nächsten Jahr

Projektleiterin Jana Janßen (rechts) vom Ratinger Tiefbauamt leitet das Busbahnhofsprojekt. Hier stellen die Stadt Ratingen und die Baufirma die Maßnahmen im April vor.
Projektleiterin Jana Janßen (rechts) vom Ratinger Tiefbauamt leitet das Busbahnhofsprojekt. Hier stellen die Stadt Ratingen und die Baufirma die Maßnahmen im April vor. © Oliver Kühn / WAZ

Fertiggestellt hat dagegen schon die Stadt Ratingen einen Großteil des Busbahnhofs: Die Bussteige sind – bis auf den Kombibussteig – fertig und die Betonfahrbahn ist ebenfalls erneuert. „Während der Bauphase wurde es mit den Bussen manchmal knubbelig“, sagt Projektleiterin Jana Janßen, aber erreichen konnten die Fahrzeuge den Bahnhof. Bis Januar wollen die Ratinger Stadtwerke noch Laternen aufstellen. „Daran ist die Inbetriebnahme des Busbahnhofs gebunden“, so Janßen. Das sei eine Sicherheitsfrage, weil Fahrgäste nicht im Dunkeln die Bussteige nutzen sollten. „Wir nehmen ihn im Januar in Betrieb“, dann würden maximal noch die digitalen Anzeigetafeln fehlen.

Während sich 2020 die Stadt Ratingen dann um den Bahnhofsvorplatz kümmert (2. Bauabschnitt), will die Deutsche Bahn nächstes Jahr die Aufzüge einbauen. „Dann wird es nochmal Einschränkungen für die Pendler geben“, so der Sprecher. Die Details für eine erneute Streckensperrung seien aber noch nicht bekannt.