Heiligenhaus. Bei der Umgestaltung des Alten Pastorats an der Hauptstraße verläuft alles nach Plan. Nur in einem Punkt gibt es noch etwas zu klären.
Daran könnte sich so manches Projekt ein Beispiel nehmen: Als vergangenes Jahr die Pläne für die Neugestaltung des Alten Pastorats an der Hauptstraße 185 vorgestellt wurden, hieß es, der Baubeginn erfolge Anfang April 2019 und die Fertigstellung im Herbst 2020. An diesem Zeitplan hat sich auch nichts geändert, erklärt der zuständige Architekt Raimund Hölscher bei einer Baustellenbegehung. Dafür tut sich auch jede Menge in der Baugrube.
So sind schon deutliche Fortschritte beim Hochbau zu beobachten, denn: „Wo es geht, bauen wir immer in Fertigteilen“, schildert Hölscher. Diese würden schon in ihrer Form angeliefert und müssten nicht erst extra angepasst werden. „Wir kommen auch deswegen gut klar.“
Grundrisse und Treppenhaus-Fundamente sind schon zu sehen
Ein großes Plus bei der Baustelle am Alten Pastorat sei zudem, „dass wir nur wenig Überraschungen in der Erde, also nichts über Gebühr Belastendes vorgefunden haben“, meint der Architekt. Das war beispielsweise im gegenüberliegenden Nahversorgungszentrum ganz anders: In der dortigen Industriebrache hatten etwa Asbestfunde im Erdreich für erhebliche Verzögerungen gesorgt.
Zu sehen sind nun am Alten Pastorat beispielsweise bereits die Grundrisse der Technikräume im Tiefgeschoss ebenso wie das Fundament der beiden Treppenhäuser. „In rund zwei Wochen kommen dann die Deckenelemente auf die Räume im Untergeschoss“, berichtet Hölscher weiter. Danach geht es an das eigentliche „Herz“ des neuen Gebäudekomplexes, das sich auf mehreren Etagen in einer U-Form an die erhaltene Außenfassade des Alten Pastorats anschließt und in dem auch ein großzügiger Innenhof entstehen wird.
Gastronomiefläche soll nun vermarktet werden
Bauherrin ist Alice Thormählen
Bauherrin des Bauprojektes am Alten Pastorat ist Alice Thormählen, die das Areal erworben hatte. Zuvor hatte das Gebäude lange leer gestanden, diente aber zwischenzeitlich als Ausstellungsraum für Kunstprojekte des Kollektivs „Kunstquadrat“.
Das Gebäude ist nicht zuletzt wegen seiner beiden Treppenhäuser auch variabel nutzbar. Sollte etwa ein Mieter irgendwann andere Pläne haben, ließen sich auch Bereiche separieren, schildert Architekt Raimund Hölscher.
Insgesamt stehen 2300 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung, 250 Quadratmeter davon sind unmittelbar am Eingang an der Hauptstraße für Gastronomie vorgesehen. Nun werde in die Vermarktung dieser Fläche eingestiegen, so Hölscher, der natürlich noch nichts zu möglichen Interessenten für den Gastronomiebereich sagen kann.
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Klar ist dagegen bereits die Nutzung der übrigen Fläche. Der bislang in Velbert ansässige Verein für Menschen mit Behinderung, Pro Mobil, wird Ankermieter. Dafür sei eine rollstuhlgerechte Bürofläche von 1500 Quadratmetern vorgesehen, führt Hölscher aus.
Daneben wird auch ein Hotel mit 13 Zimmern einziehen. „Zwei der beiden Zimmer werden auch komplett behindertengerecht ausgestattet, also auch mit behindertengerechtem Bad und WC. Das ist im Nordkreis Mettmann einzigartig.“ Ansonsten zeichne sich der gesamte Gebäudekomplex durch barrierefreie Zugänge aus, alle Stufen vor dem Alten Pastorat würden verschwinden.
Richtfest ist für Februar geplant
Zudem wird noch eine Tiefgarage errichtet. Dafür seien schon einige Anfragen eingegangen, wie Hölscher erläutert. Doch: „Die Parkplätze sind ausschließlich zur Eigennutzung der Mieter vorgesehen.“
Im Februar soll der Rohbau fertig gestellt sein. „Dann wird Richtfest gefeiert“, so der Architekt. Anschließend folgt der gesamte Innenausbau der Gebäudeteile, „nach 20 Monaten Bauzeit“ solle alles bezugsfertig sein. Und das wäre eben im Herbst 2020 – genau wie vorgesehen.