Regelmäßig werden herumirrende kleine Kinder im Heiligenhauser Heljensbad aufgegriffen. Die jüngste Kampagne für mehr Sicherheit zeigt Wirkung.

Immer mehr kleine Kinder sind im Freibad ohne Schwimmflügel oder Begleitpersonen von Mitarbeitern des Heljensbads aufgegriffen worden. Gegen diesen Trend haben Badleiter Holger Brembeck und sein Team mit einem eindringlichen Appell und einer Kampagne anzukämpfen versucht. Denn solche Situationen können gerade für junge Nichtschwimmer lebensgefährlich werden – und das im Ernstfall innerhalb weniger Sekunden. Die diesjährige Aktion „Engel tragen Schwimmflügel“ scheint allerdings Früchte getragen zu haben. Dennoch wollen und müssen die Mitarbeiter weiter über die Gefahren aufklären.

„Die Situation hat sich inzwischen deutlich gebessert“, zieht Brembeck eine erste Zwischenbilanz gut zwei Monate nach dem Appell. „Wir haben sehr, sehr viele Leute mit unserer Kampagne erreicht und wachgerüttelt.“ So sei jetzt insbesondere der kostenlose Verleih von Schwimmflügeln, der im Heljensbad schon seit Jahren angeboten wird, stärker nachgefragt und werde von Eltern kleiner Kinder häufiger genutzt.

Merklich weniger Kinder allein

„Es kann auch den besten Eltern passieren, dass sie ihre Kinder in einem vollem Freibad aus den Augen verlieren“, sagt Brembeck. Mitarbeiter hätten auch nach dem Appell herumirrende Kinder aufgegriffen – und das werde bestimmt auch noch bis Saisonende immer wieder vorkommen. Dennoch seien es seither merklich weniger Vorfälle gewesen.

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Besonders freue ihn und seine Mitarbeiter allerdings, dass sie mit der Kampagne nicht nur erwachsene Badegäste erreicht haben, sondern auch Kinder. Denn Kindergärten hätten bereits angefragt, ob jemand für einen Vortrag vorbeikommen könne, um bereits den Jüngsten zu erklären, warum sie dringend Schwimmflügel am und im Schwimmbecken tragen sollen. Sie lernen dabei, dass der Ertrinkungstod bei Kindern lautlos geschieht und dass binnen weniger Sekunden alles vorbei ist.

Das gelte aber nicht nur für das Heljensbad, betont der Badleiter, sondern für „jedes große Freibad in Deutschland“. Je mehr Erwachsene und Kinder sich der Gefahren bewusst seien, umso geringer sei die Chance, dass es zur Tragödie komme. „Hundertprozentige Sicherheit gibt es aber nie“, so Brembeck, verweist jedoch darauf, dass die Schwimmkurse für Nichtschwimmer diesmal noch mehr nachgefragt würden. Er erwartet, dass nach den Anmeldeterminen im September die Kurse sehr gut besucht sein werden.