Heiligenhaus/Hösel. Die Jäger aus Heiligenhaus haben technisch aufgerüstet, um Rehkitze zu retten, die im Gras Schutz suchen. Der Hegering freut sich übers Ergebnis.

Viele Rehe haben in den vergangenen Monaten ihren Nachwuchs bekommen. Damit möglichst viele dieser Kitze überleben und nicht von Bauern beim Wiesenmähen getötet werden, haben die Jäger aus Heiligenhaus und Hösel zuletzt technisch aufgerüstet. Moderne Geräte, die Warntöne aussenden und Rehe vertreiben – sogenannte Kitzretter – hat der Hegering Heiligenhaus-Hösel dafür angeschafft. Diese haben sie dann auf Wiesen aufgestellt, bevor sie am nächsten Tag von einem Landwirt gemäht wurden. Naturschutzobfrau und Initiatorin Julia Walter zieht nun eine Bilanz dieses Projekts.

Julia Walter (rechts) und die Hegeringvorsitzende Nicole Lenné mit einem sogenannten Kitzretter. Diese stellen die Jäger abends auf, bevor ein Bauer seine Wiese mäht.
Julia Walter (rechts) und die Hegeringvorsitzende Nicole Lenné mit einem sogenannten Kitzretter. Diese stellen die Jäger abends auf, bevor ein Bauer seine Wiese mäht. © Alexandra Roth

„Die Jäger in der Region haben die Aktion sehr gut angenommen, und die Landwirte haben sehr gut mit uns zusammengearbeitet“, sagt Walter. Eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe habe den schnellen Kontakt ermöglicht; in Heiligenhaus und Ratingen sei es so zu mehreren Einsätzen gekommen, zu denen sich bis zu 40 Freiwillige gemeldet hätten.

Ein Kitz wurde in Düsseldorf totgemäht

„Wir sind sehr glücklich, dass alles so gut geklappt hat“, freut sich Julia Walter. In Heiligenhaus und Hösel seien keine Kitze gestorben. Lediglich in Düsseldorf, wo allerdings ein befreundeter Hegering zuständig ist, sei ein Kitz übermäht worden. Die Jungtiere hätten nämlich keinen Fluchtinstinkt, wenn sie von Rehen im Gras platziert werden.

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Da manche Wiesen erneut zum Sommerende gemäht werden, werde es noch zu vereinzelten Einsätzen kommen. Befürchtete Beschwerden von Anwohnern, die nachts durch die Warntöne der Kitzretter vielleicht gestört würden, habe es nicht gegeben. Im Gegenteil: „Viele Spaziergänger, die uns beim Aufstellen der Geräte getroffen haben, haben uns angesprochen und fanden die Aktion gut.“ Im nächsten Jahr soll das Projekt fortgeführt werden. Und Julia Walter zweifelt nicht daran, dass es wieder ein Erfolg wird. Denn: „Jetzt kennen alle Landwirte meine Telefonnummer.“