Heiligenhaus/Velbert. Zwei Fahrer haben sich Mittwoch ein gefährliches Autorennen in Heiligenhaus geliefert. Ein Täter ist entwischt, die Polizei sucht weitere Zeugen.

Sie sind mit ihren Autos durch Heiligenhaus gebrettert und veranstalteten dabei gefährliche Überholmanöver: Zwei Fahrer haben sich am späten Mittwochabend, 28. August, gegen 22.20 Uhr ein illegales Autorennen auf dem Südring und der Velberter Straße (beide B 227) geliefert. Nun sucht die Polizei dringend nach Zeugen und äußert sich zur Situation um solche Rennen in Heiligenhaus.

Wie die Polizei mitteilte, seien ein roter Mini und ein weißer Golf an dem illegalen Autorennen beteiligt gewesen. Demnach sei zunächst der Mini mit überhöhter Geschwindigkeit auf dem Südring gefahren. Gefährlich wurde es, als er gleich mehrere andere Fahrzeuge verbotenerweise auf der rechten der beiden Fahrspuren überholte. Beinahe wäre es zu einem Unfall gekommen, allein durch die schnelle Reaktion des Fahrers eines überholten Fahrzeugs konnte dies verhindert werden. Denn er brach seinen Spurwechsel abrupt ab.

Plötzlich Schrittgeschwindigkeit am Real-Markt

Als der rote Mini danach an einer roten Ampel neben einem weißen Golf anhielt, so die Polizei, begannen beide Fahrer bei Grün „ein offensichtliches Beschleunigungsrennen gegeneinander“, bei dem dann auf dem Südring und der Velberter Straße die „Führungsposition“ bei hohen Tempo mehrfach wechselte. Zeugen schätzen, dass die beiden Fahrzeuge mit mindestens 90 Stundenkilometern unterwegs waren.

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Am Real-Markt (Velberter Straße) stoppten beide Wagen an einer roten Ampel. Als sie auf Grün wechselte, fuhren die zwei nebeneinander startenden Autos dann aus noch unbekannten Gründen plötzlich nur noch mit Schrittgeschwindigkeit weiter. Die Polizei vermutet, dass sie sich unterhalten wollten. Dabei behinderten sie den Verkehr hinter ihnen und reagierten nicht auf Handzeichen und das Hupen anderer Verkehrsteilnehmer.

Polizei beschlagnahmt Führerschein und Auto

Kurz darauf stoppten Polizisten den weißen VW Golf in Velbert auf der Rheinlandstraße in Höhe der Berliner Straße. Sein 19-jähriger Fahrer aus Heiligenhaus bestreitet jede Teilnahme an einem illegalen Straßenrennen. Zumindest das Auto weist aber einige Mängel auf und ist zudem unerlaubt verändert worden, insbesondere am Fahrgestell. Weil er verdächtigt ist, an einem illegalen Autorennen teilgenommen zu haben, greift seit 2017 der neue Paragraf 315d des Strafgesetzbuches. Der Führerschein des Beschuldigten wurde beschlagnahmt, genauso der Volkswagen.

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Den rote Mini fand die Polizei am Mittwoch nicht mehr, fahndet jetzt aber nach ihm. Er soll in Velbert von der Heiligenhauser Straße links in die Jahnstraße eingebogen sein. „Ein Großteil des Kennzeichens ist uns bekannt“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe, daher werde man den Halter wohl schnell ermitteln. „Wir suchen aber dringend weitere Zeugen“, ob andere Autofahrer oder Fußgänger. „Umso einfach wird es für die Polizei und die Gerichte, das zu verfolgen.“ Und illegale Rennen verfolge die Polizei in NRW mit ganzer Härte, so Löhe. „Es hat schon Tote gegeben, aber nicht Heiligenhaus.“ Auch eine Raserszene gebe es weder hier noch im übrigen Kreis Mettmann, so die Polizei. Eine Zunahme solcher Rennen könne auch nicht verzeichnet werden. Weil illegale Autorennen jedoch gefährlich sind, herrsche Null-Toleranz-Strategie.

Zeugenhinweise nimmt die Polizei jederzeit entgegen unter 02056 9312-6150 und 02051 946-6110.