Heiligenhaus. Der Heiligenhauser Stricktreff Wollwattwurm wird Integrationsstützpunkt. Mit dem Turnverein Hösel lädt er Asylsuchende zum Stricken ein.

Stricken senkt den Blutdruck, dient der Entspannung und kann Menschen über kulturelle Unterschiede hinaus verbinden. Und genau das sind einige der Gründe, warum der Stricktreff „Wollwattwurm“ direkt nach den Sommerferien zum Stützpunkt der Aktion „Integration durch Sport“ wird.

Inhaberin Gabriele Beenders war auf jeden Fall begeistert, als Gudrun Althof, Strickfan und Carrerabahn-Verkäuferin im Ladenlokal direkt nebenan, sie auf diese Möglichkeit ansprach. Denn die ist Vorsitzende des Turnvereins Hösel und leitet dort die Geschicke der Ratinger Sportler. „Als wir vor ein paar Jahren hallenlos waren, weil die ankommenden Flüchtlinge dort übergangsweise eingezogen sind, haben wir Kontakte zu den dort Wohnenden aufgebaut und sie auch zu unseren Trainingsabenden eingeladen.“ Das funktionierte gut – mittlerweile ist der TV Hösel Stützpunktverein „Integration durch Sport“ und sucht nach weiteren Feldern, um diese Betätigung auszubauen.

Weltweite Leidenschaft fürs Stricken

Und dabei fiel Althof ihre Bekannte Gabi Beenders ein: „Wir wollen Leute in gemütlicher Atmosphäre zusammenbringen“. Beenders freut sich schon jetzt auf hoffentlich viele neue Besucher im Wollwattwurm. „Ich bin für alles offen“, sagt sie, denn in der Türkei strickt man anders als in England und japanische Strickmuster unterscheiden sich deutlich von finnischen. Doch die Begeisterung für das Hobby sei überall gleich.

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Angesprochen sind mit dem neuen Angebot natürlich nicht nur Neubürger aller Nationen, sondern auch Strickfreundinnen und -freunde aus aller Herren Länder, die einfach so neue Bekannte kennenlernen und ihre Leidenschaft mit anderen teilen möchten. Ob Anfänger oder Profi ist dabei egal, eine Grundausstattung an Wolle und Stricknadeln ist für Neulinge dank einiger Sachspenden vorhanden.

Das Angebot beginnt am 2. September

„Jeder wird dort abgeholt, wo er steht. Anfängern bringen wir gerne bei, wie man Maschen aufnimmt und dann könnten sie vielleicht mit einem Schal anfangen. Profis können größere Projekte in Angriff nehmen“, erzählen Beenders und Althof, wie sie sich das neue Angebot vorstellen. „Wir wollen über die Nationen hinweg näher aneinanderrücken und über ein gemeinsames Thema miteinander ins Gespräch kommen.“ „Und“, fügt Beenders augenzwinkernd hinzu, „es wäre natürlich auch toll, wenn jemand zum Beispiel russische oder anderssprachige Strickanleitungen übersetzen könnte.“

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Die Nadeln klappern zum ersten Mal am Montag, 2. September, um zehn Uhr an der Hauptstraße. Bis 13 Uhr ist Zeit zum Stricken, Kennenlernen, Plaudern und Teetrinken. Aber natürlich muss niemand die gesamte Zeit bleiben – eher gehen oder später kommen können die Teilnehmer ganz nach Wunsch und Zeit.