Heiligenhaus. Junge Leute, Freiwilligendienstler und Transportfahrer wünscht sich die Tafel Niederberg als Mitstreiter. Sorgen bereiten ihr steigende Kosten.
Die Tafel Niederberg sucht in Heiligenhaus dringend neue Unterstützer. Denn die 22 Ehrenamtler, die allwöchentlich die Essensausgabe und den Mittagstisch an der Rheinlandstraße organisieren, sind allesamt Rentner. Zwar sei die Stimmung gut, betont Leiterin Christa Beyer, „aber wir wünschen uns junge Leute“. Nicht nur personell kann die Tafel jedoch Hilfe gebrauchen, sondern auch finanziell. Denn sie steht vor neuen Herausforderungen.
Davon berichtete das Team jetzt der Bundestagsabgeordneten und Staatssekretärin Kerstin Griese (SPD), die derzeit durch ihren Wahlkreis reist und kürzlich die Tafel besuchte.
Freiwilligendienstler sind immer schwieriger zu bekommen
„Wir haben absoluten Männermangel“, sagt Tanja Högström, die Koordinatorin aller sechs Standorte der Tafel Niederberg. Zumal die Arbeit körperlich schwer sei, wenn etwa die Kisten voller Lebensmittel ver- und ausgeladen werden. Högstsröm hofft überdies auf Verstärkung durch Heiligenhauser in Elternzeit sowie auf Studenten. Zudem bietet die Tafel Stellen für Freiwilligendienstler. „Die Bufdis sind immer schwieriger zu bekommen“, bedauert die Koordinatorin.
Geplant ist in Velbert auch ein Pilotprojekt zu ganz neuen Uhrzeiten, das bei Erfolg auch in Heiligenhaus umgesetzt werde: Seniorennachmittage und Abendausgaben für Berufstätige. Dies spreche womöglich ganz andere potenzielle Helfer an.
Eine Chance für Langzeitarbeitslose
Das Team wirbt ebenfalls um neue Fahrer. Aktuelle Bewerbungsgespräche seien jedoch erfolgversprechend. „Wir wollen Langzeitarbeitslosen eine Chance geben, denn bei uns werden sie gebraucht.“ Dass sie als Mitarbeiter angestellt werden können, macht der sogenannte „soziale Arbeitsmarkt“ möglich, der schwer vermittelbaren Menschen ins Berufsleben zurückhelfen soll.
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Neben dem Team könnte aber auch immer das Portemonnaie größer sein. „Die Tafel lebt zu 100 Prozent von Spenden“, betont Högström, und zuletzt seien viele Kosten hinzugekommen. So war ein Transporter nach einem Unfall nicht mehr zu retten und musste zunächst durch Mietwagen ersetzt werden. Zwar freut sich die Tafel über einen neuen, größtenteils gesponserten Kühltransporter. „Der Eigenanteil von 13.000 Euro ist aber ein großer Batzen, der uns sehr wehtut“, räumt Högström ein.
Standort an der Rheinlandstraße ist nicht länger mietfrei
Hinzu komme, dass der Standort an der Rheinlandstraße nach zehn Jahren nicht länger mietfrei ist, weil sich die Situation des Vermieters geändert habe. Glücklicherweise sei die Miete nur gering. „Ein Umzug kommt nicht infrage. Die Gefahr besteht auch nicht, aber wir müssen auf unsere Fixkosten achten.“
Das größte Kapital, da sind sich bei der Heiligenhauser Tafel alle einig, seien ohnehin die Menschen, die sich dort für Bedürftige engagieren. Daher hofft das Team auf weitere – gerne junge – Mitstreiter.
Infos bei Tanja Högström, , Mail an tanja.hoegstroem@bergische-diakonie.de.