Heiligenhaus. Dem Namen nach gehört der Golfclub Hösel nach Ratingen, doch er ist ein Heiligenhauser Verein. Schuld daran sind Bauarbeiten auf dem eigenen Grün.
Seit nunmehr 40 Jahren fliegen und rollen die kleinen Bälle für den Golfclub Hösel, der in Heiligenhaus seinen Sitz hat – allerdings zunächst in der Fremde und nicht auf dem heimischen Grün. Denn der Verein wurde 1979 als „Golfclub am Rhein Düsseldorf“ gegründet. Doch letztlich zog es die Mitglieder nach Heljens.
Die Anfänge reichen sogar noch weiter zurück. „Alles begann mit einer Spielgemeinschaft auf dem öffentlichen Düsseldorfer Golfplatz Lausward“, sagt der jetzige Geschäftsführer Matthias Nicolaus. Daraus ging der Golfclub am Rhein hervor, der keine eigene Vereinsanlage hatte. Das wollten die Mitglieder ändern – und fanden dafür das Gut Gützenhof in Hösel. Vorerst teilte man sich den Platz mit den Reitern und wartete auf eine Baugenehmigung für einen Golfplatz. Diese kam 1984 und noch im selben Jahr wurden zwölf Bahnen eröffnet. Darauf folgten 1985 die restlichen sechs Bahnen. So nannte sich der Verein in „Golfclub Hösel e.V.“ um. Diesen Namen behielt er, obwohl er inzwischen ein Heiligenhauser Club geworden ist.
Verein gehört durch einen Umbau nach Heiligenhaus
Denn 1997 wurde das Gelände erweitert, und ist nun eine Anlage mit zweimal 18 Löchern. Folgenschwer war die Grundsteinlegung des neuen Clubhauses. Dieses sei der Grund, warum der Verein offiziell zu Heiligenhaus gehöre, erläutert Clubsekretär Dennis Barkow. „Der Großteil unserer Anlage ist in Hösel, aber unser Clubhaus ist in Heiligenhaus. Damit ist dort unser Vereinssitz.“
Inzwischen ist der Golfclub mit mehr als 1500 Mitglieder in Deutschland recht bekannt. Vor allem die sportlichen Erfolge sprechen für sich. „Unsere Herren-Mannschaft hat im letzten Jahr den dritten Platz der Deutschen Meisterschaft belegt, momentan sind wir sogar Tabellenführer“, sagt Matthias Nicolaus stolz. „Auch unsere Damen spielen nach dem Aufstieg in die zweite Liga eine gute Rolle.“
Jugendnationalspieler spielt beim Golfclub Hösel
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Zudem sei die Jugendarbeit herausragend. So habe der Verein mit Jonas Baumgartner einen 16-jährigen Vize-Junioreneuropameister und Jugendnationalspieler in seinen Reihen und stelle in diversen Jugendspielklassen bis zu drei Teams pro Jahrgang. Die Gründe hierfür sieht Nicolaus vor allem in dem lockeren Umgang innerhalb des Clubs: „Uns ist bewusst, dass Golf ein bisschen das Image eines Schnöselsports hat. Aber gerade deswegen ist es umso schöner, häufig Sätze zu hören wie: ,Ich dachte gar nicht, dass ihr hier so cool seid!’ Das ist eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit.“
Dazu gehören für den Geschäftsführer auch viele Kooperationen mit Schulen. „Wir überlegen uns auch immer wieder neue Modelle, um etwa Studenten oder jungen Familien den Einstieg in den Golfsport zu ermöglichen“, so Nicolaus weiter – und verweist für diese Zielgruppen auf besondere Angebote.
Mit Freunden auf dem Grün den Alltagsstress vergessen
Und: Beim Golf könne man tolle Erlebnisse teilen, von Wohltätigkeitsturnieren und Firmenveranstaltungen bis hin zu Heimspieltagen in der Liga. Dazu Nicolaus: „Letztes Jahr hatten wir mit den Männern einen Bundesliga-Heimspieltag.“ Zu Golf gehöre aber mehr als nur sportlicher Ehrgeiz, für ihn gebe es nichts Besseres, „als mit Freunden aufs Grün zu gehen und einfach mal aus dem Alltagsstress rauszukommen.“
Das Hauptziel für ihn und sein Team sei, die Zukunft des Golfclubs durch weitere Mitglieder zu sichern. Dabei sollen etwa Schnupperangebote helfen. Aufgestellt sei der Verein zwar gut, aber Matthias Nicolaus hat noch viele Ideen für Verbesserungen: „Wir wollen unsere Indoor-Trainingsmöglichkeiten ausbauen, um gerade in der kalten Jahreszeit dem schlechten Wetter trotzen zu können.“ Sollten diese Ideen erfolgreich sein, werden die Golfbälle auch hoffentlich noch ganz lange in Heiligenhaus fliegen.