Heiligenhaus. . Bei Heiligenrock am Samstag war einzig das Wetter nicht optimal. Die zahlreichen Besucher tanzten vor und in den Lokalen bis spät in den Abend.

Nachdem Edith Glischke von der Band „Kurz vor Rente“ den Song „These boots are made for walkin’“ von der Lkw-Bühne im Rathausinnenhof geschmettert hatte, verriet sie, dass sie auch ihre Stiefel angezogen hatte: „Es ist ziemlich kalt.“ Wegen der beiden Open-Air-Konzerte beim Treff am Rathaus und der „Aulen Schmet“ hatte der Stadtmarketing-Arbeitskreis Gastronomie den beliebten „Heiligenrock“ auf den Beginn des Wonnemonats Mai gelegt. Mit einem hatte man aber nicht gerechnet.

Trotz des Termins war es am Samstagabend bei winterlichen Temperaturen nicht unbedingt angenehm im Freien. Machte aber nichts: Ob an der Alten Schmiede oder am Rathaus, das „Groove Center“ und die Musiker kurz vor dem Ruhestand heizten den Festivalbesuchern ordentlich ein, die Kälte wurde weg getanzt.

Wer trotzdem das Bedürfnis hatte, sich mal aufzuwärmen, ging in den großen Saal des Rathauses, wo „Bigfoot“ den Rock der 70er Jahre lebendig werden ließ. „Die Band hier find ich nicht so gut, die machen zwar viel Qualm, aber die in der Kniffte waren besser“, so die persönliche Meinung von Günter Stiefeling.

Zum Teil war es richtig voll vor den Kneipen

Doch ein Zurück in die Eckkneipe war nicht ohne Weiteres möglich. „Wir sind voll, wir dürfen keinen mehr reinlassen“, musste Iris Karrenberg zahlreiche enttäuschte Musikfreunde abwimmeln. Viele, die drin waren, wollten nicht mehr raus. „Das ist richtig ehrliche Musik gewesen mit Stücken, die alle kennen und die alle mitsingen konnten“, lobte Helga Krause am Ende die Darbietung von „BT Light“, die unter anderem mit Blockflöte und Akkordeon Covermusik der vergangenen Jahrzehnte aufführte. „Ich war von Anfang da, das ist zwar nicht im Sinne der Erfinder, aber es war einfach toll.“

Ein paar Häuser weiter setzte „Full Ampere!“ das Thum am Dom unter Strom. Auch dort war die Bude rappelvoll, die Türsteher ließen keinen mehr rein. In der Traube davor überlegte man sich Ausreden: „Ich geh jetzt hin und sage, dass ich der neue Hilfskoch bin – vielleicht klappt das.“ Viel Platz war auf dem ehemaligen Mitarbeiterparkplatz von Strenger an der „Aulen Schmet“. „Hier gibt es nur Verzehrgutscheine in Höhe von zehn Euro. Wenn ich nur zwei Getränke haben möchte und dabei auf elf Euro komme, muss einen weiteren kaufen, das finde ich nicht so gut“, kritisierte Alexandra Blenkers.

Fünf Zugaben im Bürgerhaus

In der Tanzschule Heigl wollte die Coverband „Tribute to“ wissen, ob das mit dem Tanzen klappt, als sie die Klassiker des Rock und des Rock n’ Roll anstimmten. Paartanz mit Rückenwurf und Salto gab es nicht, aber Männer und Frau zuckten heftig im Rhythmus und hatten sichtlich Spaß dabei. Das Duo „Krysmah“ genoss im „Bürgerhaus“ engen Kontakt mit dem Publikum. Sänger Detlef Kornath begeisterte mit seinem Gesang über vier Stunden das Publikum, das ihm und dem Gitarristen Frank Nerger fünf Zugaben abtrotzte.

Die Besucher kamen aus dem ganzen Umkreis von Heiligenhaus. „Ich habe einen Arbeitskollegen aus Tönisheide, der ist mit seinem Bekannten gleich in zwei Großraumtaxis nach Heiligenhaus gekommen, weil ihm die Veranstaltung immer so gut gefällt“, berichtete Hans-Werner Schmieder.

Nach so einer gelungenen Veranstaltung dürften sich viele Rockfans also schon auf das nächste Jahr freuen.

>> WEINFEST FINDET MITTE JULI STATT

  • Der Arbeitskreis Gastronomie beim Stadtmarketing Heiligenhaus hat bereits die nächste Großveranstaltung im Visier: Vom 12. bis zum 14. Juli findet auf dem Basildonplatz das achte Heiligenhauser Weinfest statt.
  • Acht Winzer aus fünf Anbauregionen werden dann wieder ihre besten Tropfen ausschenken und die Heiligenhauser können sich gemütlich auf ein Gläschen treffen.