Heiligenhaus. . Bei herrlichem Wetter kamen die Menschen drei Tage lang zum Basildonplatz. Es waren nicht nur Heiligenhauser da, auch Besuch aus Alaska kam.
Drei Tage lang stand Heiligenhaus ganz im Zeichen des Weinfestes, bei dem Jung und Alt zusammenkamen. „Gefühlt ganz Heiligenhaus war hier“ so der Eindruck von Simone Stoffers. Doch nicht nur die Heiligenhauser kamen in Scharen, es gab Besuch von ganz weit weg. Andy Hütten und seine zukünftige Ehefrau Anne Christina reisten aus Fairbanks in Alaska an und genossen in der Krachledernen und Dirndl die Weinseligkeit auf dem Basildonplatz.
Wegen der Zucht von Schlittenhunden siedelte der Bayer aus der Gegend von Schloss Elmau in den nördlichsten Teil der USA, wo er den Heiligenhauser Schlittenhundefreund Werner Meuersmorp kennenlernte, der ihm zum Heiligenhauser Weinfest einlud. So verknüpfte der Exilbayer seinen Deutschlandbesuch mit einem Abstecher ins Niederbergische. „Das ist mal was anderes als die bayerischen Bierfeste. Für mich ist das eine ganze neue Erfahrung, hier geht es herzlich gastlich zu.“
Besuch aus der Nachbarstadt
Gastgeber Meuersmorp konnte sich nicht sehr intensiv um seinen Besucher aus Übersee kümmern. Als Mitglied des Arbeitskreises Gastronomie musste er zusehen, dass die Weinfestgäste mit Pommes, Currywurst, Champignonpfanne, Brie und Flammkuchen versorgt wurden. Bei den fleißigen Helfern in den Zelten machte sich die Routine der vergangenen Jahre bemerkbar, die Schlangen waren deutlich kürzer.
Das Weinfest begeistert auch viele Velberter, darunter Thorsten Spiller. Der ehemalige Karnevalsprinz der Nachbarstadt möchte dem wiedererstarkten Karneval in Heiligenhaus närrische Nachhilfe geben. „Heiligenhaus braucht kein Prinzenpaar, sondern ein Dreigestirn mit König, Bauer und Jungfrau, das wäre mal was ganz anderes. Ich bin dabei.“
Winzer sind zuversichtlich
Neben den lokalen Themen und dem neusten Klatsch interessierten sich die Besucher selbstverständlich für die große Auswahl an Weinen. Die Winzer informierten gerne über ihre Gewächse, vom säuerlichen Riesling zur edelsüßen Beerenauslese.
Dabei blicken die Weingärtner zuversichtlich ins Jahr: „Es gab keine späten Fröste, keinen Hagel, aber dafür viel Sonne und ein bisschen Regen“, zählte Hedwig Rudnick die bisher guten Bedingungen für ihre Weinreben in Rheinhessen auf. „Allerdings ist in diesem Jahr alles sehr früh, die Weinlese wird bereits Ende August starten“, so die Winzerin, die sich zwischen dem Bedienen mit ihrem Mann Reinhard ein Altbier schmecken lässt. „Wir können nicht den ganzen Abend den Durst mit Wein löschen, immer nur Wasser trinken ist langweilig, da tut ein so ein Bier schon gut. Und wenn man dabei im Altbierland ist, dann muss man sich das einfach mal schmecken lassen.“
Ganz Heiligenhaus kam zusammen
>>> WIE SICH DIE TRAUBEN AM REBSTOCK ENTWICKELN
- Die Weinrebe reagiert in der Zeit vom Austrieb bis zur Rebblüte besonders auf den Temperaturverlauf im Monat Mai mit der Entwicklung der Trieb- und Blattfläche.
- Je nach Witterungsverlauf kommt es zu einem früheren oder späteren Rebblütenbeginn. Der ist nicht abhängig vom Austrieb der Reben. Die Temperatur hat großen Einfluss auf den Befruchtungsvorgang und die Dauer der Blüte. Mit deren Ende beginnt dann die Beerenentwicklung und der Zeitpunkt für die Lesereife.