Heiligenhaus. . In der Kniffte waren diesmal Thorsten Bär und Klaus Renzel zu Gast. Sie begeisterten mit Parodien, Pantomime und echter Romantik.
Lars Hohlfeld, der Gastgeber der Popup Comedy, kam am Dienstagabend in der Kniffte nicht so richtig in die Gänge und wirkte am Anfang ein bisschen zerstreut. „Seid froh, dass ich hier auf der Bühne stehe und kein Hirnchirurg bin.“ Bei der Darstellung von Filmgenres, vom Western über Stummfilm bis zu Science Fiction, lief der Komiker wieder auf Hochtouren und ließ schließlich den Bär los. Mit Thorsten Bär begrüßten die Heiligenhauser Zuschauer, unter die sich auch ein paar Velberter gemischt hatten, den Sieger des RTL Comedy Grand Prix.
Der Hamburger mit hessischen Wurzeln kam gerade aus dem österreichischen Ischgl nach Heiligenhaus und musste sich erst einmal orientieren. „Ist doch noch Rheinland?“ Mit „Niederberg“ konnte der Comedian nichts anfangen. Dafür erklärte er dem Publikum die Mentalitätsunterschiede zwischen Hamburgern und Rheinländern, die Analyse gipfelte in der Darstellung des „rheinischen Monologs“. „Hab ich echt so in einer Kölner Kneipe erlebt.“ Danach sezierte der scharfe Beobachter des Alltags Paarbeziehungen. Etliche Männer und Frauen erkannten die Situationen und sich wieder: „Genauso ist das.“
Bereits mit sechs Jahren Promis parodiert
Bereits mit sechs Jahren begann der kleine Bär Promis zu parodieren. Damals fing mit er mit Inge Meysel an. Nach der Vorstellung von Udo Lindenberg, Mario Barth, Jogi Löw und Reiner Calmund machte er die Bühne für Klaus Renzel frei.
Der blieb zunächst stumm und beeindruckte mit seiner pantomimischen Darstellung und artistischen Bewegungen, bevor er seine Gitarre hervorholte. „Ich wollte schon als kleiner Junge Gitarre lernen“, bekannte er. „Wollt Ihr lieber Rock‘n’Roll? Wisst Ihr, wer der erste Rockspieler war? Ludwig van Beethoven!“ Renzel, der klassische Gitarre studiert hat, bewies seine Virtuosität mit den „Hits“ des Bonner Klassikers.
Romantik und Rockmusik
Dann wurde das Multitalent romantisch. Doch nicht für Elise, sondern für Kathrin aus dem Publikum griff er in die Saiten. Mit einem Saugnapf befestigte er auf seinem glatt polierten Schädel eine rote Rose, die lustig der Angebeteten zuwinkte.
Abgerockt wurde mit Frank, bevor die Gitarre von Klaus Renzel ein „Baby“ gebar. Dem Mini-Instrument entlockte er einem Flamenco, den die Zuschauer mit einem lautstarken „Olé“ feierten. Mit großen und kleinen Saugstampfern, besser als „Pümpel“ bekannt, verwandelte das „Enfant terrible“ seinen haarlosen Kopf in einen Teufel, Punker oder gar der Freiheitsstatue – das Publikum war begeistert.