Heiligenhaus. . Gemeinsam mit dem Zirkus Soluna erarbeiten die Grundschüler Regenbogen derzeit eine eigene Show. Freitag werden sie die Manege erobern.

Feuer spucken, auf Seilen balancieren und mit Bällen jonglieren; Dinge, die die Kinder der Grundschule Regenbogen bis jetzt nur als Zuschauer aus dem Zirkus kennen. Doch in dieser Woche können sie selbst in die Rolle der Artisten und Schausteller schlüpfen und eine Zirkusshow auf die Beine stellen. Das bei dieser willkommenen Abwechslung vom Schulalltag neben Spaß auch Persönlichkeitsentwicklung ein großes Ziel ist, erklärt Schulleiterin Ellen Schieferstein.

Viele Hände, schnelles Ende. Dieses Motto galt auch am vergangenen Sonntag, als die Lehrer der Grundschule Regenbogen gemeinsam mit zahlreichen Eltern der Grundschüler das Zirkuszelt des Zirkus Soluna aufgebaut haben. Für Ellen Schieferstein keine Selbstverständlichkeit: „Es hat mich sehr gefreut, dass so viele Eltern mitgeholfen haben. Das zeigt, wie gut unsere Projektwochen ankommen und wie hier alle davon begeistert sind“, erklärt die Schulleiterin.

Spaßige Ablenkung auch für die Lehrer

Das sieht doch schon nach reichlich Training aus!
Das sieht doch schon nach reichlich Training aus! © Alexandra Roth

Und nicht nur für die Schüler bedeutet die Zirkus-Woche eine spaßige Abwechslung, auch die Lehrer mussten schon im Vorfeld selber aktiv werden. „Alle Lehrer wurden zu Zirkus-Trainern ausgebildet, das ist im Rahmen einer eintägigen Schulung geschehen“, so Schieferstein. Bei dieser Schulung habe jeder Lehrer alle Zirkus-Disziplinen durchlaufen, und das nicht nur in der Theorie: „Jeder hat alles selbst aktiv gemacht, damit wir auch wirklich wissen, wie wir unseren Schülern helfen können, am Ende eine tolle Show auf die Beine zu stellen“, erklärt die Schulleiterin, für die Projektwochen immer wieder einen Höhepunkt darstellen.

Auf den Zirkus Soluna sei sie durch Empfehlungen gestoßen, nach einem ersten Kontakt habe es schnell die Entscheidung gegeben: Das machen wir! Ein Zirkusprojekt ist eine Premiere in der Grundschule Regenbogen und musste finanziell erst einmal gestemmt werden: „Das kostet schon mehrere tausend Euro. Neben den Eintrittsgeldern von Freitag finanzieren wir das vor allem über Sponsoren“, berichtet Ellen Schieferstein, die ihren Schülern und auch Lehrerkollegen so eine Woche aber gerne ermöglicht.

Am Freitag führen die Grundschüler ihre Show auf

Doch eine tolle Show gibt es nicht erst am Freitag mit den Grundschülern als Protagonisten, am Montagmorgen haben die Lehrer eine „Trainershow“ für ihre Schüler auf die Beine gestellt, um ihre erworbenen Kenntnisse unter Beweis zu stellen und den Mädchen und Jungen einen ersten Eindruck vom Projekt-Zirkus zu geben.

Jeder Schüler arbeitet an dem Projekt, was er am besten kann.
Jeder Schüler arbeitet an dem Projekt, was er am besten kann. © Alexandra Roth

Nach dieser Einstiegsaufführung wurden die Kinder in Gruppen aufgeteilt und haben alle Angebote mit den jeweiligen Trainern durchlaufen, um sich am Ende drei Favoriten auszusuchen. Aus diesen Favoriten wurden die finalen Gruppen gebildet, so dass jedes Kind bis zum Ende der Woche Zeit hat, auf einem Teilgebiet ein echter Spezialist zu werden.

Kinder sollen durch ihr Können bestärkt werden

Neben der Technik und kleinen Choreographien lernen die Schüler auch, sich das „Kompliment“ abzuholen, der Zirkusbegriff für Applaus. Für Ellen Schieferstein liegt hier ein zentraler Punkt, der für sie auch mitentscheidend für die Entscheidung pro Zirkus-Projektwoche war: „Für mich ist es sehr wichtig, den Kindern nicht nur Lerninhalte, sondern auch Selbstvertrauen und Stolz zu vermitteln, da diese Attribute für die persönliche Entwicklung sehr wichtig sind“, erklärt die Schulleiterin. Ausschlaggebend bei dieser Projektwoche sei die Tatsache, dass jeder Schüler sein Spezialgebiet besser beherrscht als die anderen, die sich auf andere fokussiert haben. So entstehe kein Konkurrenzkampf und jeder Schüler könne die anderen mit seinem Können beeindrucken.

Übung macht den Meister.
Übung macht den Meister. © Alexandra Roth

Doch Till, Alexandra, Julien, Ajla und viele weitere vollen jedoch nicht bis Freitag warten und schon gleich die Kunststücke zeigen, die sie in den ersten zwei Tagen gelernt haben. Till prahlt mit seinem „Till-Move“, einem eigens ausgedachten Kunststück. Die Zweit- und Drittklässler erzählen, dass sie alle sehr viel Spaß haben und sich auf die Aufführung am Freitag freuen. Lampenfieber? Fehlanzeige! Diese Form des Selbstvertrauens und der Stolz auf das eigene Können sind genau das, was sich die Schulleiterin Ellen Schieferstein von der Projektwoche versprochen hat. Und wenn die Lernkurve der Kinder so weitergeht, kriegen die Zuschauer am Freitag eine richtig gute Show geboten.

>>> NUR NOCH WENIGE KARTEN

  • Bis Freitag (5. April) wird noch fleißig geübt, dann geht es an die Generalprobe, zu der Kindergärten und Ehrengäste eingeladen sind. Die Vorstellungen finden um 15 und 17 Uhr statt und sind schon weitestgehend ausgebucht.
  • Für die frühere Vorstellung gibt es noch Karten in der Grundschule Regenbogen, Moselstr. 51, Mittwoch und Freitag von jeweils neun bis zwölf Uhr.