Heiligenhaus. . Durch ein Gutachten soll deutlich werden, ob ein Gegenverkehr auf dem Südring überhaupt sinnvoll wäre. Dafür wurden nun Verkehrsströme gezählt.
Vielen Autofahrern wird es aufgefallen sein: Die Stadt Heiligenhaus hat am Donnerstag an zahlreichen Standorten im Stadtgebiet den Verkehr gezählt. „Wir wollen die Verkehrsströme messen für die geplante Gegenläufigkeit des Südrings“, erklärt Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau, die Maßnahme. Eine solche Entscheidung würde sich an vielen Stellen in der Stadt auf der Verkehr auswirken.
Wie berichtet, hegen Teile der Heiligenhauser Politik den Wunsch, auf dem Südring eine der beiden Fahrspuren für den Verkehr in Richtung Westen freizugeben. Mehrheitlich wurde beschlossen, für diese Planung Geld im Haushalt einzustellen. Bereits 2018 wurde der Südring zu diesem Zweck vermessen, am Donnerstag folgten nun die Verkehrszählungen.
Überlegungen auch für Velberter und Pinner Straße
„Das Ingenieurbüro hat Vor- und Nachmittags jeweils vier Stunden mit Videotechnik gezählt“, sagt Krahl. Dazu gehörten Abbiegevorgänge und der Verkehr auf dem Südring, aber auch auf der Velberter Straße, Ratinger Straße und vielen weiteren Punkten. Denn: Durch eine Gegenläufigkeit des Südrings würde sich der Verkehr verlagern, beispielsweise auf die A44 und die Westfalenstraße bzw in Richtung Westen auch von der Westfalenstraße auf den Südring. Auch für die Velberter und Pinner Straße gibt es übrigens Überlegungen, je eine Spur in die andere Fahrtrichtung zu öffnen und auf Gegenverkehr umzustellen.
Am Ende soll für den Südring ein Verkehrsgutachten stehen, das im Herbst der Politik vorgestellt werden soll. In dieses Gutachten werden auch weitere städtebauliche und verkehrliche Entwicklungen einfließen, wie etwa der Bau des Nahversorgungszentrums, eine Fertigstellung der A44 oder das neue Gewerbegebiet an der Ratinger Straße. „Das sind alles Entwicklungen, durch die sich Verkehrsströme verlagern werden“, erklärt Michael Krahl. Die Untersuchung am Donnerstag ist die Grundlage für ein Verkehrsmodell, auf dessen Grundlage die Prognosen aufgestellt werden.
Rat muss am Ende entscheiden
Insgesamt geht es bei dem Gutachten darum, ob die Einrichtung des Gegenverkehrs auf dem Südring möglich ist und welche Auswirkungen auf die einzelnen Straßen zu erwarten sind. „Wir befinden uns also in dem Stadium, dass wir Grundlagendaten sammeln, damit der Rat eine Entscheidung treffen kann, ob der Gegenverkehr auf dem Südring angestrebt werden soll“, so Krahl.