Heiligenhaus. . An Altweiber haben die Heljenser Närrinnen wieder das Rathaus gestürmt. Warum Heiligenhaus jetzt auch einen Florian Silbereisen hat.

Ein mehrfaches, und nicht nur ein dreifaches Heljens Helau ist am Donnerstag ab 11 Uhr durch Heiligenhaus geschallt: Zum Start in die närrischen Tage durfte auch dieses Jahr wieder der Sturm aufs Rathaus natürlich nicht fehlen. Nicht mehr Obermöhne Uschi Klützke, sondern Conny Breiden eroberte dieses Mal als Sturmanführerin der Heljens-Jecken den Schlüssel von Bürgermeister Michael Beck.

Der Stadtoberst zeigte sich als Kapitän auf dem Balkon des Rathauses – Traumschiff war das Motto der Verwaltung in diesem Jahr. Nachdem im letzten Jahr die Beck Pearl (eine Anspielung auf die Black Pearl, das Piratenschiff im Film Fluch der Karibik) in die Karnevalstage stürmte, sollte es dieses Jahr das edle Weiß sein, in dem sich Beck und seine Verwaltungsspitze zeigten. Mit bekannten Melodien aus der Fernsehserie wurde seine Rede begleitet, doch zuvor hatte Conny Breiden, „als Sturmführerin, weil ich für die Heljens-Jecken den Rathaussturm anführe“, wie sie vorher berichtete, das Wort an Michael Beck gerichtet. Und als Heiligenhauser Mädchen die Entwicklungen in der Stadt lobte; man sei gerne Heljenser Mädel.

Eine Reise muss manchmal gar nicht weit sein

Conny Breiden (Mitte, mit den Doppelhörnern auf dem Kopf) war Sturmführerin der Heljens-Jecken.
Conny Breiden (Mitte, mit den Doppelhörnern auf dem Kopf) war Sturmführerin der Heljens-Jecken. © Alexandra Roth

Mit „Michael“-Rufen hatten die vielen Heljenser Mädels den Bürgermeister auf den Balkon gerufen, doch der ließ sich eine ganze Zeit bitten, bevor er auf den Balkon trat – so einfach wollte er das Rathaus dann doch nicht den Narren überlassen. Mit dem Schlager aus den 1960er Jahren von Lolita („Seemann, deine Heimat ist das Meer“), nahm er, der „Florian Silbereisen von Heiligenhaus“, die Narren mit auf eine Reise durch die Stadt – finanziell würde es bis zum Südseeatoll nicht reichen. So ging es durch Heiligenhaus mit dem Traumschiff, vom Abtskücher Stauteich aus gehe es nach Isenbügel, wo der weite Blick Flügel verleihe. In der Ilp sei es immer schön bunt und wild, im Nonnenbruch sei man immer sehr gastlich, von Hetterscheidt bis zum Himmel sei es gar nicht so weit, durch die Augenweide Heide.

Doch man brauche gar nicht aufbrechen, zum Feiern lud er die Närrinen in den Ratsaal. Die folgten zahlreich, rund 400 Menschen waren laut Polizei gekommen. Friedlich feierten die Damen gemeinsam mit der Verwaltungsspitze, die Pink Ladies und ein Funkenmariechen traten dazu auf. Bewirtet von den Heljens-Jecken konnten diese noch einige Stunden im Ratssaal Altweiber feiern – man munkelt aber auch, den ein oder anderen Narren entdeckt zu haben, der sich unter die Möhnen wagte.

Im Ratsaal wurde dann bis zum Nachmittag gefeiert.
Im Ratsaal wurde dann bis zum Nachmittag gefeiert. © Alexandra Roth

Veranstalter zeigen sich sehr zufrieden

„Was wollen wir mehr, blauen Himmel, fast 400 Menschen sind gekommen, wir freuen uns sehr“, zeigte sich Daniel Tüch, erster Vorsitzender der Heljens-Jecken gegen Ende der Veranstaltung begeistert. Bürgermeister Michael Beck freute sich hingegen „über das tolle Engagement des Vereins und der vielen Jecken, die wieder einmal schön mit uns den Karneval gestartet haben.“ Auch der Erste Beigeordnete, Björn Kerkmann, brauchte sich gar nicht hinter Sonnenbrille und Rastaperücke verstecken: „Heiligenhaus zeigt, dass die Stadt auch Karneval feiern kann und muss sich nicht hinter den Städten im Rheinland verstecken“, so der Meerbuscher.

Weiterfeiern konnte man in den Gastronomien – doch die große Party steht noch an: Am Samstag wird wieder mit zahlreichen Besuchern beim Nelkensamstagsumzug gerechnet. Heljens, Helau!

>> SAMSTAG FINDET DER UMZUG STATT

  • Am Nelkensamstag wird der Karnevalszug über die Hauptstraße ziehen: Los geht es wieder um 14.11 Uhr von der Oberstadt bis zum Kirchplatz. Ab 10 Uhr wird die Innenstadt in dem Bereich (ab Sachsenstraße) wieder komplett für den Verkehr gesperrt (wohl bis 16 Uhr), dort dürfen dann auch keine Autos mehr stehen.
  • Ebenfalls gibt es im Innenstadbereich wieder ein Glasverbot. An diversen Verpflegestationen können die Jecken Essen und Trinken kaufen. Zum ersten Mal wird auf dem Wagen der Heljens-Jecken ein Dreigestirn dabei sein.
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