Heiligenhaus. . Der Verkehrsausschuss befasste sich erneut mit dem Reizthema. Eine feste Ampel soll voraussichtlich Mitte des Jahres installiert werden.
An der Rheinlandstraße soll künftig zwischen Ludgeruskirche und Discounter eine dauerhafte Fußgängerampel stehen. Das wurde im Verkehrsausschuss am Dienstagabend nochmals bestätigt. Damit ist das Dauerthema nun politisch geklärt.
Vorausgegangen waren wochenlange öffentliche Diskussionen. Nachdem die Politik im August beschlossen hatte, dass die alte, defekte Ampel ersatzlos abgebaut werden soll, regte sich Protest zahlreicher Eltern. Sie fürchteten um die Sicherheit ihrer Kinder, die die Querung an der Rheinlandstraße auf ihrem Weg zu zwei nahegelegenen Kitas und der Suitbertus-Schule nutzen. Im Dezember beschloss die Politik schließlich, dass eine provisorische Baustellenampel aufgestellt werden soll, bis eine dauerhafte Anlage installiert werden kann. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, „für den gesamten Bereich zwischen Nordstraße und Ludgerusstraße ein Konzept zu erstellen“, wie es in den Unterlagen heißt.
Konzept sorgt für Unmut
Dieses Konzept stellte die Verwaltung nun am Dienstag im Ausschuss vor. Laut diesem würde die Fahrbahn im Bereich der Querung mit provisorischen Bordsteinen deutlich verengt werden, um so die Geschwindigkeit der Autofahrer zu reduzieren, die Fußgänger in die Sichtachse zu rücken und den Querungsweg zu verkürzen. Eine Ampel oder die Mittelinsel waren in diesem Konzept nicht vorgesehen.
Teile des Ausschusses fühlten sich von diesem Vorgehen der Verwaltung übergangen. Diese hatte ihr Konzept als Mitteilungsvorlage in den Ausschuss eingebracht, eine Beratung oder ein Beschluss der Politik darüber, wie die Querung zwischen Discounter und Kirche künftig aussehen soll, war nicht vorgesehen.
Kritik seitens der Politik
Kritik daran äußerte Wahl-Fraktionschef Stefan Okon: „Sowas kann nicht als Mitteilungsvorlage eingebracht werden. Die Verwaltung war nicht beauftragt, einfach eine neue Planung zu machen, wie eine Querung ohne Ampel aussehen kann. Wir haben eindeutig beschlossen, dass erst eine provisorische und dann eine dauerhafte Ampel kommt.“
Die Verwaltung, so Okon, sei nur beauftragt gewesen, den grundsätzlichen Bereich zu überplanen, damit eine Lösung mit den parkenden Autos und Bäumen gefunden werden könne. Okon sagte, er fühle sich an den Beschluss aus dem letzten Verkehrsausschuss im Dezember gebunden und gehe davon aus, dass die feste Ampel bald installiert werde.
Mittel sollen bereitgestellt werden
Ähnlich äußerte sich Friedrich-Ernst Martin für die SPD. „Unsere Beschlüsse waren eindeutig und das sollte die Verwaltung auch respektieren.“ Er erwarte, dass der Rat nun im Februar die Mittel (rund 30.000 Euro) für die Aufstellung einer dauerhaften Ampel bereitstellen wird.
Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs verwies im Ausschuss aber auf den dreigeteilten Beschluss, der gefasst worden sei: Das Ersetzen der Ampel, die Einrichtung einer provisorischen Ampel und eben die Erstellung eines Konzepts, das im Ausschuss vorgestellt wurde.
Die Diskussion um die Ampel an der Rheinlandstraße dürfte nun beendet sein. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich an besagter Stelle auch bewährt.
>> DAUERHAFTE AMPEL BRAUCHT NOCH ZEIT
- Nun soll bis zur Ratssitzung am 20. Februar versucht werden, die Mittel für die Aufstellung einer neuen, dauerhaften Ampel bereitzustellen.
- Man sei im weiteren, zeitlichen Ablauf aber an das Vergaberecht gebunden, so Michael Krahl. Zunächst müsse ein Ingenieurbüro beauftragt werden, um die Maßnahme anschließend an eine Fachfirma auszuschreiben.
- Die dauerhafte Ampel könnte dann voraussichtlich Anfang Juni stehen. Krahl ist optimistisch, dass die geplanten 30.000 Euro hierfür ausreichen werden. Die Anlage reagiert auf Anforderungskontakt der Fußgänger und zeigt ansonsten Grün für den Autoverkehr.