Heiligenhaus/Zwönitz. . Eine Gruppe war zu Gast in der Partnerstadt. Von dort bringen sie eine Spezialität mit, die nun auf dem Weihnachtsmarkt ausgeschenkt wird.
Die Zwönitzer Hutzentage, immer am ersten Adventswochenende, sind bei vielen Heiligenhausern ein fester Termin im Kalender. Und ein fester Bestandteil dieses idyllischen Weihnachtsmarktes ist auch der Stand der Stadt Heiligenhaus gegenüber dem Rathaus. Auch in diesem Jahr setzte sich das eingespielte Team mit Jürgen Weger, Volker Ziebarth, Jürgen Karrenberg und Merle Lotz in Bewegung, um mit den Zwönitzern bei Eierpunsch, Glühwein und Altbierspezialitäten die Weihnachtszeit einzuläuten.
Schon bei der Einfahrt in die Partnerstadt kam viel Weihnachtsgefühl im Kleinbus auf, denn in jedem Fenster leuchteten die Schwibbögen und sorgten für Adventsstimmung. Heimelig wurde es dann auch beim abendlichen Besuch in der Zwönitzer Brauerei, als dem Heiligenhauser Team ein fröhliches „Glück auf“ entgegen schmetterte.
Eiskalte Überraschung
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Am Freitagmorgen sorgte das Wetter erst mal für eine eiskalte Überraschung – Blitzeis. Binnen von Minuten verwandelte sich die Innenstadt zu einer Eislauffläche, bei der man sich nur noch hangelnder Weise fortbewegen konnte. In Windeseile wurden Stadtangestellte und Helfer mobilisiert, die mit Salzeimern ausgerüstet Schlimmeres verhinderten.
Von dieser Schlitterpartie verschont blieb die Delegation um Bürgermeister Michael Beck und seine Frau, Museumskustos Reinhard Schneider und Kultur-Dezernent Thomas Langmesser.
Gemeinsam mit dem Zwönitzer Bürgermeister Wolfgang Triebert ging es für Michael Beck und seine Frau am Abend zum traditionellen Ahlichteln, während aus dem Heiligenhauser Stand Glühwein- und Eierpunsch-Dampf die Besucher anlockte. Mit der Weihnachtsmannparade mit Ponykutschen sowie dem Pyramide-Anschieben begann für die Heiligenhauser der Samstag, der mit dem Anschnitt des Riesenstollens auf der Marktbühne und dem imposanten Bergaufzug mit über 400 Trachtenträgern für bleibende Eindrücke sorgte.
„Steigerglück“ kommt nach Heljens
Ein kleiner privater Höhepunkt war jedoch die Verkostung des „Steigerglücks“, eine Erzgebirgische Spezialität, die in der Glühwein- und Eierpunsch-Küche – der Garage – probiert wurde. Dieses köstliche Getränk werden Wilfried Zaporowski und Jürgen Opitz an ihrem Zwönitz-Stand auf dem Heiligenhauser Weihnachtsmarkt erstmals anbieten. Und da dieser schon in ein paar Tagen stattfindet, freuen sich schon alle auf das baldige Wiedersehen, denn aus Partnerschaft ist längst Freundschaft geworden.
Nach der Überlieferung war für die Entstehung des „Steigerglücks“ eine treu sorgende Gattin aus dem Erzgebirge verantwortlich, deren Mann – ein Steiger im Bergbau – arge Schwierigkeiten mit der Influenza hatte. Seine Ehehälfte – bewandert in der Pflanzenheilkunde – wollte diesem Zustand ein Ende setzen und ersann ein Getränk, das lindern und vorbeugen sollte. Sie mischte, kochte, filterte und experimentierte so lange, bis sie der Meinung war, das es helfen könnte. Zu Beginn der neuen Arbeitswoche füllte sie es in seine Getränkeflasche, goss mit Kaffee auf und rundete es mit etwas Sahne ab. Am Monatsende kam der Gatte gut gelaunt nach Hause und erzählte: „Stell Dir vor, der Obersteiger kam zu mir und meinte, dass ich mit meiner fröhlichen Art ab sofort den Scheidenjungen die Erze erklären soll und hat mich zum Scheidesteiger befördert. Dafür gibt es einen Silbertaler mehr im Monat. Lass uns darauf anstoßen, ich habe noch etwas in meiner Flasche.“
Mit so vielen Eindrücken ging es dann für die Heiligenhauser wieder in die Heimat.
>> Eine alte Bekannte erzählt Anekdoten
- Wie jedes Jahr kam auch die Initiatorin der Städtepartnerschaft zwischen Zwönitz und Heiligenhaus, Thea Dützmann, bei den Hutzentagen vorbei, um die Heiligenhauser Delegation zu begrüßen.
- Und die mittlerweile über 80-Jährige erzählte dabei so einige amüsante Anekdoten aus ihrer Zeit in Heiligenhaus. Sie war langjährige Betreiberin der Kantine im Rathaus und hat dort viele Kontakte geknüpft.