Heiligenhaus. . Die Jugendfeuerwehr aus der Partnerstadt Zwönitz besuchte ihre Kameraden in Heiligenhaus. Bei den traditionellen Treffen ist immer eine Menge los.

Heiligenhaus pflegt seit vielen Jahren gute Beziehung zur Partnerstadt Zwönitz. Alle zwei Jahre besuchen sich die Jugendfeuerwehren gegenseitig. Dieses Wochenende war die Jugend aus dem Erzgebirge zu Besuch. Am Samstagmorgen hieß es „Antreten!“ für die jungen Mitglieder der Heiligenhauser Feuerwehr. Doch diesmal standen sie eben nicht alleine in ordentlichen Linien aufgereiht, sondern erhielten Verstärkung.

„Wir sind sechseinhalb Stunden gefahren, um herzukommen“, erzählt der 17-jährige Hendrick. Er nimmt nun schon zum dritten Mal an der Kooperation teil und freut sich immer wieder, wenn das besondere Wochenende ansteht. Kein Wunder, schließlich übernachten die Jugendlichen nicht nur in der Feuerwehrwache, sie können außerdem neue und alte Kontakte pflegen und ihnen wir ein tolles Programm geboten.

Plötzlich muss alles schnell gehen

Im Kreis wurde das Programm besprochen.
Im Kreis wurde das Programm besprochen. © Socrates Tassos

Dieses beginnt mit einer offiziellen Begrüßung des stellvertretenden Bürgermeisters, Heinz-Peter Schreven. „Es ist mir eine große Freude und Ehre, Sie hier zu begrüßen“, betont er und erinnert in einer kurzen Ansprache an die lange Geschichte der Freundschaft zwischen den Wachen aus Heiligenhaus und Zwönitz.

„Seid freundlich zueinander und genießt die Zeit“, wünscht auch der stellvertretende Leiter der hiesigen Feuerwehr, Jörg Brunnöhler. Er weiß, wie wichtig es für die Jugendlichen ist, früh die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit verschiedensten Gruppen und Menschen zu lernen: „Denn die Feuerwehr ist wie eine Familie, man hilft sich gegenseitig, unterstützt sich und muss sich vertrauen“, erklärt er.

Dann werden die Flaggen der zwei Städte vor der Wache gehisst, ein Spiel wird als Symbol der Freundschaft von Zwönitz an den Gastgeber verschenkt. Doch plötzlich hört man ein Piepen aus verschiedenen Ecken des Hofs: Es gibt einen Einsatz. Jugendfreizeit hin oder her, der Betrieb auf der Rettungswache geht weiter. Die insgesamt fünfunddreißig Jugendlichen bewahren Haltung, in der sogenannten Zehn-nach-drei-Fußstellung, die Hände hinter dem Rücken, während ein Teil ihrer Ausbilder über den Hof zur Wache eilt.

Auch die Zwönitzer und Heiligenhauser Flaggen wurden gehisst.
Auch die Zwönitzer und Heiligenhauser Flaggen wurden gehisst. © Socrates Tassos

Viel Programm für die Teilnehmer

Es ist ein ganz normaler Anblick für sie: Das neue Einsatzfahrzeug, das gerade noch bestaunt wurde, wird mit wenigen Handgriffen starklar gemacht und fährt mit lauter Sirene vom Platz. Für die Jugendlichen selbst geht es statt mit einer Rettungsaktion aber erst mal mit einigen Kennenlernspielen weiter, so sollen sich die beiden Gruppen mehr mischen und austauschen.

Später am Samstag geht es für sie noch in das Industriemuseum Cromford in Ratingen, und auch eine Nachtwanderung durch das Angertal und umliegende Wälder wurde von den Betreuern geplant. Am Sonntagmorgen läuft man dann gemeinsam zum Schwimmen ins Heljensbad rüber, und mittags wird als Höhepunkt der gemeinsamen Zeit die Berufsfeuerwehr in Wuppertal besucht: „Die ist so groß, das ist eine ganz andere Dimension“, schwärmt Ausbilder Dominic Wulf über die Möglichkeit, der Feuerwehr-Jugend besondere Erfahrungen bieten zu können.

Das Wichtigste ist der gegenseitige Austausch

Gegenseitig gab man sich Geschenke.
Gegenseitig gab man sich Geschenke. © Socrates Tassos

Diese freut sich aber nicht nur auf die Programmpunkte, sondern vor allem auf den zwischenmenschlichen Aspekt des Austauschs: „Das Zusammensein an den Abenden ist das Beste, da reden wir über unsere Städte und lernen viel Neues voneinander“, freut sich der Heiligenhauser Cedric. Tanja aus Zwönitz pflichtet ihm bei: „Es ist echt cool, die Unterschiede mitzuerleben. Hier gibt es zum Beispiel viel mehr Autos“, lächelt die 13-Jährige.

Über Soziale Medien und den Austausch von Handynummern bleiben die Jugendlichen auch nach dem Wochenende in Kontakt, und das freut auch die Offiziellen: „Die Jugendfeuerwehr ist unsere Zukunft. Und zwei Städte, die ihre Jugendgruppen verbinden, können ihre Partnerschaft langfristig verbessern.“

>>> IM NÄCHSTEN JAHR JÄHRT SICH DAS TREFFEN ZUM 25. MAL

  • Das erste gemeinsame Wochenende fand 1994 statt, somit jährt sich die Freundschaft im nächsten Jahr zum 25 jährigen Jubiläum.
  • Der Austausch findet alle zwei Jahre abwechselnd in Heiligenhaus und Zwönitz statt.
  • Neben 29 Jungs nahmen insgesamt sechs Mädchen teil.