Seit Oktober letzen Jahres wird bei der SSVg eine neue Sportart angeboten. Die Nachfrage wird immer größer und könnte zum Problem werden.

Die Trikots sitzen perfekt, die Sportbrillen sind angezogen und die Schläger liegen fest im Griff – dann kann ja dem Floorball-Training der Heljens Haien nichts mehr im Weg stehen. Doch was genau hat es mit der Sportart auf sich? Wir haben uns eine Übungseinheit des neuen Floorball-Kinderteams der SSVg Heiligenhaus angesehen.

Sven Kluge ist leidenschaftlicher Trainer der Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren im Verein und erklärt: „Normalerweise wird pro Team jeweils mit fünf Feldspielern und einem Torhüter gespielt. In der U9- und U11-Altersklasse spielen wir allerdings nur jeweils mit drei Feldspielern plus Torwart.“

Floorball ist auch als Unihockey bekannt

 Ben, Jan, Marlon, Felix, Jonas K, Sanjay, Jonas L, Florian, Gerrit, Till, Leonie, Eric, Inga, Timon, David, Mateo, Paul spielen bei den Heljens Haien.
Ben, Jan, Marlon, Felix, Jonas K, Sanjay, Jonas L, Florian, Gerrit, Till, Leonie, Eric, Inga, Timon, David, Mateo, Paul spielen bei den Heljens Haien. © Carsten Klein

Floorball gehört zur Familie der Stockballspiele und ist mit Hockey verwandt. Ein Unterschied ist jedoch etwa, dass ausschließlich in der Halle gespielt wird. „Zudem haben wir hier einen viel besseren Spielfluss, da es zu weniger Spielunterbrechungen kommt, da bei uns beispielsweise Fußpässe erlaubt sind.“ Beim Floorball werde wie beim Eishockey auch hinter den Toren weitergespielt. „Allerdings verzichten wir auf die heftigen Rempeleien“ erklärt Trainer Kluge.

Zur Gründung des Teams in Heiligenhaus kam es im Oktober letzten Jahres. „Wir haben es zuvor einfach mal in der Trainingseinheit des Kinderturnens ausprobiert und direkt gesehen, dass das Ganze gut bei den Kindern ankommt“, so Kluge. Den Anreiz, die Sportart weiter zu fördern, gab auch Tanja Lingelbach, die früher Floorball-Nationalspielerin war und sich nun auch als Trainerin bei den Haien engagiert.

Die Kinder konnten sich den Teamnamen selber geben

Manchmal geht es auch ordentlich zur Sache.
Manchmal geht es auch ordentlich zur Sache. © Carsten Klein

Den Namen für ihr Team konnten sich die inzwischen schon 23 Kinder selbst aussuchen. „An dem Logo arbeiten wir noch“, erklärt Kluge, dessen achtjähriger Sohn Felix selbst von Anfang an bei den Haien aktiv ist. „Mir gefällt vor allem, dass man so viel laufen muss und das Spiel so ein schnelles Tempo hat. Vorher habe ich im Fußballverein gespielt aber das hat mir nicht so gefallen“, erklärt Felix. Einen Vorteil zum Fußball habe das Floorball auch für die Eltern, wie Kluge verrät: „Wir haben nicht jedes Wochenende ein Spiel, sondern alle vier bis sechs Wochen einen Turniertag, an dem wir mehrere Spiele haben. Dadurch bleibt natürlich an vielen Wochenende mehr Zeit für andere Aktivitäten.“

Neben der Entwicklung eines starken Zusammenhaltsgefühl möchte der Verein die Kinder in puncto Fairness schulen . Hierzu organisierte man in der Vergangenheit auch einen Schiedsrichterkurs mit einem Bundesliga-Schiedsrichter. „Dadurch haben die Kinder gelernt, wie schwer es ist, so ein Spiel zu pfeifen. Dann wird auch nicht so oft nach einer Schiedsrichterentscheidung gemeckert.“

Beim Floorball muss viel gelaufen werden.
Beim Floorball muss viel gelaufen werden. © Carsten Klein

Freitags ist das Anfängertraining

Dass das Interesse an der Sportart in der Stadt weiter steigt, habe man auch nach dem letzten Sports-Action-Day gesehen. Hier kam es zu 28 Anmeldungen zum Probetraining. Die große Nachfrage freut den Übungsleiter natürlich, doch sieht dieser auch ein platztechnisches Problem. Zur Zeit wird jeden Freitag in der Turnhalle Isenbügel (Pestalozzistraße 16) trainiert, „doch die Halle ist einfach zu klein für alle Kinder. Um dem Platzmangel entgegen zu wirken bieten wir schon an einem anderen Tag in der Woche eine Training für die Leistungsgruppe an.“ Wer neu dazu kommt, muss jedoch zunächst sein Talent beim Anfängertraining (freitags ab 18.45 Uhr) zeigen.

>>> INFOS ZUM FLOORBALL

  • Besonders beliebt ist die Sportart, die vielen auch als Unihockey bekannt ist, vor allem in Ländern wie Schweden und Finnland und Tschechien.
  • Im Großfeld (40×20 Meter) wird drei mal 20 Minuten gespielt. Im Kleinfeld (28×16 Meter) ist eine Spielzeit von zwei mal 20 Minuten typisch.
  • Gespielt wird mit einem 23 Gramm leichten Lochball.