Heiligenhaus. . Wer etwas für seinen Rücken tun will, muss trainieren. Doch falsches Training kann die Gelenke malträtieren. Wir sagen, wie man das verhindert.

Der Nacken schmerzt, der Ischias zwickt, das Aufstehen fiel auch schon mal leichter: Viele Menschen klagen über Rückenleiden. Wie man selber etwas für den eigenen Rücken tun kann, dem gehen wir seit einiger Zeit in unser Serie Rückenfit nach. WAZ-Fitnessexperte Alexander Fräcke rät nun: „Nicht nur Sport machen ist wichtig, entscheidend ist das richtige Training. Denn wer falsch trainiert, kann seinem Körper, vor allem den Gelenken, schaden.“

Falsche Übungen können den Gelenken mehr schaden als nutzen

Golfen, Schwimmen, Laufen, Radeln, Pilates oder Zumba: Viele Sportarten haben wir bereits auf ihre Rückenfreundlichkeit mit dem Heiligenhauser Krankengymnast analysiert. „Die wichtigste Botschaft zum Thema Rückenfitness lautet jedoch: Man muss selber etwas tun, um dauerhaft Erfolg zu haben“, erklärt Fräcke. Eine Massage oder andere physiotherapeutische Anwendungen wären stets zur akuten Linderung hilfreich. „Aber es ist wie beim Zähneputzen. Nur wenn ich sie täglich pflege, schütze ich sie“, so Fräcke.

Tägliche Übungen für den Rücken sollten auch in den Alltag integriert werden. „Dehn- und Kraftübungen kann man wunderbar in alltägliche Abläufe integrieren, ob beim Schuhe anziehen, abtrocknen, beim Zähneputzen oder beim Nachrichten schauen“, so Fräcke. Wer sich täglich vornehme, dies zur gleichen Zeit zu tun, habe einen Vorteil. „Dann gehören die Übungen, die einem gut tun, zum Alltag, und man wird merken, dass man viel schmerzbefreiter ist.“

Nicht eben mal operieren oder einfach Tabletten nehmen

Und wenn man Schmerzen habe, wisse man selber, welche Übungen dann am besten helfen. „Mehr kann ein Orthopäde oder Krankengymnast oftmals auch nicht machen“, weiß er auch von Erfahrungen seiner Patienten zu berichten. „Viele beschweren sich, dass ihnen der Arzt nicht groß weiterhelfen kann. Aber man kann, anders als bei anderen Krankheiten, nicht einfach operieren oder Tabletten nehmen und alles ist wieder gut“, erklärt Fräcke.

Demnächst stehen Gelenke auf dem Programm

Da viele Beschwerdebilder jedoch nicht nur den Rücken, sondern auch die Peripheriegelenke, also Knie, Schultern, Hüfte, Elle, Sprung- und Handgelenk, betreffen, wie zum Beispiel beim Tennisarm, werden wir uns in den nächsten Folgen der Serie Rückenfit den Gelenken widmen.

Ebenfalls wird es Tipps geben bei Gelenkbeschwerden, die nicht vom Rücken herwirken. Alle Artikel findet man bald auf waz.de/heiligenhaus

Denn die Muskulatur muss trainiert werden, sowohl die Kraft als auch die Ausdauer– und ebenso gedehnt. „Das sind die drei Geheimzutaten eines gesunden Rückens“, so Fräcke. Doch hier sei eben auch Obacht geboten: „Patienten berichten häufig über Schmerzen nach dem Sport oder manchen Übungen. Das ist natürlich schade, wenn der Wille zum Training da ist, durch die falsche Ausübung aber manches schlimmer wird.“ Wer sich nicht sicher ist, sollte immer einen Experten um Rat fragen. Das können die Trainer in Vereinen oder in Fitnessstudios sein oder eben auch Orthopäden und Physiotherapeuten.

Richtig trainieren – der Erfolg stellt sich nach einiger Zeit ein

Wer sich aber ans richtige Training mache, der werde nach einiger Zeit auch den Erfolg feststellen. „Wenn ich mein Rückenprogramm verinnerliche, schütze ich mich nicht nur vor Rückenschmerzen, sondern gleichzeitig auch die Gelenke.“ Ebenso werde durch regelmäßiger Sport natürlich der Blutdruck gesenkt und das Herz-Kreislauf-System gestärkt.