Heiligenhaus. . Laura Schröder und Yvonne Klebsch verstärken das Team in Heiligenhaus. Sie setzen auf Leseförderung und haben in der Stadtbücherei einiges vor.

Die Freude ist nicht nur bei Büchereileiterin Andrea Einig groß, sondern sicher auch bei allen Heiligenhauser Lesefreunden. Denn das Bücherei-Team wird seit September durch zwei neue Mitarbeiterinnen vervollständigt. Laura Schröder (24) und Yvonne Klebsch (27) lernen Heljens gerade erst kennen, seien aber schon sehr nett von den Kunden willkommen geheißen worden – nicht zuletzt, weil nun wieder regelmäßig samstags geöffnet werden kann.

„Wir fühlen uns sehr wohl“, sagt Schröder, die zuvor etwa in Nürnberg gearbeitet hat und jetzt der Liebe wegen in Velbert lebt. „Die Leute sind hier im Vergleich zu einer Großstadt sehr redebedürftig und bringen viel Zeit mit.“ Auch die gebürtige Velberterin Yvonne Klebsch schätzt bereits den Charme der hiesigen Bücherei. So habe sie auf Reisen die riesige Bibliothek in Boston besichtigt und war beeindruckt, doch schöner finde sie ihren neuen Arbeitsplatz – gerade weil er klein sei. „Es ist hier sehr familiär, man kommt mit den Kunden ins Gespräch, und baut vielleicht sogar Freundschaften auf.“

Möglichst eigene Akzente setzen

Außerdem finden die beiden Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste ihre Aufgaben spannend, zumal sie nicht nur für eine einzelne Abteilung zuständig sind, sondern alles können und erledigen müssen. „Das ist eine totale Umstellung für mich“, sagt Laura Schröder, doch sie wirkt ebenso hochmotiviert wie ihre Kollegin, und beide wollen natürlich auch möglichst eigene Akzente setzen.

„Mir ist wichtig, dass jeder Mensch Zugang zu Büchern hat und einen Ort, wo er sich hinsetzen und in Ruhe lesen kann“, sagt Klebsch. Dass viele aktuelle Kassenschlager in den Regalen stehen, helfe dabei, dass die Leute gerne kommen. „Ich finde Leseförderung toll“, ergänzt Schröder, gerade Kinder sollten von sich aus und gerne in die Bibliothek gehen, um auch später vorbei zu kommen. In Klebsch hat sie eine Verbündete, denn die zweifache Mutter weiß: „Kinder sind ganz verrückt nach Geschichten“, daher lese sie ihren auch möglichst jeden Abend vor. Zudem habe sie Erfahrungen mit Bibliotheksveranstaltungen für Babys und Kleinkinder, die sie gerne in Heiligenhaus einbringen möchte.

Mehr Jugendliche sollen in die Bücherei kommen

Am Herzen liegt den neuen Mitarbeiterinnen aber vor allem, dass mehr Jugendliche in die Bücherei kommen. Warum gerade diese eine Bibliothek für uncool halten, kann sich Laura Schröder gar nicht erklären, „ich habe als Teenager in der Bücherei gewohnt.“ Und auch heute noch lese und kaufe sie gerne Bücher und stapele sie auch schon mal neben die Couch, wenn die Regale voll sind. Jugendliche könnte man, findet sie, vielleicht über Computerspiel- oder Brettspielabende an die Bücherei binden. Dies sei allerdings mit einem nur fünfköpfigen Team gar nicht so einfach.

Das nun komplette Team setzt bei der Leseförderung an

„Wir sind total begeistert, solche erfahrenen Kolleginnen zu haben“, sagt Leiterin Andrea Einig. „Für neue Ideen sind wir sehr offen.“ Zunächst wolle das nun vollständige Team tatsächlich bei der Leseförderung ansetzen und in dem Bereich mehr Veranstaltungen anbieten, als es noch in Zeiten des Personalmangels möglich war.

Dabei wollen Yvonne Klebsch und Laura Schröder tatkräftig mithelfen und freuen sich darauf, Heiligenhaus und seine Menschen noch besser kennenzulernen.

>>> Mehr Mut zu unbekannten Autoren

  • Die neuen Mitarbeiterinnen werden noch selten um Buchempfehlungen gebeten. „Viele trauen sich nicht an neue Autoren und wollen lieber das Vertraute“, sagt Klebsch. Sie rät aber zu mehr Mut zum Unbekannten und empfiehlt als Freiwillige Feuerwehrfrau in Velbert die Einsatzberichte „Für immer im Kopf“ von Wolfgang Ising.
  • Fantasy mag Laura Schröder und empfiehlt Tolkiens Herrn der Ringe als Klassiker, den Elfenzyklus von Bernhard Hennen und Andrzej Sapkwoskis Saga über den Hexer Gerald. Und sie plädiert dafür, Romane möglichst in der Originalsprache zu lesen.