Heiligenhaus. . Seit eineinhalb Jahrzehnten besteht die Einrichtung nun schon in der Stadt. Das wurde im Treffpunkt an der Rheinlandstraße groß gefeiert.

Über ein volles Haus haben sich am Samstag die Verantwortlichen der Heiligenhauser Tafel an der Rheinlandstraße gefreut. Und es gab Grund zum Feiern: Seit 15 Jahren gibt es die Einrichtung nun in Heiligenhaus. Eingeladen waren sowohl Tafelgäste, wie auch Sponsoren, Unterstützer und interessierte Bürger. Christa Beyer, Leiterin der Tafel in Heiligenhaus, erklärt: „Wir veranstalten die Feier vor allem, um mal wieder allen Unterstützern der Tafel ein großes Dankeschön auszusprechen, die uns all die Jahre begleitet haben“.

Eine dieser Unterstützerinnen ist Gisela Fahle. Die Heiligenhauserin ist seit der ersten Stunde und der Gründung 2003 dabei und hilft jeden Mittwoch ehrenamtlich dabei, Lebensmittel und eine warme Mahlzeit an Hilfsbedürftige aus der Region auszuteilen: „Als ich damals in Rente ging, habe ich für mich eine neue Herausforderung gesucht. Ich packe gerne überall mit an, wo Hilfe gebraucht wird.“

Mehr als eine reine Essensausgabe

Als die Tafel in Heiligenhaus eröffnete, erinnert sich Beyer, habe man fast noch eine eins-zu-eins-Betreuung gehabt, da damals noch nicht so viele Leute kamen. „Die Lebensmittel mussten auch noch von den Ehrenamtlichen mit eigenen Autos bei den Discountern abgeholt werden“, erzählt die Leiterin.

Hobbymusiker Peter Klein sorgte mit seinem Akkordeon für Stimmung.
Hobbymusiker Peter Klein sorgte mit seinem Akkordeon für Stimmung. © Uwe Möller

Mit der Zeit ist man jedoch gewachsen. Inzwischen stehen drei Transporter zur Verfügung und es engagieren sich rund 20 ehrenamtliche Freiwillige in der „Begegnungsstätte“, wie sie Koordinatorin Tanja Högström nennt. Sie ist für alle sechs Standorte der Tafel Niederberg verantwortlich und ihr ist es wichtig klarzustellen: „Wir sind mehr als nur ein Ort, an dem Essen ausgeteilt wird. Wir stellen einen Ort dar, an dem sich die Menschen begegnen und austauschen können. Wir sind froh darüber, dass wir den Leuten eine Art Halt und Struktur im Leben geben.“

Man kommt schnell ins Gespräch

Das kann auch Tafelbesucherin Anni Carduck, die hier schon so manche Freundschaft aufbauen konnte, bestätigen: „Die meisten Leute, die hierher kommen, sind sehr nett und man kommt schnell ins Gespräch. Sowohl mit anderen Besuchern, wie auch den Helfern.“ Wie auch viele andere Leute in Deutschland ist die Seniorin auf die Tafel angewiesen, da ihre Rente nicht zum Leben ausreiche.

„Natürlich wäre es am schönsten, wenn es nicht nötig wäre, Tafeln zu gründen. Doch die Realität ist nun mal eine andere. Wir versuchen es positiv zu sehen und freuen uns darüber, wenn wir zum Beispiel sehen, dass durch unsere Hilfe Menschen das Geld sparen können“, erklärt Koordinatorin Högström optimistisch.

Ähnlich positiv gestimmt sind auch die zahlreichen Gäste gestimmt, die sich bei der Feier am Buffet mit kleinen Leckerbissen wie Wraps und Gemüsespießen bedienen können. Für heitere Musik sorgt Hobbymusiker Peter Klein mit seinem Akkordeon. Als erstes Lied präsentiert er vor der Menge: „Auf dem Konto steht das Komma zu weit links. Wenn’s weiter rechts ständ, ja dann ging’s.“ Aber zum Glück gibt es bei der Tafel Hilfe für Menschen mit wenig Geld.

>>> EHRENAMTLER WERDEN STETS GESUCHT

  • Die Tafel für Niederberg sucht stets nach weiteren, ehrenamtlichen Helfern, die das Team unterstützen wollen.
  • Wer sich engagieren will, kann sich bei Tanja Högström unter 0202/2729601 oder per E-Mail an die Adresse tanja.hoegstroem@bergische-diakonie.de melden
  • Weitere Standorte der Tafel für Niederberg sind in Wülfrath, Velbert-Mitte, Neviges und Langenberg.