Heiligenhaus. . Beim Lego-Mindstorms-Ferienkurs am Campus baut und programmiert der Nachwuchs kleine Maschinen. Die können dann verschiedene Aufgaben lösen.

Mit hektischen Bewegungen fährt der Roboter auf dem weißen Papier an der schwarzen Linie entlang. Mühsam hält er seinen Kurs. In einer Kurve verliert er jedoch seine Bahn, und kommt schließlich vor einem Schrank zum Stehen. „Jetzt haben Pia und Nele den Parameter aber auch extra zu hoch eingestellt, um zu zeigen, wie es nicht klappt“, sagt Stefan Simanek.

Wie es klappt, zeigt der Dozent beim kostenlosen Lego-Mindstorms-Ferienkurs im Schülerlabor am Heiligenhauser Campus aber natürlich auch. Acht jugendliche Teilnehmer sind gekommen, um im Kurs Erfahrungen im Programmieren zu sammeln. „Die Schüler bauen einen Lego-Roboter zusammen und programmieren ihn“, erklärt Simanek die Ziele des Kurses, der sich vor allem an Anfänger ohne Vorkenntnisse richtet.

Man sieht direkt die Ergebnisse

Wenn die Roboter richtig programmiert sind, können sie wie bei Pia und Nele beispielsweise auf einer schwarzen Linie fahren. „Ein Sensor am Roboter misst die Intensität des zurückgeworfenen Lichts. Bei schwarzem Untergrund kommt weniger Licht zurück und entsprechend dann dreht sich nur eines der beiden Räder am Roboter“, erklärt Simanek das Prinzip.

Mit der richtigen Programmierung kann der Roboter von alleine auf einer schwarzen Linie fahren
Mit der richtigen Programmierung kann der Roboter von alleine auf einer schwarzen Linie fahren © Uwe Möller

Wie und was der Roboter misst, das sagen ihm die Schüler am Computer. Dort müssen sie in einer Software bestimmte Zahlenwerte an bestimmten Stellen eingeben, so dass der Roboter sich danach bewegen kann. Für Pia (13) und Nele (14) kein Problem. „Ich habe an der Schule Informatik und kenne mich mit Programmieren aus. Hier ist es toll, dass man direkt sieht, was die Roboter nach dem Programmieren machen“, sagt Nele.

Im Schülerlabor gehe es natürlich nicht nur um den spielerischen Aspekt an sich, sagt Simanek. „Wir wollen die Schüler spielerisch für MINT-Fächer begeistern.“ Bei Pia und Nele ist das eigentlich schon gar nicht mehr nötig. Beide können sich vorstellen, später beruflich etwas im Programmierbereich zu machen.

Manchmal will die Technik nicht

Am Nebentisch kämpft Christoph (13) mit dem Sensor seines Roboters. Der soll mit Ultraschall die Entfernung zu einem vorgegebenen Ziel messen. Der angezeigte Wert von 80 Zentimetern kann aber nicht stimmen. Auch Dozent Simanek ist zunächst ratlos, da der Roboter richtig programmiert ist. Also wird kurzerhand ein neuer Sensor eingebaut und schon klappt es. Auch Christoph ist zufrieden: „Ich finde es interessant, hier etwas mit Lego zu machen. Ich habe so einen auch zuhause“, sagt er. Die Möglichkeiten der Roboter sind groß, sagt auch Simanek. So kann man ihnen beibringen, Farben zu sortieren oder mit einem Greifarm Gegenstände zu bewegen.

Oder man kann sie so programmieren, dass sie sich wie Sumo-Ringer gegenseitig wegschieben. „Das ist ein Projekt, dass ich in der Lego-AG-umsetzen möchte“, sagt Simanek. In Planung hat er auch noch viele weitere Projekte, beispielsweise zum Thema Geocaching (digitale Schnitzeljagd) oder 3D-Druck. Christoph jedenfalls kann sich gut vorstellen, nach den Ferien an der Lego-AG teilzunehmen. Und vielleicht haben ja noch mehr Schüler im Ferienkurs Gefallen am spielerischen Umgang mit der Technik gefunden.

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  • Die Lego-AG findet nach den Ferien einmal pro Woche nachmittags statt. Wochentag und Uhrzeit sind noch unklar. Voraussetzung für die Teilnahme sind Vorkenntnisse oder der Besuch eines Einführungskurses.
  • Weitere Informationen gibt es bei Christine Heinrichs per Mail: christine.heinrichs@hs-bochum.de