Heiligenhaus. . Bei der Frage, wie ein „Jugendförderpreis Kultur“ aussehen könnte, gab es Zank. Dabei wurde der Antrag der Grünen gegen deren Willen geändert.
Das dürfte es auch nicht allzu oft in einem Ausschuss geben: Ein Antrag wird mit einer Gegenstimme angenommen – und diese kommt ausgerechnet von dem Antragsteller. So geschehen am Donnerstagabend in der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Städtepartnerschaften und Tourismus. Phasenweise ging es dort hoch her.
Doch der Reihe nach: In der Sitzung beantragte Thomas Pischke als Sachkundiger Bürger für die Grünen, die Stadt solle einen „Jugendförderpreises Kultur“ ausloben. Solches gebe es bereits in Velbert. Und: „Jetzt, wo Jugend und Kultur in dem neu geschaffenen Geschäftsbereich der Stadt zusammenrücken, wäre das ein schönes Zeichen“, sagte Pischke. Der Preis solle auch dotiert sein, um einen Anreiz für Jugendliche zu schaffen. Als mögliche Preissumme stellte Pischke 1500 Euro aus dem städtischen Haushalt in dem Raum.
Wortgefechte in der Sitzung
Die Schaffung eines solchen Preises stieß auch auf Zustimmung. Zank entbrannte jedoch bei der Frage, woher die Mittel dafür stammen sollten. So machte Ruth Ortlinghaus (Sachkundige Bürgerin, CDU) den Vorschlag, unter Federführung des Arbeitskreises Stadtmarketing und Kultur die Rahmenbedingungen für den Preis an einem runden Tisch auszugestalten und Sponsoren zu suchen.
Doch das erregte Thomas Pischkes Zorn: „Das sind Ihnen die Jugendlichen nicht als Stadt wert. Sie müssen Verantwortung übernehmen“, entgegnete er. Auch der Einwurf von Ulf Kruse (CDU), man könne immer noch über eine Beteiligung der Stadt diskutieren, sollte Sponsoren nicht gefunden werden, besänftigte Pischke nicht. Es folgten Wortgefechte. Ruth Ortlinghaus nannte Pischkes Ton „polemisch und respektlos“. Der antwortete: „Wir leben in einem freien Land. Ich kann sagen, was ich will.“ So kam es zur Entscheidung, dass der Arbeitskreis Stadtmarketing und Kultur sich der Ausgestaltung des Preises annehmen solle – obwohl Pischke dies ablehnte.
Leitfaden für Vereine zur Veranstaltungsplanung gefordert
Ein weiteres Thema war ein von der SPD erbetener Sachstandsbericht, wie die Stadt im Zuge neuer bürokratischer Auflagen Vereine bei ihren Veranstaltungen unterstützt. Stadtplanerin Nina Bettzieche berichtete, die Stadt habe etwa zwei neue Thekenaufsätze, 29 IBC-Container gegen Terror-Anschläge oder neue Kabelabdeckungen besorgt. Dafür gibt es einen Topf mit 20 000 Euro, weitere Anschaffungen sollen folgen. Zudem bat der Ausschuss, die Stadt möge Vereinen einen Leitfaden geben, in dem die wichtigsten Anforderungen zur Durchführung von Veranstaltungen aufgeführt seien.