Heiligenhaus. . Fraktionen einigen sich auf das weitere Vorgehen. Arbeitskreis besichtigt Bäder. Bürger sollen beteiligt werden. Architektenwettbewerb geplant.
Nach langen Diskussionen zeichnet sich womöglich ein Plan für das künftige Heljensbad ab. Die Fraktionsvorsitzenden haben sich am Montag auf das weitere Vorgehen geeinigt. Im Rat wurde am Mittwoch ebenfalls darüber diskutiert.
Die Grünen hatten zunächst beantragt, einen konkreten Zeitplan für das weitere Vorgehen beim Bad aufzustellen. „Uns geht es nicht darum, Fachausschüsse oder Arbeitskreise zu verhindern, sondern darum, dass wir endlich in die Pötte kommen und jeder sagt, was er will“, so Grünen-Ratsherr Lothar Nuthmann. Es gebe bei Parteien und Vereinen ausreichende Schnittmengen, um das Thema nun anzugehen. Der Antrag der Grünen wurde auf Initiative der SPD im Rat per Mehrheitsbeschluss von der Tagesordnung genommen und in den Ausschuss für Bildung und Sport verwiesen.
Für die CDU verwies der Fraktionsvorsitzende Ralf Herre darauf, dass man über den Grünen-Antrag nicht mehr diskutieren müsse: „Wir haben uns in der Fraktionsvorsitzenden-Besprechung ja bereits auf ein Prozedere geeinigt.“
Weitere Gespräche der Fraktionen
Zunächst soll der Arbeitskreis Heljensbad, der aus Vertretern der relevanten Nutzergruppen besteht, am 19. Juli drei Bäder besichtigen, um sich Anregungen zu holen (siehe Infokasten). Bereits vor einigen Wochen hatte man das Neanderbad in Erkrath besichtigt. Danach, so hieß es im Rat, soll der Arbeitskreis nochmals zusammenkommen. Gegebenenfalls könnte das Gremium dann eine Empfehlung an die Politik aussprechen, was das künftige Heljensbad angeht.
Außerdem soll es noch weitere Spitzengespräche der Fraktionen und ihrer bäderpolitischen Sprecher geben, berichtete Lothar Nuthmann im Rat. Zudem solle die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs erfolgen, bei dem Modelle für das Heljensbad der Zukunft entstehen sollen.
So einen Wettbewerb hält auch Ingmar Janssen (SPD) nach vorheriger, ausführlicher Diskussion über Inhalte für sinnvoll. „Wenn die Halle kaputt ist, muss man sie neu bauen. Und dann macht ein Architektenwettbewerb nicht nur Sinn, sondern wäre womöglich auch formal vorgeschrieben.“ Ob am Ende die Politik oder die Bürger entscheiden, hänge von der jeweiligen Situation ab.
Inhaltlich herrscht noch keine Einigkeit
Der Bürger müsse auf jeden Fall beteiligt werden, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Ebel. Denkbar sei das in einem Werkstattverfahren. „Inhaltlich gibt es aber zwischen den Parteien sehr unterschiedliche Meinungen. Wir hoffen da auf einen Kompromiss.“
Den sieht Stefan Okon, Fraktionsvorsitzender der WAHL, inhaltlich in der Politik bislang allerdings noch nicht. „Bei einem Architektenwettbewerb müssen wir uns im Groben einig sein und möglichst konkrete Vorgaben für das Bad machen. Sonst sind die Angebote nicht vergleichbar.“
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Herre rät dazu, den Blick auch auf die Bäder im Umkreis zu richten. „Da sollten wir uns fachlichen Rat holen, um zu sehen, was die Mitbewerber anbieten und was wir in unserem Bad brauchen.“
Der Arbeitskreis holt sich kommenden Donnerstag weitere Anregungen aus anderen Bädern.
>>> ARBEITSKREIS BESICHTIGT DREI BÄDER
- So soll in Bochum das Bad eines Schwimmvereins besucht werden, der im Winter eine Traglufthalle nutzt. Diese ist zwar nun im Sommer abgebaut, Vereinsvertreter werden das Modell aber erläutern.
- In Senden und Dinslaken werden zwei weitere Bäder besichtigt.