50 Jahre wird das Immanuel-Kant-Gymnasium. Wir haben uns auf die Suche nach Fundstücken gemacht, an die sich alle Schüler erinnern können.
„Wenn man aus der Stadt auf das Gymnasium zuläuft, sieht es eigentlich noch so aus wie immer“, antwortet Schulleiterin Britta Berschick auf die Frage, was denn seit 50 Jahren am IKG zu finden ist. Die heute sehr charakteristische Außenfassade hat sich zwar vor circa 20 Jahren einmal verändert, ansonsten ist das Äußere des Gymnasiums aber fast genauso geblieben wie beim Einzug der ersten Klassen 1970. Denn erst nach zwei Jahren zog das Kant-Gymnasium an den Standort an der Herzogstraße.
Auch der Boden, die Wände und die Geländer im Inneren der Schule haben mehrere Generationen von Schülern begleitet. „Wir wollen bewahren, was gut ist“, betont Britta Berschick und das wird auch in ihrem Schulleitungsbüro klar. Der Schreibtisch und die Schränke sind aus den ersten Tagen erhalten, hinzugekommen sind nur ein Computer und ein Konferenztisch. Lachend erzählt Berschick von ihrem ersten Eindruck: „Als ich zu meinem Bewerbungsgespräch auf dieser Couch saß, wusste ich: Die Garnitur muss weg, ich brauche einen Besprechungstisch!“
Lehrerzimmer ist nun viel gemütlicher
Weitere Besonderheiten findet man im Erdkunderaum. Die schon 50 Jahre alten, noch sehr stabilen Tische bekamen neue Tischplatten, statt sie komplett auszutauschen, die Schüler sitzen auf den alten Stühlen der Aula. Ein anderes Überbleibsel ist der Klassenbuchschrank, der noch immer vor der Tür des Sekretariats steht – unter den zahlreichen Urkunden ehemaliger Schüler.
Aber natürlich hat sich über die Jahre auch viel verändert. Aus dem früheren Raucherlehrerzimmer ist ein Selbstlernzentrum für die Oberstufenschüler geworden und der alte Filmsaal ist einem Multifunktionsvortragsraum gewichen. Auch das Lehrerzimmer hat sich verändert. Neben den alten Schränken und Fächern für die Lehrer gibt es neue Sitzgelegenheiten und bequeme Sessel. „Wir haben das Lehrerzimmer einfach neu um die alten Elemente herumgebaut“, erklärt Berschick lachend.
Digitalisierung hält Einzug in die Klassen
Der Kontrast zwischen Alt und Neu wird beim Gang durch die Schule immer wieder deutlich. In den Klassenräumen sind neben neuen Smartboards auch immer noch klassische Tafeln und Tageslichtprojektoren zu finden. Berschick erklärt das Prinzip: „Man muss Klugheit haben, Altes und Tradiertes zu bewahren. Aber trotzdem schaffen wir die neusten Sachen an, die man für zukunftsorientierten Unterricht braucht.“
So wird zum Beispiel die Hörsaalstruktur in den naturwissenschaftlichen Räumen aufgelöst, um Raum für Experimente zu schaffen und alle Räume sind mit WLAN, sowie allen erforderlichen Endgeräten ausgestattet. „Unser nächstes Ziel ist es, die Digitalisierung bald abzuschließen, um die Schule zukunftsfit zu machen.“, erklärt Berschick, „Wir streben ein Modellprojekt zum Informatikunterricht ab Klasse fünf an.“ Der stellvertretende Schulleiter Dirk Wirtz wünscht sich vor allem eins: „Wir brauchen in Zukunft mehr Raum, für Klassenräume oder als alternativen Aufenthaltsbereich für Schüler.“ Erhalten wollen sie vor allem das Wohlwollen, die Wertschätzung und das tolle Kollegium der Schule.
>>> WAZ-Mitarbeiter erinnern sich an ihre Zeit
Johanna Holzer: Was ist mir in Erinnerung geblieben vom IKG? Diese Frage ist für mich gar nicht so einfach zu beantworten, obwohl meine Schulzeit gerade mal ein Jahr her ist. Natürlich denkt man an seine Freunde und die Zeit die man hier acht Jahre lang verbracht hat, aber welche Orte und Dinge fallen einem ein, wenn man über das Gymnasium nachdenkt?
Das erste, was mir einfällt, ist das wohlbekannte Schulgebäude, welches ich jeden Morgen schon vom Südring aus erkennen konnte und die Schulklingel, die mir auf dem Weg zur Tür ankündigte, ob ich zu spät bin oder nicht.
Geblieben sind Erinnerungen an entspannte Stunden während der Campuspausen in der Mensa und auf der Tribüne des Mittelstufenhofs, während die Sonne schien und wir mit Essen aus der Cafeteria gepicknickt haben.Besondere Bedeutung hat auch die Aula für mich, weil dort viele bedeutende Dinge passiert sind, ob Abiklausuren, Literaturaufführungen, Zeugnisvergaben oder Abibälle.
Eine etwas unkonventionelle Lieblingserinnerung sind die Bäume rund um das Schulgebäude, denen man übers ganze Jahr durch die Fenster der Klassenzimmer dabei zugucken konnte, wie sie die Farbe ihrer Blätter ändern. Alles in allem haben wir am IKG nicht nur gelernt, sondern auch gelebt. Und ich komme gerne zurück.