Heiligenhaus. . Die Stadt muss wegen eines neuen Landesgesetzes erstmals ein Konzept für die Wasserversorgung vorlegen. Stadtwerke stellen es der Politik vor.

Die Stadt Heiligenhaus hat erstmals ein Wasserversorgungskonzept erarbeitet, das derzeit in den politischen Gremien vorgestellt wird. Dies verlangt die Landesregierung neuerdings von allen Gemeinden in NRW. Durch das Konzept soll geprüft werden, ob die Wasserversorgung sicher ist. „Dem Gesetzgeber ist wichtig, dass sich auch die Städte ihrer Verantwortung bewusst sind. Der Stadtrat und die Verwaltung sollen die Wasserversorgung dadurch nochmal reflektieren“, sagt Stadtwerke-Chef Michael Scheidtmann. Dieses Konzept ergänzt bestehende Überprüfungen der Stadtwerke durch verschiedene Behörden.

„Wir haben keine Sorge, dass wir in Nöte kommen. Die Trinkwasserversorgung ist sicher“, fasst Scheidtmann die Kernaussage zusammen. Das Konzept beschreibe einen Zustand, der in Heiligenhaus seit vielen Jahrzehnten, seit 1959, herrsche. Neu ist, dass formell die Stadt dieses 81 Seiten starke Papier nun der Bezirksregierung vorlegen muss. Grundsätzlich befürwortet Michael Scheidtmann dies, denn „die Bedeutung der Wasserversorgung ist immens. Unsere Hygiene und ein großes Stück der Gesundheit hängen daran.“

Wasserbedarf liegt bei anderthalb Millionen Kubikmetern

Dank zweier Brunnen an der Ruhrstraße und in der Roßdelle steht das Heiligenhauser Grundwasser ganzjährig zur Verfügung, so der Stadtwerke-Chef, zumal der aktuelle Jahresbedarf in der Stadt gut anderthalb Millionen Kubikmeter Wasser sind, und das Unternehmen die Genehmigung hat, 2,1 Millionen Kubikmeter zu fördern, ohne dass der Grundwasserspiegel sinkt.

Zudem gibt es Speicherbehälter in Hetterscheidt, aus denen man gut den normalen Bedarf von anderthalb Tage decken kann.

Selbst wenn der Verbrauch künftig durch Bevölkerungswachstum oder durch neue Firmen auf über 2,1 Millionen Kubikmeter ansteigen würde, sagt Scheidtmann, drohte in Heiligenhaus trotzdem kein Engpass. „In solch einem Fall kaufen wir Wasser hinzu.“ Dafür gibt es Lieferverträge mit der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW), die ein städteübergreifendes Verbundsystem unterhält.

RWW hilft bei der Notfallversorgung

RWW wird außerdem für die Notfallversorgung herangezogen, sie beliefert Heiligenhaus über zwei getrennte Leitungen. Damit die Stadtwerke darauf zurückgreifen, muss aber nicht immer gleich ein Unglück passieren. Manchmal reicht ein höher Tagesbedarf. Auch die Heiligenhauser Brunnen müssen regelmäßig gesäubert und Pumpen sowie Leitungen repariert und gewartet werden. So könne es sein, dass etwa ein Brunnen planmäßig auch mal gut drei Monate nicht liefert und Wasser dann problemlos von RWW eingekauft wird.

>> Rat trifft abschließende Entscheidung am 11. Juli

  • Dass die Wasserversorgung von Heiligenhaus auch in Zukunft sichergestellt ist, hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Dienstagabend bei der Diskussion über das neue Konzept wohlwollend zur Kenntnis genommen.
  • Am kommenden Mittwoch, 4. Juli, berät der Haupt- und Finanzausschuss diese Unterlage, bevor der Rat am 11. Juli abschließend über den Entwurf entscheidet, den die Verwaltung dann offiziell der Bezirksregierung vorlegen will.