Heiligenhaus. . Der Jugendhilfeausschuss hat zugestimmt. Über den Trägerwechsel entscheidet noch das Landesjugendamt. Vorhaben soll drei Einrichtungen sichern.
Der Caritasverband für den Kreis Mettmann möchte Träger dreier Kindergärten werden. Bisher hat diese die Caritas-Gesellschaft als kleiner, lokaler Verein betrieben. Zum Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. August möchte der Caritasverband die Kitas Hetterscheidt, St. Josef und das Familienzentrum im Nonnenbruch übernehmen. Dem Antrag, dass der Träger wechseln darf, hat jetzt der Jugendhilfeausschuss zugestimmt.
„Damit ist die wichtige politische Entscheidung gefallen“, freut sich Klaus Faulhaber-Birghan, der Bereichsleiter des Caritasverbands für Kinder, Jugend und Familie. Zwar muss noch das Landesjugendamt dem Trägerwechsel zustimmen, aber Faulhaber-Birghan ist zuversichtlich, dass auch dies positiv entschieden wird. „Jetzt können die drei Einrichtungen ihre Aufgaben in Zukunft noch besser bewältigen.“ Denn sie wären in einem Verbund mit acht weiteren Kindertageseinrichtungen im Kreis.
Anforderungen an die Kinderbetreuung sind gestiegen
Grundsätzlich sei es inzwischen schwer für kleine Vereine, einzelne oder nur wenige Einrichtungen zu betreiben, ob in der Altenpflege oder der Kinderbetreuung. Allein die Frage, welches Personal man sich überhaupt ohne ein Defizit leisten kann, sei viel komplexer als früher, da man nun eine feste Kindpauschale bekommt, von der alles bezahlt werden muss, von den Erzieherin bis zu den Gebäudekosten. Zuvor konnten die Träger die Personalkosten ans Land und an die Kommune komplett weitergeben, unabhängig davon, ob eine günstige Berufseinsteigerin oder eine teure, erfahrene Mitarbeiterin bezahlt wurde.
Zusätzlich seien bei der Kinderbetreuung die Anforderungen stark gestiegen. „Eine Kita ist jetzt eine Bildungseinrichtung mit hohen sozialen, emotionalen und kognitiven Ansprüchen und einer großen Verantwortung“, so Faulhaber-Birghan. „Ein Träger braucht hohe Qualität und fachliche und betriebswirtschaftliche Kompetenzen.“ Vor diesem Hintergrund seien die Fusion und der geplante Trägerwechsel richtig. Die Mitarbeiter bekommen auch alle das Angebot, übernommen zu werden und das zum gleichen Tariflohn. Zudem sei man ja an dasselbe System der katholischen Kirche angebunden.
Die beiden Vereine sind schon umfassend fusioniert
Ohnehin kümmert sich der Caritasverband bereits seit Jahresbeginn im Auftrag des aktuellen Trägers geschäftsführend um die drei Heiligenhauser Einrichtungen. Denn die Fusion der beiden Vereine sei sehr umfassend und betreffe alle Ebenen, von den Einrichtungen über die Verwaltung bis zu den Aufsichtgremien. Besonders schön findet Faulhaber-Birghan, dass Ehrenamtler, die sich um die Caritas-Gesellschaft verdient gemacht haben, sich nun auch in den Gremien des Caritasverbands engagieren.
Dennoch möchte der Verband den Zusammenschluss und den Trägerwechsel nutzen, um mit einem frischen Blick auf die Heiligenhauser Einrichtungen zu schauen. Dabei sei bereits schnell klar geworden, dass man auch „neue bauliche Lösungen“ braucht. „Das Familienzentrum Nonnenbruch ist in einem grenzwertigen Zustand, dem Alter geschuldet. Wir denken über einen Ersatzbau nach“, sagt Klaus Faulhaber-Birghan, noch gebe es keine konkreten Pläne. Denkbar seien neben Neubauten jedoch auch eine andere Lösung, etwa wie bei der Kita St. Josef, die ins Gebäude der Grundschule St. Suitbertus ziehen wird.
Erfahrungen mit Neubauten
Doch als neuer, größerer Träger bringt der Caritasverband nicht nur Erfahrungen mit Kita-Übernahmen mit, sondern auch mit Neubauten. „Das alles ist mit viel Arbeit verbunden“, resümiert Klaus Faulhaber-Birghan, „aber es ist eine positive Entwicklung.“
>> Senioreneinrichtungen sind bereits übernommen
- Übernommen hat der Caritasverband durch die Fusion zum Jahresbeginn das Seniorenzentrum St. Josef und den Ludgerustreff.
- Die drei Kindertageseinrichtung in Heljens sollen deshalb später übernommen, weil das Kindergartenjahr am 1. August beginnt. Geplant ist eine normale Betriebsübernahme nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch.
- Um das ehrenamtliche Engagement in Heiligenhaus zu sichern, wird derzeit ein neuer Förderverein gegründet.