Heiligenhaus. . Durch eine Neuorganisation der Kreispolizei wird Wülfrath zur Wache Velbert/Heiligenhaus gehören. Dadurch ergeben sich einige Änderungen.
- 2007 wurden bereits die Velberter und die Heiligenhauser Wache zusammengelegt. Wülfrath kommt nun dazu
- Die Kreispolizei erhofft sich dadurch verbesserte Arbeitsabläufe und mehr Präsenz auf der Straße
- Auch die Heiligenhauser Wache soll nun am Donnerstag länger und auch Samstag öffnen
Drei Städte, zwei davon mit der geringsten Verbrechensquote im Kreis, arbeiten künftig noch enger zusammen. Zur Polizeiwache und dem Regionalkommissariat Velbert/Heiligenhaus wird ab dem nächsten Jahr auch die Wülfrather Behörde zugerechnet. Doch Ulrich Laaser, Wachleiter in Velbert, betont: Dadurch wird es nicht zu weniger Einsatzkräften in Heiligenhaus kommen – sondern sogar im besten Fall zu einem Einsatzwagen mehr auf der Straße und mehr Präsenz in der Wache.
Grund für die Zusammenlegung ist eine Neuorganisation innerhalb der Kreispolizei aus rein organisatorischen, nicht aus personellen Gründen. „Damit lösen wir interne Probleme, bislang gab es Unterschiede in den Zuschnitten. Arbeitsabläufe können dadurch optimiert werden“, erklärt Markus Plehn, Kreisgruppenvorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP. „Ob es zur Mehrbelastung kommt, kann man noch nicht abschätzen.“ Insgesamt befürchte die Gewerkschaft aber einen Mitarbeiterengpass, da in den nächsten Jahren viele Ruheständler in ganz NRW zu erwarten seien.
Manfred Frorath, Leiter Abteilung Polizei im Kreis Mettmann, kennt dieses Problem natürlich: „Es gibt eine Einstellungsoffensive. Aber es werden immer erst die Wachen bedient mit dem stärksten Bedarf.“ Und der Kreis Mettmann ist statistisch gesehen eben kein Bezirk mit erhöhter Kriminalität. Aber zu Personalveränderungen im negativen Sinne werde es durch die Neuorganisation nicht kommen. Zehn Beamte des Wachdienstes, so teilt Frorath mit, werden wunschgemäß nach Velbert umgesetzt. In Wülfrath verblieben der derzeitige Wachleiter sowie die beiden Bezirksbeamte. „Darüber hinaus werden zwei Beamte für den Anzeigen-Aufnahmedienst von Mettmann nach Velbert umgesetzt; diese beiden können sowohl in Wülfrath wie auch in Velbert oder Heiligenhaus eingesetzt werden.“
In den nächsten Jahren gehen viele Polizisten in den Ruhestand
Zur Situation nahm auch Ulrich Laaser, Wachleiter in Velbert, nun vor dem städtischen Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit Stellung. „Ich freue mich, dass Wülfrath nun zu uns gehört. Denn im besten Fall erhoffe ich mir dadurch einen Streifenwagen mehr auf der Straße. Da gehören die Einsatzkräfte auch eher hin als in die Dienstgebäude.“ Denn von unterwegs aus seien die Polizisten einfach schneller an einem Einsatzort – und zeigten dadurch auch mehr Präsenz.
Auf die aktuelle Einbruchssituation im Kreis und vor allem in Heiligenhaus ging Laaser im Ausschuss erneut ein und bestätigte: „Leider kam es zu mehr Einbrüchen in Heiligenhaus. Jeder einzelne Einbruch ist zuviel, aber hier ist es wirklich vergleichsweise noch sehr ruhig.“ Nur Wülfrath liege in den Statistiken noch vor Heiligenhaus bei den geringsten Einbrüchen.
Banden aus Heiligenhaus verdrängen
Der Velberter Wachleiter erklärt die Zunahme in Heiligenhaus mit einer verstärkten Präsenz in Ratingen. „Wir haben hier massive Kontrollen durchgeführt. Deswegen sind die Einbruchszahlen in Ratingen deutlich zurückgegangen – leider zum Nachteil von Heiligenhaus“, berichtet Laaser. Dabei spreche man von einem Verdrängungseffekt. „Da wollen wir nun verstärkt gegen angehen mit zivilen und uniformierten Einsatzkräften. Die Heiligenhauser Bürger werden dies demnächst merken.“ So seien zum Beispiel verstärkte Verkehrskontrollen zu erwarten. „Wir erhoffen uns dann, die Einbrecherbanden auch aus Heiligenhaus zu vertreiben.“