Heiligenhaus. . Über 30 Jahre lang war der Heiligenhauser ehrenamtlich Kreisbrandmeister. Im VHS-Erzählcafé erklärt er, warum Brandschutz so wichtig ist.
Jahrzehntelang rückte Friedrich-Ernst Martin aus, wenn es brenzlig wurde. Angefangen als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenhaus, war er im Anschluss 30 Jahre lang ehrenamtlich als Kreisbrandmeister im Einsatz. Mittlerweile löscht der 69-Jährige keine Feuer mehr, beantwortete am Sonntag im Erzählcafé allerdings alle Fragen über sich und sein Ehrenamt, die den Besuchern unter den Nägeln brannten.
„Seinen Namen haben Sie sicher schon alle einmal gehört“, leitet Alt-Bürgermeister Peter Ihle die gesellige Gesprächs-Runde zwischen Kaffee und Kuchen ein und schmunzelt: „Ob Sie Ihn mit der Spritze in der Hand gesehen haben, das weiß ich allerdings nicht.“ Verwunderlich wäre ersteres kaum – als waschechter Heiligenhauser ist Martin besonders durch sein ehrenamtliches Engagement stadtbekannt. Dass er lange Zeit auch im Einsatz war und dabei durchaus „alle erforderlichen Geräte eingesetzt“ habe, bestätigt der Heiligenhauser nickend. Ein wenig Zeit sei seitdem jedoch vergangen, schließlich hätten sich seine Aufgaben verschoben, als er 1981 zum ersten Mal vom Kreisrat zum Kreisbrandmeister gewählt wurde.
Einsätze wie beim Flughafenbrand koordiniert
„Fünf Mal einstimmig“, erinnert sich Martin zurück, der hauptamtlich bis zum Ruhestand, wie er es selbst nennt, „im Rathaus“ gearbeitet hat. Ob beim Flughafenbrand 1996 in Düsseldorf oder nach dem Sturm Kyrill 2007, als Kreisbrandmeister koordinierte Martin die Feuerwehren im Kreis Mettmann bei sämtlichen großen Ereignissen.
Feuerwehrmann im Betrieb ist immer wertvoll
Wie und ob es zum Beispiel möglich ist, dass Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ihre Arbeit fallen lassen, wenn ein Einsatz hereinkommt. „Unternehmen in Heiligenhaus machen das grundsätzlich mit“, antwortet Martin. Der Lohn, der vom Arbeitgeber trotz Abwesenheit gezahlt werden muss, werde von der Kommune erstattet. „Außerdem sollten sich Unternehmer immer vor Augen halten, welche Vorteile sie von Feuerwehrmännern haben“, ob in Sachen Gefahrenschutz oder Rettungsausbildung seien diese nämlich wertvoll.
Martin erklärt außerdem, wieso Brandrauchmelder sinnvoll sind, unter Umständen auf dem Schrank statt an der Decke platziert werden können und das sie vor allem zu einem dienen: Zum eigenen Schutz. Wer die Warnsysteme anbringt und bezahlt, diese Debatte allerdings verstehe der ehemalige Kreisbrandmeister nicht: „Das sollte keine Frage der Zuständigkeit sein“, findet Martin. „Für 20 Euro bekommt man schon einen guten“, und die eigene Sicherheit sollte einem das schon wert sein.
Bei Verdacht Notruf wählen
Den Einsatz des hauseigenen Feuerlöschers hingegen sollte mit Vorsicht bedacht sein. Denn der Umgang mit diesem sei unter Umständen nicht so einfach wie gedacht und die Schäden rund um den Brandherd herum durch den Schaum teilweise sehr groß. „Besser die Türen schließen, den Raum oder sogar das Haus verlassen und die Feuerwehr alarmieren“, rät Martin. Das sei schließlich auch immer der richtige Weg, selbst im Zweifel: Ein Notruf bei Verdacht auf einen Brand sei immer gerechtfertigt, „und entgegen den Gerüchten auch immer kostenlos.“ Genauso wie ein Besuch im Feuerwehrmuseum. Denn für die Arbeit dort engagiert sich Martin heute weiter – natürlich ehrenamtlich.
>>> IMMER NOCH IM FEUERWEHRMUSEUM AKTIV
- Mehr Fragen können Interessierte Friedrich-Ernst Martin auch bei einem Ausflug ins Feuerwehrmuseum stellen. Auch dort engagiert er sich seit Jahren ehrenamtlich. Nächsten Sonntag, 29. April, wie jeden letzten Sonntag im Monat, öffnet die Sammlung an der Abtskücher Straße 24 von 10 bis 16 Uhr.
- Friedrich-Ernst Martin versteht das Museum nicht nur als Ort, um ehemalige Gerätschaften der Wehr zu bestaunen, sondern auch als Lernort für klein und groß. Deswegen gibt es dort Wissenswertes über die Geschichte der Feuerwehr sowie Ratschläge zu Brandschutz und Verhalten im Notfall.