Heiligenhaus. . Kreisbrandmeister Friedrich-Ernst Martin mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Abschied aus dem aktiven Dienst.
Es wird immer schwerer, Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern. Überredet werden musste Friedrich-Ernst Martin vor 30 Jahren nicht. Seit 1981 erarbeitete sich der Heiligenhauser, ganz ehrenamtlich, einen Namen als Kreisbrandmeister des Kreises Mettmann – nun geht eine Ära zu Ende. In der Aula des Gymnasiums wurde Martin im Kreise zahlreicher Weggefährten aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Auf dem Parkplatz vor der Aula des Kant-Gymnasiums war die dominierende Fahrzeugfarbe Rot. Nur einer hatte am Samstag Fahrverbot bekommen: der Protagonist der Veranstaltung. Martin zeigte sich überrascht, als der altertümliche „Opel Blitz“ der Nevigeser Feuerwehr zum Transport vor seiner Tür stand.
„Beachtliche Karriere“
Während Martin aus dem Oldtimer stieg, suchten im Saal die letzten Überraschungsgäste nach ihren Sitzplätzen. Unter den Anwesenden war auch Landrat Thomas Hendele, der als erster Abschiedsworte an den Kreisbrandmeister richtete. „In neun Jahren vom Oberfeuerwehrmann zum Kreisbrandmeister aufzusteigen, das ist eine beachtliche Karriere, die man nicht einfach geschenkt bekommt“, betont Hendele. Dieses Ehrenamt drei Jahrzehnte in Folge zu bekleiden sei außergewöhnlich. Besonders, wenn man bedenke, dass Martin immer einstimmig wiederernannt wurde. Dies verdanke der Kreisbrandmeister seinem „herausragenden Engagement“, so Hendele.
Gefürchtete Worte
Ein Engagement, das Martins Kameraden manchmal um den Schlaf brachte. „Ich erinnere mich an Sitzungen, die um 16 Uhr anfingen und von denen ich um Mitternacht immer noch nicht zu Hause war“, beginnt Bezirksbrandmeister Hans-Peter Thiel seine Anekdote über den Ehrenamtler. Besonders seine Worte „Dazu muss ich nochmal kurz etwas sagen“, seien immer gefürchtet gewesen. Dieses „kurz“ dauerte nämlich mindestens noch eine Stunde, „pro Themenpunkt“, witzelte Thiel. Und tatsächlich, in seiner Dankesrede lässt es sich Martin nicht nehmen, noch einmal seine Wünsche für die Zukunft zu äußern. Doch an einem Punkt der Veranstaltung verschlägt es auch dem debattierfreudigen Kreisbrandmeister die Sprache: Im Namen des Bundespräsidenten verlieh ihm der Landrat das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Ihre Arbeit verdient großen Respekt und Anerkennung“, so Hendele. Obwohl der Heiligenhauser nicht mehr im aktiven Dienst ist, wird ihm wohl nicht langweilig werden. Als frisch gebackener Opa hat Martin noch einiges zu tun – Nachwuchsarbeit ist immer ein Thema im Ehrenamt.