Heiligenhaus. . Zur Erschließung des Gewerbegebiets ist eine Umgestaltung der Friedhofsallee geplant. Die Linden sollen weichen, Neupflanzungen sind vorgesehen.

Auf die Friedhofsallee wartet in den nächsten Jahren eine große Umgestaltung. Um das geplante Gewerbegebiet im Heiligenhauser Süden verkehrlich zu erschließen, soll die Straße neu zugeschnitten und baulich verändert werden.

Zuletzt hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die geplante Maßnahme kritisiert (siehe Infokasten), da in diesem Zug auch der alte Lindenbestand entfernt und ersetzt werden soll. Siegfried Peterburs, Technischer Dezernent der Stadt Heiligenhaus, will diese Kritik so aber nicht stehen lassen: „Wir wollen den wesentlichen Charakter einer Allee dort erhalten“, sagt Peterburs zur Planung, die aber noch vom Beirat der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises abgesegnet werden muss (siehe Infokasten).

Baumbestand stark beschädigt

Der Baumbestand, so Peterburs, sei durch den Pfingststurm Ela stark beschädigt worden und habe Lücken. „Einige Linden werden nie wieder vernünftige Kronen bilden.“ Deshalb wolle man die Allee nach und nach neu aufstellen und wieder mit Linden bepflanzen. Aus zwei Baumreihen sollen am Ende drei werden. Auch der Lebensraum für die Fledermäuse wäre so jederzeit gesichert, sagt Peterburs.

Der Baumbestand an der Friedhofsallee weist zahlreiche Lücken auf.
Der Baumbestand an der Friedhofsallee weist zahlreiche Lücken auf. © Alexandra Roth

Geplant sei, ab dem Sommer zunächst östlich der Friedhofsallee eine neue Baustraße anzulegen, um von dort die Grundstücke im ersten Abschnitt des Innovationsparks zu erschließen (siehe Grafik). Am östlichen Rand dieser neuen Straße sollen auch eine Radspur, ein Gehweg und ein Parkstreifen angelegt werden. Auf Höhe des Parkstreifens würden dann neue, drei bis vier Meter hohe Linden angepflanzt. Peterburs: „Wenn diese neuen Linden nach ein bis zwei Jahren gut angegangen sind, würden wir die östliche der zwei derzeitigen Baumreihen entlang des jetzigen Gehwegs entnehmen.“

Hoffnung auf positives Votum beim Kreis

An der Stelle dieser Baumreihe soll dann künftig ein Grünstreifen angelegt werden, wo die zweite Reihe neuer Linden gepflanzt würde. Dieser Streifen soll dann als Fahrbahntrenner zur geplanten Gegenfahrbahn dienen, die künftig ungefähr auf Höhe der jetzigen, alten Friedhofsallee verlaufen soll.

Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs hat für die Friedhofsallee konkrete Pläne. Die Untere Naturschutzbehörde muss aber noch zustimmen.
Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs hat für die Friedhofsallee konkrete Pläne. Die Untere Naturschutzbehörde muss aber noch zustimmen. © Alexandra Roth

Sobald dann, wiederum ein bis zwei Jahre später, auch die Bäume im neuen Grünstreifen gewachsen seien, werde man auch die zweite alte Baumreihe entfernen und eine dritte Reihe neuer Linden pflanzen, erklärt Peterburs. Insgesamt soll es weniger Bäume geben als zuvor, diese stünden künftig aber in größerem Abstand zueinander, um ihnen mehr Platz zur Entfaltung zu geben, erklärt Peterburs: „Wir wollen den guten Zustand der Allee wiederherstellen. Alles andere wären nur Reparaturarbeiten.“

Von der Unteren Naturschutzbehörde erhofft sich Peterburs ein positives Votum. „Sonst bräuchten wir eine neue Planung, was uns um Monate zurückwerfen würde.“

>>> UNTERSCHRIFTENAKTION AM SAMSTAG VOR DEM RATHAUS

  • Der BUND lädt die Heiligenhauser am Samstag von 9 bis 12 Uhr auf dem Marktplatz dazu ein, sich zu informieren und mit ihrer Unterschrift Protest gegen die Maßnahme einzulegen.
  • Der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann wird am Mittwoch, 25. April, um 15.30 Uhr im Kreishaus in Mettmann, Düsseldorfer Straße 26, öffentlich über den Ausbau der Friedhofsallee entscheiden.
  • Die Beseitigung von Alleen ist laut Naturschutzgesetz verboten. Der Beirat müsste dem Antrag auf Befreiung seitens der Stadt Heiligenhaus stattgeben, damit die Maßnahme wie geplant umgesetzt werden kann.