Heiligenhaus. . Zusammen mit dem Verein Neue Wege hat die Gesamtschule ihren Pausenhof neu gestaltet. Dabei wurden schöne Graffiti-Motive kreiert.

Wie kann man die Heiligenhauser Gesamtschule etwas aufhübschen? Dazu hatte die Lehrerin Heike Kensy-Rinas zusammen mit der Schülervertretung zum 25. Jubiläum der Schule die Idee, eine dunkle Ecke auf dem Schulhof schöner zu gestalten. Der erste Gedanke war eine idyllische Strandlandschaft – und da oft der erste Einfall der beste ist, wurde es auch so gemacht. Die Entwürfe wurden mittels des Computerprogramms Photoshop entwickelt.

Malerbetrieb grundierte die Wände hellblau

In Zusammenarbeit mit dem Verein Neue Wege des Jugendamts, der Maßnahmen für straffällig gewordene Jugendliche fördert, wurde dieser Wunsch dann in die Tat umgesetzt. So erklärt Heike Kensy-Rinas: „Ein Malerbetrieb hat die Wände vorher noch in einer hellblauen Farbe grundiert, damit die Grundbausteine schon mal gelegt sind.“

Die dreitägige Graffiti-Aktion sei allerdings noch nicht alles, Kensy-Rinas wünscht sich noch Liegestühle und Strandkörbe für die neu gestaltete Fläche, damit ein wirkliches Strandgefühl aufkommen kann.

Jugendliche lernen, eigene Grenzen zu überwinden

Mitgearbeitet haben rund 20 Helfer, darunter Schüler und straffällig gewordene Jugendliche sowie der spanische Graffiti-Künstler Javier Landa Blanco, der bereits häufiger in Heiligenhaus seine Kunstwerke gesprayt hat. Javier sei auch ein toller Lehrer für die Jugendlichen gewesen, so Kensy-Rinas, da sie fast alles alleine machen durften und er nur manchmal Hilfestellungen geleistet habe.

In ganz neuen Farben leuchtet nun der Pausenhof der Gesamtschule. Insgesamt lief die Verschönerungsaktion über drei Tage.
In ganz neuen Farben leuchtet nun der Pausenhof der Gesamtschule. Insgesamt lief die Verschönerungsaktion über drei Tage. © Alexandra Roth

Der Künstler begleitet nun auch seit acht Jahren – zusammen mit der Leiterin dieser Projekte, Giuseppina Cagna, von der Jugendgerichtshilfe – die Graffiti-Aktionen des Vereins Neue Wege. Denn die straffällig gewordenen Jugendlichen sollen vor einer kleinen Herausforderung gestellt werden. „Sie sollen über ihre eigenen Grenzen hinausgehen und etwas eigenes schaffen, worauf sie stolz sind und sagen können: schau mal das hab ich gemacht“, meint Giuseppina Cagna.

Schon elf Graffiti-Aktionen gemacht

Bis jetzt hat die Jugendgerichtshelferin schon elf Graffiti-Aktionen durchgeführt und hat somit 165 Jugendliche betreut. Diese seien meist sehr begeistert gewesen und hätten sich gefreut, ihre Sozialstunden kreativ ausüben zu können. Die Jugendlichen sucht Cagna selbst aus, sie müssen meist Sozialstunden zwischen 20 und 40 Stunden abarbeiten.

Das Projekt an der Gesamtschule war das letzte unter der Leitung von Giuseppina Cagna. Trotzdem hat sie noch ein weiteres für den anstehenden Sommer in Planung, das auch wieder durch Javier Landa Blanco begleitet werde.