Heiligenhaus. . Die Evangelische Gemeinde hat dieses Angebot wieder eingeführt. Die anderen christlichen Glaubensgemeinschaften betreiben auch Nachwuchsarbeit.
Die Evangelische Gemeinde hat nach mehrjähriger Pause ihre wöchentlichen Kindergottesdienste im Haus der Kirche wiederbelebt. Damit baut sie die Nachwuchsarbeit aus, die in Heiligenhaus auch in den anderen christlichen Glaubensgemeinschaften fest verankert ist.
„Die Kindergottesdienste sind ein Angebot an die Eltern, damit Familien zielgruppenspezifisch den Gottesdienst erleben können“, sagt die Jugendleiterin Silke Eisenblätter. „Es geht dabei ums Bibelwissen. Ich biete das nicht als Kinderbetreuung an“, ergänzt die Ehrenamtlerin Britta Pfeiler, die dieses neue, allwöchentliche Angebot betreut. Sie wolle Bibelgeschichten vermitteln, doch reiner Bibelunterricht seien diese Sonntagvormittage nicht. „Wir singen auch Lieder und beten.“
Die Inhalte würden zwar spielerisch vermittelt, zum Beispiel, was Blindheit bedeutet. Doch das Spielen stehe nie im Vordergrund. „Bisher war es sehr schön, ich hatte den Eindruck, es hat allen gefallen“, zieht Britta Pfeiler ein erstes Resümee.
Beliebt seien Gemeindefeste und der Kochbus
Zunächst sollen diese Kindergottesdienste in einer Testphase bis Sommer angeboten werden, aber künftig möglichst weitere Helfer bekommen, um mehrere Gruppen zu betreuen. „Wir wollen, dass die Kinder später als Teenager weiter in der Gemeinde aktiv sind“, sagt Britta Pfeiler. Aus eigener Erfahrung wisse sie, dass allwöchentliche Kindergottesdienste eine gute Grundlage sind. Die monatlichen in Isenbügel oder in der Oberilp findet sie dafür zu wenig.
„Wir reißen uns ein Beinchen aus, um Jugendliche nach der Konfirmation weiter für die Gemeinde zu begeistern“, sagt Jugendleiterin Silke Eisenblätter. Das gehe über das Spirituelle und über den Konfirmandenunterricht hinaus. So gebe es den offenen Kids Club für Kinder bis zwölf Jahre und den Jugendtreff für alle bis 20 Jahre, ob Protestanten, Katholiken, Muslime oder Atheisten. „Dort haben viele verschiedene Gruppen einen Ort außerhalb der Schule, wo sie ihre Beziehungen pflegen können.“
Beliebt sei neben Gemeindefesten vor allem der Kochbus, in dem Kinder auch bedürftige Menschen bekochen und dabei etwas über Ernährung lernen. Zudem hat die Gemeinde eine Jugendband und einen Projektchor und bietet moderne Jugendgottesdienste an, wo eine Predigt auch mal gerappt wird. Die Nachwuchsarbeit zahlt sich aus, findet Silke Eisenblätter: „Wir haben rund hundert Jugendliche, die sich regelmäßig engagieren.“
Katholiken bieten vielfältige Gruppen
Bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Suitbertus gehören Kindergottesdienste ebenfalls zur Nachwuchsgewinnung, zudem Unterricht, zur Erstkommunion und zur Firmung. Doch sie werden von vielen Aktivitäten und Gruppen ergänzt.
„Viele wachsen in solch eine Gruppe hinein, bleiben ganz lange dabei und bringen teilweise als Erwachsene ihre eigenen Kindern wieder“, sagt Gemeindereferentin Ellen Niehaus. Das sind etwa Messdiener, Pfadfinder und Sternsinger. Gern genutzt werde der Jugendkeller von St. Ludgerus für Gruppentreffen, aber auch für Partys. Zudem organisieren Ehrenamtler Spieleaktionen und Grillfeste.
Gemeindearbeit wird wertgeschätzt
Wer religionsmündig ist und sich als Teenager für die Firmung entscheidet, so Niehaus, dem sei der Glauben weiterhin wichtig. „Nicht jeder macht alles mit“, doch die meisten würden sich durchaus eine kirchliche Hochzeit wünschen. „Wir tun unser Bestes, um als Gemeinde etwas auf die Beine zu stellen“, und das werde auch wertgeschätzt.
>>> Angebote anderer Heiligenhauser Kirchen
In der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde hilft Steffi Hitzbleck ehrenamtlich bei den sonntäglichen Kindergottesdiensten. Zunächst bleiben die Kinder jedoch eine Viertelstunde bei den Erwachsenen. „Uns ist wichtig, dass sie sich als Teil unserer Gemeinde sehen“, sagt Hitzbleck, die anschließend Bibelgeschichten vermittelt – spielerisch und mit Mitmachaktion. „Durch stumpfes Vorlesen kriegt man die Kinder nicht mehr.“ Wenn Jugendliche mit zwölf Jahren mit dem Bibelunterricht beginnen, kennen die meisten schon viele Geschichten.
Bei der Neuapostolischen Kirche gehören Gottesdienste für Kinder auch zum Gemeindeleben, doch diese gibt es meist in Velbert, das zum selben Kirchenbezirk gehört. Je nach Alter gibt es die (Vor)sonntagsschule und den Religions- oder Konfirmandenunterricht, der in Heljens oder Velbert stattfinden kann. 15-Jährige sind zu alt für den Unterricht und machen dann Praktika in der Gemeinde, betreuen etwa die Technik, die Internetseite, den Kaffeeservice oder den Mittagstisch. „Das schult fürs Leben“, sagt Gemeindevorsteher René Follmann. Zudem gibt es Jugendstunden, wo sich Teenager zum Gedankenaustausch treffen und über Alltagsthemen oder den Glauben reden. Alle Angebote seien „überkonfessionell und modern. Jeder kann gerne als Gast mitkommen.“
>>> Weitere Infos zu den Glaubensgemeinschaften
Weitere Informationen und Kontaktdaten der Evangelischen Kirchengemeinde gibt es auf evangelische-kirche-heiligenhaus.de.
Die katholische Pfarrgemeinde St. Suitbertus ist erreichbar auf www.kyriake.de.
Informationen zur Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde gibt’s auf efg-heiligenhaus.de.
Die Webseite der Neuapostolischen Kirche ist verfügbar auf nak-heiligenhaus.de