Heiligenhaus. . Keine Beschwerden, so teilt der Kreis mit, habe es mehr aus Heiligenhaus über nicht ausreichende Beförderung gegeben. Was sich dennoch ändert.

Mit dem Taxi aus der Kneipe nach Hause oder nachts zum Flieger nach Düsseldorf: Nicht nur zu verkehrsüblichen Zeiten ist ein Taxi-Unternehmer in der Pflicht, Gäste zu befördern, sondern täglich 24 Stunden lang. Nachdem es zu Beschwerden kam und Befürchtungen geäußert wurden, dass in Heiligenhaus Randzeiten nicht besetzt seien, hat der Kreis nun seine Taxenordnung aktualisiert – und das örtliche Unternehmen den Dialog mit den Kunden gesucht. Mit Erfolg, wie es nun scheint.

Kommt es in Heiligenhaus tatsächlich zu einer nicht ausreichenden Beförderung? Oder ist die Nachfrage zu Randzeiten doch nicht so stark? Das zu erörtern, kündigte der Kreis Mettmann als Lizenzgeber für Taxikonzessionen im Sommer an, nachdem es zu Beschwerden gekommen war. Taxi 6666-Inhaber Klaus Wohlgefahrt war damals irritiert ob der Behauptungen und bot an, dass Kunden sich doch bitte direkt mit ihren Wünschen an das Unternehmen wenden sollen. „Ich freue mich, dass das scheinbar Früchte trägt, dass wir intensiver mit den Kunden im Dialog sind“, so Wohlgefahrt nun, denn Beschwerden, so bestätigt der Kreis, hat es für den Bereich Heiligenhaus keine mehr gegeben.

Beschwerden aus dem Bereich der Gastronomie und der Bürgerschaft

Dennoch hat der Kreis seine Taxenordnung überarbeitet, berichtet Pressesprecherin Daniela Hitzemann: „Die Beschwerden, die aus der Bürgerschaft kamen, waren der Grund, warum die Kollegen sich dieser angenommen haben.“ Denn bislang war in der Taxenordnung noch nichts zu dem Thema Nachtabdeckung unter der Woche geregelt. „Das war bislang nicht tragisch, denn in den allermeisten Fällen, in den meisten Städten gab es nie Probleme.“

Nicht die gesamte Flotte muss ein Unternehmer rund um die Uhr zu Verfüfung stellen, aber immer erreichbar sein.
Nicht die gesamte Flotte muss ein Unternehmer rund um die Uhr zu Verfüfung stellen, aber immer erreichbar sein.

Dann hatten sich welche durch Beschwerden von Bürgern in Heiligenhaus und Wülfrath aufgetan. „Die Taxenordnung das richtige Instrument, hier anzusetzen. Das soll aber kein Knebelinstrument sein“, so Hitzemann weiter. Man habe mit den Unternehmen gesprochen und zusammen erörtert, wie man die Wünsche der Fahrgäste und das unternehmerische Interesse unter einen Hut bringen könne – denn schließlich müsste sich der Konzessionsnehmer das auch leisten können. „Er muss nicht seine ganze Flotte zu Verfügung stellen, aber gewährleisten, erreichbar zu sein.“

Städteübergreifende Zusammenarbeit möglich

Das kann auch bedeuten, dass Unternehmer städteübergreifend zusammenarbeiten können und künftig in Randzeiten mit Vorbestellungen arbeiten. Auch könne eine Rufumleitung geschaffen werden. „Wie wir das umsetzen, müssen wir planen“, so Wohlgefahrt.

Er begrüßt hingegen, dass nach der neuen Taxenordnung die Ortskenntnisprüfung vereinfacht wird. „Viele waren durch die Schwierigkeit der Prüfung abgeschreckt. Die wird nun vereinfacht“, erklärt er. „Ich möchte ordentliches Fahrpersonal haben, nach der Befugnis erfolgt die eigentliche Schulung erst im Team. Aber ich brauche dringend neue Fahrer“, so Wohlgefahrt.

Bürgermeister ist zufrieden

Dass die Kooperationen in Randzeiten nun auch städteübergreifend möglich ist, freut auch Bürgermeister Michael Beck, der damals die Befürchtung äußerte, Heiligenhaus werde in der Nacht abgeschnitten: „Es darf keine weißen Flecken auf der Landkarte geben. Man muss aber auch die Nöte der Konzessionsnehmer verstehen, Taxifahren ist ein schwieriges Geschäft. Ich hätte mich ja gerne an einer Diskussion beteiligt im Interesse anderer Lizenznehmer sowie der Versorgung unserer Stadt.“

>>> WARUM ES ZUR NEUORDNUNG KOMMT

  • Bislang war zu dem Thema Nachtzeiten nichts in der Taxenordnung des Kreises verzeichnet. Da es im vergangenen Jahr in kleineren Städten, wie auch in Heiligenhaus, zu Beschwerden über mangelnde Nachtfahrangebote gab, hatte sich der Kreis Mettmann der Thematik angenommen.
  • In Heiligenhaus ist Taxi 6666 mittlerweile der einzige Konzessionsinhaber. Neben Taxi Biggi gab es bis Jahresende noch den Fahrservice Hales, der den Betrieb jedoch eingestellt hat.