Heiligenhaus. . Der Rat soll in einer Sondersitzung über eine zweite Ausschreibung entscheiden. Der Bürgermeister möchte zudem die Verwaltung umstrukturieren.

Die Stadtverwaltung will einen zweiten Anlauf zur Besetzung der vakanten Stelle des Ersten Beigeordneten/Kämmerers starten. In einer Sondersitzung soll der Rat am nächsten Mittwoch, 7. Februar, um 16.30 Uhr darüber entscheiden, ob ein erneutes Ausschreibungsverfahren eingeleitet wird. „Im Rat wurde ja dringender Handlungsbedarf in der Sache gesehen, deshalb habe ich nun zu dieser Sondersitzung eingeladen“, sagt Bürgermeister Michael Beck.

Das erste Bewerberverfahren um die Stelle war im Dezember ohne eine Neubesetzung eingestellt worden. Die Ratsfraktionen konnten sich nicht auf die Nominierung eines der 26 Bewerber einigen. Teile der Politik hatten damals das „Parteigedöns“ kritisiert – also die Auswahl der Bewerber anhand ihres Parteibuchs.

Wahl könnte im Mai stattfinden

Im Hinblick auf die zweite Ausschreibung ist Michael Beck optimistisch, dass sich die „Kompromissbereitschaft durchsetzen wird, weil die Zeit ja drängt.“ Derzeit wird der Aufgabenbereich des Ersten Beigeordneten/Kämmerers intern aufgeteilt (siehe Infokasten), was zu einer Mehrbelastung für die Betroffenen führt.

Sollte der Rat für eine erneute Ausschreibung der Beigeordneten-Stelle stimmen, könnte diese eine Woche später starten. Beck hofft, dass die Kandidaten dann am 2. Mai im Haupt- und Finanzaussschuss vorgestellt werden und der Rat zwei Wochen später einen neuen Ersten Beigeordneten/Kämmerer wählen könnte.

Zwei weitere Stellen geplant

Mit der neuen Ausschreibung möchte Michael Beck auch das Stellenprofil erweitern. Der Fachbereich Immobilienservice war nach dem Weggang des ehemaligen Technischen Beigeordneten Harald Flügge bereits interimsmäßig dem darüber stehenden Geschäftsbereich des Ersten Beigeordneten zugeordnet worden. Das solle künftig nach einer Neubesetzung dauerhaft so sein, sagt Beck. „Die Schnittmengen sind groß, beim Immobilienservice geht es auch viel um Finanzierungsfragen und Fördertöpfe“, sagt Beck. Durch diese Erweiterung des Anforderungsprofils könne man auch mehr Interessenten für die Stelle erreichen.

Der Rat soll am Mittwoch aber nicht nur über eine erneute Ausschreibung der Stelle des Ersten Beigeordneten/Kämmerers entscheiden. Der Bürgermeister wird der Politik auch vorschlagen, einen vierten Geschäftsbereich in der Verwaltung zu schaffen. „Dort würden die Bereiche Jugend, Soziales und Kultur untergebracht“, erklärt Beck. Momentan liegen diese Fachbereiche noch im Geschäftsbereich des Ersten Beigeordneten. Beck: „Nur ein eigener Geschäftsbereich wird diesen wichtigen Anliegen aber vollends gerecht.“ Führen solle diesen vierten Bereich dann aber kein Beigeordneter (Wahlbeamter auf acht Jahre), sondern ein Geschäftsbereichsleiter.

Kultur soll wieder ein eigener Fachbereich werden

Innerhalb des vierten Geschäftsbereichs soll die Kultur wieder zum eigenen Fachbereich mit eigener, neu zu wählender Leitung erhoben werden, sagt Beck: „Das wird auch dem Ansehen und der Bedeutung der Kultur in Heiligenhaus gerecht.“ Seit einigen Jahren ist die Kultur bei der Wirtschaftsförderung angesiedelt. Beck: „Die soll sich bei den anstehenden Aufgaben wie dem Grünen Jäger auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.“ Beide neu zu schaffenden Stellen (Geschäftsbereich 4 und Fachbereich Kultur) sollten intern ausgeschrieben und schnellstmöglich besetzt werden, so Beck. Bleibt abzuwarten, ob die Politik diese Pläne so absegnet.

>>> STELLE IST SEIT SEPTEMBER VAKANT

  • Die Stelle des Kämmerers/ Ersten Beigeordneten war nach der Wahl von Michael Beck zum Bürgermeister im September vakant geworden.
  • Seither hat Jutta Scheffler, Fachbereichsleiterin Finanzen, die Stelle des Kämmerers kommissarisch inne.
  • Michael Beck hat weiterhin kommissarisch die Stelle des Ersten Beigeordneten.