Heiligenhaus. . Am Freitag wurde die neue Lichtinstallation am Paravent am Basildonplatz eingeweiht. Dieses soll für die Stadt auch eine Strahlkraft haben.

Ein buchstäblich leuchtendes Vorbild: Das soll Heiligenhaus möglichst mit der neuen Lichtinstallation am Paravent werden. Am Freitagnachmittag wurde die Lichtinszenierung auf dem Basildonplatz zusammen mit der ebenfalls neuen Beleuchtung am Viadukt im Hefelmannpark eingeschaltet. Für den Technischen Dezernenten Siegfried Peterburs könnte die Stadt sich mit einem solchen Lichtkonzept auch ein Marketing-Alleinstellungsmerkmal schaffen.

Lichtinstallation bringt mehr Farbe im Spiel

Ganz neu ist das Farbspiel am Paravent aber nicht: Bereits zum Weinfest im Juli war die Inszenierung des Leipziger Lichtkünstlers Jürgen Meier erstmals quasi zur Probe eingeschaltet worden – allerdings damals nur mit einem einzigen Programm. Doch nun ist Vielfalt Trumpf, wie Peterburs ausführte: „Insgesamt kommen nun über 90 unterschiedliche Lichtprogramme zum Einsatz.“ Und das jeden Tag.

Die Lichtinstallation am Paravent umfasst nach Peterburs’ Angaben 150 Lichtpunkte à 2,88 Watt, „die allerdings nicht in den Raum strahlen“, also niemanden blenden würden. Dabei gebe es „vier Grundeinstellungen“, die im vierteljährlichen Wechsel eingeschaltet würden. Die Farben richteten sich dann auch nach der Saison, im Herbst gebe es zum Beispiel gedecktere Farben.

Vertikal durchziehende Balken als Grundgerüst

Als Grundgerüst dienen verschiedene Lichtpunkte als durchziehende vertikale Balken, dem so genannten Barcode. „Dann werden im zehnminütigen Wechsel andere Lichtspiele dazugeschaltet“, sagte Peterburs.. Und zur vollen Stunde leuchten dann alle Lichter zum „Blauen See“. Die Inszenierung beginnt täglich um 17 Uhr (im Sommer auch etwas später) und dauert bis 23 Uhr. Zudem, so Peterburs, reagiere das Lichtspiel mittels eigens installierter Sensoren auch auf Bewegung, etwa durch vorbeilaufende Passanten. „Dann wird das bestehende Lichtmuster durch ein zweites Lichtmuster überlagert“, erläuterte Peterburs.

Auch die Lichtinstallation im Hefelmannpark bringt jede Menge Farbe ins Spiel. So schilderte der Technische Dezernent: „Die Innenseiten der Bögen des Viadukts werden von innen gold-bronzefarben beleuchtet. Sie können aber auch in anderen Farben bestrahlt werden.“ Die Kosten für diese Inszenierung hätten die Stadtwerke und die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft übernommen.

„Städte sind auf der Suche nach Wiedererkennung“

Was solche Beleuchtungskonzepte für eine Strahlkraft für die Stadt entwickeln können, erläuterte Peterburs weiter: „Die Städte heute sind auf der Suche nach einem bestimmten Wiedererkennungswert. Die Leute haben eine Sehnsucht nach bestimmten Punkten, durch die sich eine Stadt von anderen abhebt.“ Und genau das könne ein solch vielfältiges Lichtspektakel für Heiligenhaus bieten.

In diesem Zusammenhang wies Peterburs auch darauf hin, dass solche Lichtspiele bereits Tradition in der Stadt hätten: Etwa bei einer Beleuchtungsaktion beim Einzug der Stadtbücherei in das Sparkassengebäude oder bei vielfältigen Inszenierungen zum Kulturhaupstadtjahr 2010, als zum Beispiel der Kornspeicher und die Silos angestrahlt wurden. Und: „Ende der 1990er Jahre hat Heiligenhaus zusammen mit der Stadt Konstanz einen Preis für innovative Stadtbeleuchtung bekommen.“

>>FÜR DEN PARAVENT FLOSSEN FÖRDERMITTEL

  • Die Kosten für den acht Meter hohen, 75 Meter langen und 35 Tonnen schweren Paravent samt Lichtinstallation betrugen nach Angaben des Technischen Dezernenten Siegfried Peterburs 347 000 Euro.


  • Davon hat die Stadt die Hälfte übernommen, der Rest kam über Städtebaufördermittel.