Heiligenhaus. . Eine Energieberaterin der Verbraucherzentrale berät vor Ort, wie man mögliche Stromfresser ausfindig macht. Sie weiß, wo Fehlerquellen sind.

  • An vielen Stellen im Haushalt kann man mit einfachen Tricks Energie und Geld sparen
  • Eine Energieberaterin der Verbrauchzentrale NRW macht mit der WAZ den Praxistest
  • Eine Beratung zuhause durch einen Experten kann jeder gegen ein kleines Entgelt erhalten

Energie brauchen wir jeden Tag. Und manchmal verbrauchen wir auch Strom, ohne es besonders zu merken. Doch wie kommt eigentlich der jährliche Stromverbrauch zustande und wo lässt sich möglicherweise Strom einsparen? Wer das genau wissen will, der kann über die Verbraucherzentrale NRW eine Energieberatung vor Ort erhalten.

Kein Buch mit sieben Siegeln mehr ist nach dem ausführlichen Gespräch mit Andreas Adelberger, Leiter der Velberter Geschäftsstelle der Verbraucherzentrale NRW, die Jahresabrechnung. Sein professionelles Fazit zu meiner Abrechnung war positiv: „Sie sind im absolut grünen Bereich, was den Verbrauch angeht.“ Das hört man ja schon mal gerne. Nur der Tarif sei zu teuer, aber bevor ich möglicherweise meinen Anbieter wechsel oder einen neuen Tarif erhalte, möchte ich zunächst wissen: Was brauche ich eigentlich, wo spare ich gut, aber wo könnten wir möglicherweise noch mehr einsparen?

Energieberaterin Annette Hoffmeister schaut sich auch genau den Stromkasten an.
Energieberaterin Annette Hoffmeister schaut sich auch genau den Stromkasten an. © Alexandra Roth

Für zehn Euro vermittelt die Verbraucherzentrale dann eine Energieberatung vor Ort – zehn Euro zahle ich, aber gefördert wird die Beratung vom Bund. So besucht mich Annette Hoffmeister in den heimischen vier Wänden. „Zunächst werde ich mit Ihnen alle relevanten Fakten über Ihre Wohnung und Ihre Nutzung besprechen“, erklärt die Diplom-Ingenieurin. Dann geht es los, ein Fragenkatalog wird gemeinsam durchgegangen. Auch das erste Fazit von Hoffmeister stimmt mich positiv: „Das hört sich alles sehr gut an, Sie achten auf eine ganze Menge.“

Zum Beispiel darauf, keine alten Glühbirnen, sondern Energiesparlampen zu verwenden, so Hoffmeister. „Das ist aus vielen Gründen einfach die beste Entscheidung. Und mittlerweile gibt es für diese Lampen auch unterschiedliche Helligkeitsgrade“, weiß die Beraterin. Denn viele scheuten sich davor, die alten Birnen zu wechseln, „denn die ersten Versionen der Energiesparlampen wurden erst nicht richtig hell und es gab noch keine warmen Töne.“

Alte Geräte fressen Strom

Doch die gibt es mittlerweile. Genauso wie sparsame Elektrogeräte. „Das ist natürlich auch eine häufige Ursache für hohen Stromverbrauch, denn wenn man 20 Jahre alte Kühlschränke nutzt, die fressen natürlich ohne Ende Strom“, rät Hoffmeister dazu, möglicherweise über die Anschaffung neuer Geräte nachzudenken. „Auch ist es manchmal nicht sinnvoll, ganz alte Geräte als Zweitgerät zu nutzen, denn die können den Verbrauch auch ordentlich in die Höhe schießen lassen.“

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Andere elektrische Geräte können auch Strom nutzen, ohne dass man es bewusst auf dem Schirm hat. „Manche Fernseher schalten in den Standby-Modus und verbrauchen dann noch weiter Energie, das gleiche gilt für Ladegeräte.“ Wer zu faul sei, jedes Mal die Steckdose auszuschalten, „für den gibt es auch praktische Fernbedienungen, mit denen man die Dosen ausschalten kann“, rät Hoffmeister.

Auch in Bad und Küche lässt sich viel sparen

Weiter geht es durch die Wohnung. In Küche und Bad werden die Boiler kontrolliert, die sollten nicht dauerhaft auf höchster Stufe stehen oder bei längerem Gebrauch gar ausgeschaltet werden. „Außerdem gibt es energiesparende Duschköpfe“, weiß Hoffmeister. Anschließend wird in der Küche Kühlschrank und Eisfach kontrolliert: „Die sind viel zu kalt eingestellt“, stellt sie fest. Wieder was gespart. Für die Küche hat sie noch einen weiteren Tipp: „Wer häufig Tee trinkt, spart definitiv mit einem Wasserkocher viel Energie.“

Eine Fehlerquelle hat Annette Hoffmeister entdeckt: Das Eisfach ist zu kalt eingestellt.
Eine Fehlerquelle hat Annette Hoffmeister entdeckt: Das Eisfach ist zu kalt eingestellt. © Alexandra Roth

Das Einzige, was Hoffmeister doch noch auffällt: „Die Fenster und Türen sollten eine neue Dichtung erhalten. Die sind einfach durch oder teilweise verschoben.“ Gerade Fenster und Türen sollten energetisch sein und eine hohe Dichtigkeit haben.“

>>> AUSFÜHRLICHER BERICHT KOMMT PER POST

  • Nach dem Besuch der Energieberatung kommen alle Infos noch einmal per Post. Hier steht detailliert, wie der eigene Verbrauch bewertet wird und wo es Handlungsbedarf gibt.
  • Über die Verbraucherzentrale erhält man den Kontakt zur Energieberatung, die dann einen Termin ausmacht. Infos auf www.verbraucherzentrale.nrw