Heiligenhaus. . Jennifer Butgereit übernimmt von ihrem Vater Robert den Friseursalon an der Hauptstraße. Der Senior wird seine Stammkunden aber weiterbedienen.

Robert Butgereit hat sich 1972 in Hetterscheidt als Friseur selbstständig gemacht, 1980 zog er mit dem „Haarstudio Heiligenhaus“ an die untere Hauptstraße. Jetzt tritt der 69-jährige etwas kürzer – und übergibt den Friseursalon an seine Tochter Jennifer.

„Ich freue mich darauf, endlich starten zu können“, blickt die 41-jährige gespannt auf Samstag. Dann wird der renovierte und in Teilen neu eingerichtete und gestaltete Salon den Kunden zum Kennenlernen freigegeben. Seit einem Jahr hat Butgereit immer wieder etwas verändert: Der früher in Bordeauxrot und Gelb gehaltene Salon erstrahlt jetzt in Vintage-Optik, es gibt einige neue Frisierstühle und einen Pausenraum für die Angestellten. Auch ein Adventskranz steht schon im einladend gestalteten Empfangsbereich. „Ich hoffe auf ein Publikum, mit dem ich kreativ arbeiten kann“, sagt Jennifer Butgereit. Doch auch die Stammkunden sollen natürlich nach wie vor zufrieden sein: „Wenn man einen Friseursalon übernehmen möchte, muss man mindestens die gewohnte Qualität abliefern“, weiß sie.

Stammkunden kommen seit 40 Jahren

Dass Jennifer Butgereit den Laden ausgerechnet von ihrem Vater übernimmt, das ist schon etwas Besonderes. „Ich habe aber auch bei ihm meine Ausbildung gemacht“, erzählt die Tochter, die problemlos mit ihrem Vater zusammenarbeiten kann. „Was hier bei der Arbeit passiert, bleibt auch hier und wird nicht mit nach Hause in die Familie genommen.“

Robert Butgereit wird nach wie vor noch in Teilzeit seine alten Stammkunden bedienen, „zum Teil kommen die schon seit 40 Jahren zu mir“. Dabei war Friseur ursprünglich gar nicht sein Traumberuf, sondern nur als Mittel zum Zweck gedacht. „Ich wollte gerne auf einem Schiff in die Welt hinausfahren und Friseure werden ja auch auf Kreuzfahrtschiffen immer gebraucht“, erzählt Robert Butgereit. Köche, so sein erster Berufswunsch, zwar auch, aber da schienen ihm und der Familie die Arbeitszeiten als ungünstig. Butgereit wurde also Friseur, mit der Schiffsfahrt wurde es aber leider aufgrund familiärer Gründe trotzdem nichts.

Tochter ist im Friseurladen groß geworden

Den Friseurberuf wusste er dennoch zu schätzen, „man ist integriert, hat einen großen Freundes- und Bekanntenkreis“. Und seine Tochter Jennifer war schon von klein auf immer dabei, wenn Haare geschnitten und Bärte rasiert wurden: „Ich bin hier im Laden großgeworden“, erzählt sie und auch, dass aus den Wünschen ihrer Stiefmutter, vielleicht doch einen besser bezahlten Beruf auszuüben, aufgrund ihrer Freude am Beruf nichts wurde. 2001 hat Jennifer Butgereit ihren Meister gemacht, wechselte dann ein paar Jahre in den Vertrieb und möchte nun, da auch ihr Sohn in einem passenden Alter ist, wieder voll durchstarten.

„Wir haben jetzt wieder Vollzeit geöffnet, es gibt Angebote für Studenten und zweimal in der Woche kommt eine Visagistin, die auch Frisuren und Make-Up für Feiern anbietet.“

Zukünftig wird es in Richtung Wellness gehen

In Zukunft möchte sich Butgereit in Richtung Wellness orientieren und gerne mit ausführlichen Beratungen bei ihren alten und neuen Kunden punkten. Und ihr Vater? Der wird nach wie vor beratend zur Seite stehen – „in den Chefposten rutscht sie automatisch hinein.“