Ratingen/Essen-Kettwig. . Aufgrund von Schäden am Brückenwerk wird die S-Bahn 6, die zwischen Köln, Düsseldorf nach Essen fährt, bis Jahresende nur bis Kettwig verkehren.
- Die Strecke der S-Bahnlinie S6 bleibt wegen Bergbauschäden länger gesperrt als zunächst erwartet
- Zwischen dem Essener Hauptbahnhof und den Haltestellen in Kettwig und Werden fahren derzeit zwei Notbusse
- Bald soll regulärer Schienenersatzverkehr fahren. Die VRR-Mobilitätsgarantie greift für Reisende nicht
Kein Durchkommen bis zum Essener Hauptbahnhof: Pendler, die die S 6 nutzen, müssen auf Notbusse umsteigen. Eigentlich nur bis Anfang dieser Woche war die vorübergehende Sperrung ab der S-Bahn-Station Essen-Kettwig vorgesehen. Nun vermeldet die Deutsche Bahn: Aufgrund massiver Schäden auf dem Streckenabschnitt zwischen Essen-Werden und Stadtwald bleibt diese nun noch weitere Wochen gesperrt.
Auf den früheren Bergbau und seine Spuren führt die Deutsche Bahn die Problematik zurück. Der Bahndamm, der den Bereich zwischen Werden und Stadtwald stütze, sei beschädigt, teilte die Deutsche Bahn mit. Ein Bahnsprecher erklärte nun am Montag, dass es sich bei der Sperrung nicht um Tage, sondern Wochen handeln werde. Für die Züge aus Richtung Köln heißt es dann derzeit in Kettwig oder Werden Endstation. Dann geht es mit Bussen weiter zum Hauptbahnhof. Von dort fahren ebenfalls Busse als Ersatz für den Zug nach Kettwig und Werden.
Derzeit pendeln zwei Notbusse
„Derzeit gibt es einen Busnotverkehr, es pendeln zwei Busse“, sagte ein Bahnsprecher der WAZ am Montagnachmittag. Dieser unterscheide sich von einem regulären Schienenersatzverkehr darin, dass er ohne Fahrplan fährt. Zwar könne man alle Haltestellen, die die S-Bahn jetzt nicht anfahren kann, mit den Notbussen erreichen, doch genaue Uhrzeiten lassen sie nun nicht vorhersagen. „Pendler sollten sich nicht auf die Busse verlassen“, so der Bahn-Sprecher, und er räumt ein: „Ein richtig gutes Angebot für die Heiligenhauser gibt es nicht.“
Allerdings werde bereits daran gearbeitet, einen regulären Schienenersatzverkehr einzurichten, der dann auch einem Fahrplan folgt. Noch suche die Deutsche Bahn dafür ein Busunternehmen. Ab der nächsten Woche, so eine erste Prognose, könnte es jedoch soweit sein.
Online-Fahrplanauskunft und App noch nicht aktualisiert
Außerdem warnt der Bahn-Sprecher davor, sich aktuell auf die Online-Fahrplanauskunft oder auf die Verkehrs-Apps zu verlassen. Da über die längere Streckensperrung recht kurzfristig entschieden worden sei, sei sie noch nicht ins System eingepflegt. Demnach würden die Auskünfte die S-Bahn 6 noch ohne die Notbusse anzeigen. Immerhin fahren die normalen Linienbusse unbeeinträchtigt, darunter ebenfalls der Schnellbus 19 vom Heiligenhauser Rathaus über Velbert bis zum Essener Hauptbahnhof und zurück.
Mobilitätsgarantie des VRR greift nicht
Anspruch auf die Mobilitätsgarantie des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) haben Reisende jedoch nicht. Sie erlaubt etwa, bei stark verspäteten oder ausgefallenen Zügen auf ein Taxi umzusteigen und dann die Kosten ganz oder anteilig vom VRR ersetzt zu bekommen. „Die Mobilitätsgarantie greift nicht, weil es sich bei den Bergbauschäden um höhere Gewalt handelt“, stellt VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik klar.
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Die Züge aus Richtung Köln-Nippes enden vorzeitig betriebsbedingt in Essen-Werden oder Kettwig. Zwischen Kettwig und dem Essener Hauptbahnhof sind jetzt zwei Notbusse eingesetzt.
Der Bahnverkehr nach Köln ist ab Kettwig und Werden nicht mehr beeinträchtigt.
Weitere Informationen gibt’s auf www.deutschebahn.com