In der vergangenen Woche wurden Haltestellen an den Ilpen mehrfach nicht angefahren. Eltern beklagen auch nicht geöffnete Türen und volle Busse.

  • Viel los ist morgens in Heiligenhaus an den Haltestellen, wenn die Kinder zur Schule müssen
  • Nach den Sommerferien beschweren sich nun viele Eltern, dass die Busfahrer nicht anhalten
  • Die Busse seien überfüllt, aber laut Rheinbahn gebe es keine Erkenntnisse über die Problematik

Um kurz nach sieben verlässt Patricia das Haus und steht pünktlich an der Bushaltestelle Unterilp, um mit der Linie 770 zur Grundschule zu fahren. Das war der Viertklässlerin in der vergangenen Woche jedoch nicht problemlos möglich: „Gleich mehrfach hat der Busfahrer die Haltestelle überhaupt nicht angefahren, mindestens einmal ist er auch noch an der Haltestelle Ruhrstraße vorbeigefahren“, berichtet Patricias Mutter Sandra Zwick.

Nicht nur ihre Tochter habe hier gewartet, auch andere Fahrgäste – darunter eine Dame auf Krücken – wollten zusteigen. Sie habe ihre Tochter dann mit dem Auto zur Schule gefahren, findet die Situation aber unbefriedigend.

An sechs von 14 Tagen klappte die Busmitnahme nur

Pünktlich an der Haltestelle, aber dennoch fährt der Bus vor ihrer Nase weg.
Pünktlich an der Haltestelle, aber dennoch fährt der Bus vor ihrer Nase weg. © Ulrich Bangert

Nicht nur sie hat Grund zur Klage: Auch an der Haltestelle Oberilp warten Eltern mit ihren Kindern, um sie im Zweifelsfall dann doch im PKW in die Innenstadt zu fahren. „Die Busse sind sehr voll“, berichtet Catrin Klug, Mutter zweier Schulkinder, „und auch wenn hinten im Bus noch Platz ist, öffnen die Busfahrer nur die Türen vorn und in der Mitte.“ Ein Einsteigen sei so unmöglich, auch auf Nachfrage von Erwachsenen hätte ein Busfahrer die hintere Tür nicht geöffnet. Von den 14 Tagen, an denen ihr Sohn und ein Freund den Bus hätten nehmen sollen, seien sie schlussendlich sechsmal zur Schule gefahren worden.

Diese Aussagen überraschen Georg Schumacher, Leiter der Unternehmenskommunikation der Rheinbahn. „Wir überprüfen in regelmäßigen Abständen die Einsätze der E-Wagen und des gesamten Schülerverkehres. Das Fazit der Überprüfung am 19. September an der Haltestelle Ruhrstraße ergab, dass das Platzangebot zwischen sechs und acht Uhr ausreichend ist und alle Fahrgäste mitgenommen werden konnten. Nach einem grundsätzlichen Platzproblem sieht das für uns nicht aus.“

Fahrer muss melden wenn er Gäste nicht mitnimmt

Acht Busse würden diese Haltestelle zwischen 7.06 Uhr und 7.48 Uhr anfahren, der für viele Schulkinder relevante Bus der Linie 770 um 7.26 Uhr sei ein großer Gelenkbus, der eine Kapazität von 148 Fahrgästen habe. „Wenn einmal ein Fahrer aufgrund von Überfüllung Fahrgäste nicht mitnehmen kann, soll er das melden und einer unserer Verkehrsmeister fährt zu der betreffenden Stelle und überprüft die Situation.“

Passagiere müssen sich eng zusammenstellen.
Passagiere müssen sich eng zusammenstellen. © Ulrich Bangert

Etwas ganz anderes sei es, wenn Haltestellen gar nicht angefahren oder Türen nicht geöffnet würden. „Die Fahrer müssen sich auf jeden Fall darum bemühen, dass die Fahrgäste aufrücken und alle vorhandenen Sitz- und Stehplätze genutzt werden können. Und dass Bushaltestellen nicht angefahren werden, dass darf eigentlich nicht passieren.“ In diesem Fall müssten sich die Fahrgäste beschweren.

>>> BESCHWERDEN AN DIE RHEINBAHN

Wer tatsächlich vom Busfahrer an der Haltestelle stehengelassen wird, wendet sich am besten unter folgender Adresse an die Rheinbahn: kundendialog@rheinbahn.de.

In der Mail sollten folgende Informationen stehen: Der Tag und die genaue Uhrzeit, die Buslinie und am besten auch die vierstellige Busnummer oder das Kennzeichen des Busses. Mit dem entsprechenden Busfahrer wird dann die Situation besprochen.