Am Sonntag war Beck von den Bürgern mit 56,6 Prozent zum neuen Stadtoberhaupt gewählt worden. Im Rat nahm er nun offiziell die Aufgabe an.
- Am Sonntag haben die Heiligenhauser parallel zum Bundestag auch über den neuen Bürgermeister abgestimmt
- Michael Beck (CDU/FDP) setzte sich gegen Peter Kramer (SPD/WAHL und Lothar Nuthmann (Grüne) durch
- Am Mittwoch ist Beck dann vor dem Rat der Stadt Heiligenhaus in seinem neuen Amt vereidigt worden
Nun ist es amtlich: Michael Beck wurde gestern Abend vor dem Rat der Stadt als Bürgermeister vereidigt. Zuvor hatte er sein Ja schon dem Wahlprüfausschuss mitgeteilt. Er übernahm nach dem Ableisten des Eides sofort die Leitung der Ratssitzung und damit auch offiziell die Führung der Stadt.
Während Beck seinen Eid leistet, als Bürgermeister das Beste für die Stadt zu tun, wird es feierlich im Ratssaal. Die Mitglieder erheben sich, anschließend wird gratuliert. Das Gläschen Sekt darf auch nicht fehlen – wie Beck betont, für die, die mit ihm feiern wollen oder die, die seine Wahl am liebsten vergessen wollen. Doch bei aller Last, die in diesem glücklichen Moment nach dem Wahlkampf sichtbar von Becks Schultern fällt, betonte der neue Heiligenhauser Bürgermeister: „Das ist jetzt zwar hier vorne nur das Weiterrutschen um eine Position, aber es beinhaltet inhaltlich so viel mehr.“
Durch Wahl entsteht die Lücke beim Kämmerer
Denn dadurch, dass er von seinem ehemaligen Stuhl des Ersten Beigeordneten und Kämmerers einen Platz weitergerutscht ist auf den des Bürgermeisters kommen nicht nur neue Aufgaben und mehr Handlungsoptionen auf Beck zu, sondern es entsteht auch in der Führungsriege der Verwaltung wieder eine Lücke. Denn die Aufgabe des Kämmerers, einen Haushaltsplan aufzustellen, die darf Beck jetzt nicht mehr übernehmen.
Um handlungsfähig zu bleiben, werde es, bis zu einer Neubesetzung des Kämmerers käme, eine Übergangslösung geben – Jutta Scheffler, Fachsbereichsleiterin Finanzen, wird für einige Bereiche beauftragt werden. Beck betont jedoch die Dringlichkeit der Stellenausschreibungen, über die der Rat nun abstimmen muss. Und sogleich geht es in die erste politische Diskussion: Die Problematik der Unterbesetzung bei der Verwaltung und dies vor allem auf der Führungsebene.
Gerade Führungskräfte fehlen nun in der Verwaltung
Viele Stellen, so Beck, habe man in den letzten Monaten schon neu geschaffen, „doch gerade Führungskräfte fehlen, seit 16 Monaten haben wir erhebliche Vakanzen.“ Er und der Technische Dezernent Siegfried Peterburs arbeiteten derzeit im Akkord so wie viele weitere Mitarbeiter.
Konsens herrscht bei allen Fraktionen darüber, dass mehr Personal eingestellt werden muss, und das dringend – doch erneut bringen Stefan Okon für die WAHL und Lothar Nuthmann für die Grünen zum Ausdruck: Einen Beigeordneten wollen wir nicht. „Einer personellen Aufstockung im Rathaus stehen wir nicht im Wege, wir wollen den Kämmerer jedoch als Dezernentenstelle“, so Okon. Dass gerade beim Personal eingespart worden sei in den letzten Jahren, um den Haushalt zu entlasten, sei eine falsche Entscheidung gewesen.
Beigeordnetenfrage kommt erneut auf
Peter Kramer, SPD-Fraktionschef, findet den Beigeordneten wichtig: „Bei einem Beigeordneten haben wir als Fraktionen ein Mitspracherecht über die personelle Besetzung und er wird für acht Jahre gewählt. Am wichtigsten jedoch ist die Besetzung im technischen Bereich, denn sonst können einige Projekte ins Stocken geraten, die die Stadt nun dringend braucht.“
Mit Stimmen von CDU, FDP und SPD wurde der Antrag jedoch angenommen, die Möglichkeit der Stellenausschreibung nun prüfen zu lassen und diese dann schnellstmöglich vorzunehmen.