Heiligenhaus. . Die Beschlägefirma Wilhelm Schlechtendahl & Söhne (WSS) übergibt Wanderpokal für Vorschläge ihrer Mitarbeiter, die interne Abläufe verbessern.
Dass der Geschäftsführer von Wilhelm Schlechtendahl & Söhne seinen Mitarbeitern für ihr Engagement eine Auszeichnung überreicht, soll Tradition werden. Bereits zum zweiten Mal vergibt Guido Lücker den Wanderpokal des Projekts 25 Plus. Damit ehre das Schloss- und Beschlägeunternehmen WSS „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die innerhalb einer bestimmten Zeit die meisten Ideen umgesetzt haben, die Abläufe zugunsten der Qualität und Produktivität verbessern“, sagt Lücker.
Die Umformtechniker konnten ihre Trophäe vom letzten Mal allerdings nicht verteidigen. Sie mussten sich den Logistikern geschlagen geben, die beispielsweise für den Wareneingang mobile Arbeitsplätze eingeführt haben. „Viele Wege sind dadurch einfach entfallen“, lobt Lücker. Für einen Meilenstein hält er außerdem, dass der Materialfluss der Routenzüge durch einen pfiffigen Einfall und ein Computerprogramm jetzt auf Tablets lückenlos verfolgbar ist.
Besser und schneller auch durch kleine Maßnahmen
Doch Mitarbeiter dürfen für ihre Abteilungen auch kleinere Maßnahmen vorschlagen. Ob groß oder klein, das Team der Prozess- und Betriebsmitteloptimierung unterstützt die Beschäftigten und die Abteilungen dabei, ihre Ideen umzusetzen. Den Namen 25 Plus trägt das Projekt, weil dadurch die gesamte Firma besser werden soll. „Zwei Prozent Produktivitätssteigerung sind wenig“, erläutert Geschäftsführer Lücker den Projektnamen, „unser Ziel sind mehr als 25 Prozent.“
Außerdem möchte WSS durch den Wettbewerb und den Wanderpokal aber aus ihren Abteilungen richtige Teams machen und erreichen, dass sich alle Mitarbeiter dem Ziel verschreiben, dass Wilhelm Schlechtendahl & Söhne besser wird. „Sie sollen merken, dass wir auch durch kleine Maßnahmen besser und schneller werden“, außerdem verringere das Projekt auch Konflikte unter den Beschäftigten.
Neuer Betreiber für die neue Kantine
Bei der Pokalübergabe am Dienstagmittag in der neuen Firmenkantine waren unter den siegreichen Logistikern keine Konflikte zu bemerken. Sie freuten sich sichtlich, dass ihre Vorschläge durch eine Trophäe und durch Lob des Geschäftsführers anerkannt wurden.
Ohnehin sei die Kantine ein Schmuckstück der Firma, seit Mai gibt es einen neuen Betreiber, deren Namen Lücker jedoch nicht nennen möchte. Die Küche ist neu, ebenso die Einrichtung. Sterile Neonröhren sind gemütlichen Lampen gewichen, auf den Tischen stehen Blümchen und Schalen mit Bonbons, in der Ecke ein Sofa und an den Wänden hängen Fotos aus der Firmengeschichte.
Pommes essen ohne Hierarchie
Der Kantinenbetreiber lege viel wert auf gesundes Essen, doch der Kassenschlager sei weiterhin Pommes. „Wir haben hier keine Hierarchie“, sagt Lücker, „hier essen alle mit allen zusammen.“ Doch bei WSS werde körperlich schwer gearbeitet, „ein Salatblatt mit Sardine und eine Scheibe Zitrone wäre unangebracht“. Vernünftige Portionen sollen die Malocher bekommen, „aber nicht jeden Tag Schnitzel mit Pommes Majo“.
So stehen jetzt auch täglich vegetarische Speisen, Alternativen zu Schweinefleisch und Zwischenmahlzeiten auf der Speisekarte. „Die neue Kantine wird gut angenommen“, sagt Guido Lücker, sie biete auch die Möglichkeit, Essen mit nach Hause zu nehmen und später zusammen mit der Familie zu speisen. Doch er würde sich freuen, wenn noch mehr der gut 270 Mitarbeiter die neue Kantine regelmäßig nutzen würden.