Heiligenhaus. . Zehn Jahre lang hat Peter Ihle die Geschicke der Stadt Heiligenhaus gelenkt. Einige spannende Entwicklungen hat er dabei vorangetrieben.

  • Peter Ihle war für die CDU von 1994 bis 2004 Bürgermeister – sowohl ehrenamtlich wie hauptamtlich
  • Nun konnte der ehemalige Politiker seinen 80. Geburtstag im Kreise seiner großen Familie feiern
  • Einige Projekte konnte Ihle in seiner Amtszeit anstoßen, wie die Entflechtungsstraße oder das Kiekert-Areal

Zehn Jahre sind eine lange Zeit – in zehn Jahren kann man einiges bewegen. Das weiß Peter Ihle genau, denn von 1994 bis 2004 war er Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus. Nun ist er 80 Jahre alt geworden und hat sich Zeit genommen, über sein politisches und gesellschaftliches Wirken in Heiligenhaus zu sprechen.

Peter Ihle im Gespräch mit WAZ-Redakteurin Katrin Schmidt.
Peter Ihle im Gespräch mit WAZ-Redakteurin Katrin Schmidt. © Socrates Tassos

Wer heute die Querspange auf Höhe des Supermarkts zwischen der Velberter und Pinner Straße nutzt, der wird nicht wissen oder vergessen haben, dass das früher gar nicht so bequem war. „Einen riesen Umweg musste man fahren“, erinnert sich Peter Ihle. Ihm ist es zu verdanken, dass man auf diesen nun verzichten kann, denn das war eine der Dinge, die er in Heiligenhaus politisch anstoßen konnte als Bürgermeister. Ehrenamtlich war er dies von 1994 bis 1999, dann war er 2004 der erste Hauptamtliche Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus.

Viele Projekte dauern über viele Jahrzehnte

Als Vorsitzender des Geschichtsvereins ist Peter Ihle auch oft im Heimatmuseum.
Als Vorsitzender des Geschichtsvereins ist Peter Ihle auch oft im Heimatmuseum. © Socrates Tassos

Einige Entwicklungen anstoßen konnte Ihle da schon in den 90er Jahren, die sich heute erst im Stadtbild auswirkten: „Der Innovationspark, das Kiekert-Gelände oder die Entflechtungsstraße waren einige meiner Projekte, die ich vorangetrieben habe.“ Aber, und so sei es nun mal in der Politik: „Vieles, an dem man arbeitet, dauert einfach lange und geht nicht von heute auf morgen.“

Da könne man nicht nur als Bürger schon mal ungeduldig werden, auch als Bürgermeister: „Ich habe immer versucht, durch Gespräche das beste für die Stadt herauszuholen. Aber mir war es auch immer wichtig, ein Bürgermeister zum Anfassen zu sein.“ Oft wurde er angesprochen auf der Straße, in dreizehn Vereinen ist er Mitglied. Ganz besonders liegt ihm der Geschichtsverein am Herzen, dessen Vorsitzender er ist. „Ich würde mich freuen, wenn wir neue Leute gewinnen könnten, die Lust haben, sich zu engagieren.“ Ebenso aktiv ist er auch beim MGV Frohsinn.

Die Heimat Heiligenhaus liegt Ihle am Herzen

Heimat ist für Peter Ihle wichtig.
Heimat ist für Peter Ihle wichtig. © Socrates Tassos

Denn die Heimat Heiligenhaus, die liegt Ihle am Herzen. „Es ist so traumhaft schön, gerade hier, zwischen dem Museum, der Kapelle, dem Stauteich – eine wundervolle Landschaft“, berichtet er schwärmend, während er durch das Heimatmuseum geht. Viele Ausstellungsstücke kennt er auch noch aus der heimischen Wohnung, „so einen Ofen hatten wir auch, in dem Kohlekasten hat unsere Katze immer geschlafen.“

Geboren am 5. Juli 1937 ist Ihle mit seinem Bruder, seinem Vater und der holländischen Mutter aufgewachsen in Düsseldorf. Nach der mittleren Reife und einer Ausbildung zum Industriekaufmann wurde er einberufen. „Ich kam nach Hamburg und war dort in der Verwaltung des Regierungspräsidenten, da ich ja Schreibmaschine konnte“, so Ihle. In Hamburg heiratete er auch zum ersten Mal, „auf St. Pauli“, berichtet Ihle lachend. Dann ging es zurück nach Heiligenhaus, in den elterlichen Betrieb für Büroeinrichtung. Hier war er Vorsitzender der Werbegemeinschaft und trat 1973 der CDU bei. Seit 1979 gehörte er dem Rat an. Wirtschaftsförderung und Kultur waren seine politischen Schwerpunktthemen, „die habe ich dann auch als Bürgermeister zur Chefsache gemacht.“

Heute hält er nur noch das Bootsruder in der Hand

Peter Ihle ist zufrieden – als Familienvater und auch als ehemaliger Bürgermeister.
Peter Ihle ist zufrieden – als Familienvater und auch als ehemaliger Bürgermeister. © Socrates Tassos

Später war er Geschäftsführer einer Design-Büroausstattungs-Firma in Düsseldorf-Oberkassel. „Deswegen konnte ich es mir auch erlauben, ehrenamtlich Bürgermeister zu sein, ich war ja mein eigener Chef und konnte mir den Tagesablauf flexibel gestalten.“ Eine zweite Ehe folgte später, nun ist er alleinstehend. „Aber ich habe eine große Familie, zwei Söhne und eine Stieftochter und mittlerweile auch „Als Vater ist man erfüllt, wenn aus Kindern was geworden ist.“ Und als ehemaliger Bürgermeister kann er nun ebenfalls sehen, was sein damaliges Werken alles bewirkt oder angestoßen hat: „Ich bin sehr zufrieden.“ Politisch hat er also einiges gesteuert in Heiligenhaus – das Ruder hat er heute allerdings nur noch beim Bootfahren in der Hand.