Heiligenhaus. . Erneut gab es an der Adolf-Clarenbach-Schule ein Problem mit feuchten Wänden. Eltern kritisieren Verzögerung der Lösung. Arbeitsgruppe geplant.
- In einem Klassenraum an der Adolf-Clarenbach-Schule wurde Schimmel an einer Wand entdeckt
- Eltern sind sauer, weil Schulleitung und Stadtverwaltung erst sehr spät reagiert hätten
- Zwei Kinder hätten über gesundheitliche Probleme geklagt – ob durch den Schimmel, ist unklar
Mehrere Eltern von Kindern an der Adolf-Clarenbach-Grundschule sind sauer. Bereits im vergangenen Sommer sei im Klassenraum ihrer Kinder Schimmel aufgetreten. Doch erst im November hätten Schulleitung und Stadt reagiert. Und endgültig gelöst sei das Problem immer noch nicht. „Und unsere Kinder und die betroffenen Lehrer müssen es ausbaden“, schimpft Mutter Linda Schmidt. Zwei Kinder hätten zwischenzeitlich über gesundheitliche Probleme geklagt – auch wenn ein Zusammenhang zum Schimmel nicht endgültig zu klären gewesen sei, sagt ein Vater.
Im vergangenen November hätten Schule und Stadt sich des Problems dann angenommen, so die Eltern. Ein Baubiologie erstellte ein Gutachten. „Wir konnten allerdings schon beim Ortstermin keinen Schimmel mehr sehen“, sagt Gabriele Jäger, kommissarische Leiterin des städtischen Immobilienservice. In der Raumluft wurden ähnlich viele Schimmelsporen gefunden wie in der Außenluft, sagt Schulleiterin Manon Hoch. Dennoch hat die Stadt reagiert: Die betroffene Wand werde derzeit „großflächig saniert“, so Jäger.
Ursache für den Schimmel ist noch unklar
Woher der Schimmel gekommen sein könnte, sei noch unklar. „Wir hatten zunächst vermutet, der nasse Sand der angrenzenden Kita nebenan könnte für die feuchte Wand gesorgt haben“, sagt Jäger. Doch dieser Verdacht habe sich nicht erhärtet. Derzeit suche ein Sachverständiger noch nach der endgültigen Ursache.
Den Eltern geht das alles zu langsam. Außerdem kritisieren sie: „Das Thema wurde von Schulleitung und Stadt lange stiefmütterlich behandelt“, sagt ein Vater. Vor allem kritisieren die Eltern eine mangelnde Informationsweitergabe an sie. E-Mails an Stadt und Schulleitung wegen des Schimmels seien unbeantwortet geblieben, kritisiert eine Mutter. „Und über die Verlegung unserer Kinder in einen anderen Raum wurden wir nicht informiert“, sagt Linda Schmidt. Außerdem befürchten die Eltern, auch in anderen Räumen könnte es Schimmel geben.
Schulleiterin Manon Hoch weist darauf hin, dass der Schimmel im Sommer „ordnungsgemäß“ vom Hausmeister entfernt worden sei. Sie habe keine Notwendigkeit gesehen, die Eltern dann noch zu informieren, sagt Hoch. Im November sei eine dunkle Stelle in dem Klassenraum aufgetreten, daraufhin habe sie die Stadt informiert.
Arbeitsgruppe soll einen Hygieneplan erstellen
Am vergangenen Montagabend gab es dann auf Initiative von Hoch ein gemeinsames Treffen von Eltern, Schulleitung, Stadtverwaltung, Kreisgesundheitsamt und einem Baubiologen. „Auf Schimmel in anderen Räumen gibt es keine Hinweise“, sagt Gabriele Jäger vom Immobilienservice. Deshalb sei auch keine groß angelegte Prüfung notwendig, habe der Baubiologe klargestellt. „Wir denken aber noch über diese Möglichkeit nach“, sagt Jäger.
Zum weiteren Vorgehen soll es nun eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Stadt, Gesundheitsamt, Eltern und Lehrern geben, kündigt Jäger an. „Wir gehen derzeit davon aus, dass der Schimmel durch ein Zusammenspiel von falschem Lüftungsverhalten, schlechter Bausubstanz und vielen Kindern in einem Raum entstanden ist“, sagt Jäger. Die Arbeitsgruppe soll deshalb nun einen Hygieneplan erstellen. „Ich habe auch Lehrer und Schüler noch einmal darauf hingewiesen, dass vor und nach dem Unterricht sowie in den Pausen unbedingt gelüftet werden muss“, ergänzt Manon Hoch.
Erstes Treffen Anfang April
Ein Treffen der Arbeitsgruppe ist derzeit für Ende April geplant. Dann soll auch der sanierte Klassenraum wieder zur Verfügung stehen. Die Eltern hoffen jedenfalls, dass das seit Jahren immer wieder auftretende Problem Schimmel an der Schule nun endgültig gelöst wird.