Heiligenhaus. . An vielen Ecken im Stadtgebiet sprießen bereits erste zarte Knospen der Sonne entgegen. Liebestolle Stockenten flirten auf dem Stauteich.

  • Auf dem Stadtgebiet wachsen Kräuter, die als Vitaminbomben in der Küche nicht fehlen dürfen
  • Stockenten ziehen vom Abtskücher Stauteich auf den Vogelsangbach, um dort in Ruhe zu brüten
  • Die Blüten der Salweide sind wichtige Futterlieferanten für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge

Steigende Temperaturen und ein strahlend blauer Himmel lassen keine Zweifel mehr daran aufkommen, dass der Frühling nun endlich den Winter in die Flucht geschlagen hat. Auch in der Flora und Fauna lassen sich Frühlingsboten finden. Ob es nun die ersten zarten Knospen sind oder Liebeswerbungen im Tierreich – für Heiligenhaus gibt es ganz unverwechselbare Anzeichen für die neue Jahreszeit.

Die klein gehackten Kräuter auf dem frischen Mehrkornbrot verströmen einen würzigen Duft, der das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Für den herben Geschmack sorgen Bärlauch, Brennnesselköpfe, Pimpinelle und Brunnenkresse.

Nicht nur lecker, sondern auch gesund

Nach Möhren hingegen schmeckt der Girsch. „Für viele ist er eine Pest im Garten, weil man ihn nie wieder wegbekommt. Jetzt im Frühjahr ist er noch ganz klein und schmeckt toll“, weiß Förster Hannes Johannsen. Neben dem Girsch wachsen auch die anderen Zutaten für den Gaumenschmaus an einigen Stellen im Stadtgebiet.

Diese Frühlingskräuter sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Eine ganz besondere Pflanze ist das Scharbockskraut, das hinter dem Umweltbildungszentrum auf dem Boden sprießt. „Es war der erste Vitaminlieferant nach dem Winter und damit wichtig gegen die Mangelkrankheit Skorbut, die sich vom Wort Scharbock ableitet“, so Johannsen. Dieses kleine Hahnenfußgewächs fühlt sich außerdem nur im Frühjahr wohl. Als sogenannter Geophyt zieht sich die Pflanze nämlich Ende Mai, wenn die Bäume Blätter tragen, wieder in den Boden zurück.

Enten im Vogelsangbach

Nicht nur wir Menschen freuen uns darüber, die ersten warmen Sonnenstrahlen im Freien genießen zu können, auch die Insekten schwärmen wieder aus. Biene, Hummel und Co. werden bereits von einem gelbblühenden Gewächs erwartet. „Die männliche Salweide steht zur Zeit in voller Blüte. Sie liefert mit der ersten Pollentracht Futter nach dem Winter.“

Während die Bienen und Hummeln fleißig Nektar sammeln, flirten die Stockenten auf dem Abtskücher Stauteich, was das Zeug hält. Nachdem sie ihren Traumerpel gefunden haben, ziehen sich die Tiere zurück, um mit der Brut zu beginnen. „Die Enten werden dann häufig auf dem Vogelsangbach gesehen“, erklärt der Förster das tierische Phänomen, „aber bei allem gilt, ein Zeiger macht noch keinen Frühling. Es müssen immer mehrere dieser Frühlingsboten erkennbar sein.“

>>> ARONSTAB ENTFALTET SICH EBENFALLS IM FRÜHLING

  • Ein weiterer Frühlingsbote ist der Aronstab. Die Pflanze entwickelt pfeilartige Blätter und leuchtend rote Beeren. Auch er ist ein Geophyt und zieht sich nach dem Frühling zurück.
  • Seinen Namen verdankt der Aronstab der biblischen Figur Aron. Sein Stab ergrünte, als er auf die Bundeslade mit den Moses Steintafeln gelegt wurde.