Heiligenhaus. . Ausschuss für Stadtentwicklung bringt neues Gewerbegebiet weiter voran. Bebauungsplanentwurf für die erste Teilfläche wird öffentlich ausgelegt.

  • Das geplante Gewerbegebiet an der Ratinger Straße ist einen weiteren Schritt voran gekommen
  • Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat die öffentliche Auslegung eines Bebauungsplans gebilligt
  • Die Arbeiten im ersten Bauabschnitt könnten noch in diesem Jahr beginnen, hoffen die Planer

Der geplante Innovationspark an der Ratinger Straße nimmt weiter Gestalt an. Am Mittwoch widmeten sich der Wirtschaftsförderungsausschuss und der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt in einer gemeinsamen Sitzung dem angestrebten Gewerbegebiet am Grünen Jäger. „Es geht um Gewerbeflächen für die nächsten Jahrzehnte, um die andere Kommunen uns beneiden werden“, betonte Bürgermeister Jan Heinisch.

Am Mittwoch wurde der nächste Schritt im Verfahren getan. Einstimmig votierte der Stadtentwicklungsausschuss – der Wirtschaftsförderungsausschuss war hier nicht stimmberechtigt – dafür, den aktuellen Entwurf des Bebauungsplans Nr. 57 öffentlich auslegen zu lassen (siehe Infokasten). Auf dieser 5,5 Hektar großen Fläche zwischen Friedhofsallee und Ratinger Straße (siehe Karte) sollen die ersten Gebäude entstehen.

Beginn an der Friedhofsallee

Begonnen werden soll an der Friedhofsallee selbst, wie Stadtplaner Siegfried Peterburs erläuterte. Diese soll unter anderem drei Baumreihen (eine ist auch auf dem mittleren Grünstreifen geplant) erhalten, ebenso Radwege und Parkstreifen. Auch eine Baustraße soll angelegt werden – zur Erschließung der ersten Grundstücke.

Die seien in der Größe ein stückweit variabel, so Siegfried Peterburs. „Auch flächenintensivere Betriebe sind möglich.“ In diesem Bauabschnitt nahe der Wohnbebauung soll nicht störendes Gewerbe angesiedelt werden. Insgesamt soll Wert auf ansprechende, hochwertige Bebauung gelegt werden.

Ökologie soll berücksichtigt werden

Auch die ökologische Perspektive werde man berücksichtigen, so der Stadtplaner: „Nur 80 Prozent einer Fläche dürfen bebaut werden, der Rest ist zu begrünen.“ Die einzelnen Grundstücke sollen mit Grünkeilen voneinander getrennt werden. Die geschützten Landschaftsbestandteile Werkerwald und Leibecker Bach sollen durch einen Korridor mit Bäumen und Sträuchern quasi verbunden werden. Für die SPD wollte Ingmar Janssen wissen, ob der Korridor als Fußweg genutzt werden könne. Das sei wegen dichter Bepflanzung nicht vorgesehen, so Peterburs.

Unklarheit herrscht noch beim Verkehrsknoten, der die Ratinger Straße mit ihrer geplanten Parallelstraße verbinden soll. Für Peter Kramer (SPD) ist ein „Kreisverkehr als sichtbarer Eingang zum Innovationspark“ wünschenswert. Wie der Knotenpunkt am Ende gebaut werde, hänge auch von den Rückmeldungen der Beteiligten bei der öffentlichen Auslegung ab, sagte Siegfried Peterburs.

Wichtiger Schritt für die Stadt

Einigkeit herrschte in den Ausschüssen, dass der Innovationspark ein wichtiger Schritt für die Stadtentwicklung sei. Ralf Herre (CDU) sah darin „eine gute Ergänzung zur Innenstadt“, warnte aber davor, das Gelände mit zu kleinen Betrieben zu „zersiedeln“. Für die WAHL plädierte Stefan Okon für ein durchdachtes Vorgehen. Das Gelände solle schnell erschlossen, aber nicht direkt einfach nur mit Betrieben „vollgeklatscht“ werden.

Die Arbeiten im ersten Bauabschnitt könnten noch dieses Jahr beginnen, hofft Siegfried Peterburs.

>>> FÜNF TEILFLÄCHEN MIT 30 HEKTAR

  • Der Entwurf für den Bebauungsplan Nr. 57 wird ab dem 18. März im Rathaus in der Abteilung für Stadtplanung für die Bürger zur Ansicht ausgelegt.
  • Auch Träger öffentlicher Belange können sich beteiligen. Nach der Auslegung muss der Rat der Stadt den Bebauungsplan absegnen.
  • Insgesamt haben alle fünf geplanten Teilflächen des Innovationsparks eine Größe von rund 30 Hektar. Neben dem Bebauungsplan 57 soll eine benachbarte Gewerbefläche westlich der Ratinger Straße entstehen. Für beide Bereiche wurde am Mittwoch einer Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Zwei Flächen sollen noch südlich der A 44 erschlossen werden. Eine fünfte Fläche ist westlich der Friedhofsallee geplant, mit ruhigem Gewerbe und womöglich Wohneinheiten.