Heiligenhaus. . Die Stadt war auf der Immobilien-Leitmesse „Expo Real“ vertreten. Dort wurden Kontakte für den Innovationspark geknüpft. Irritation um Einkaufszentrum
- Bürgermeister Heinisch war mit einer Delegation der Stadt auf der Immobilien-Leitmesse Expo Real
- Dort führte er viele Gespräche mit Projektentwicklern, die nun den „Innovationspark“ vorantreiben sollen
- Irritationen gibt es dagegen um Berichte, wonach das Aus für das geplante Einkaufszentrum beschlossen sei
In puncto Innovationspark hat die Stadt diese Woche auf der europaweit größten Immobilienmesse „Expo Real“ in München mobil gemacht: Nach Angaben von Bürgermeister Dr. Jan Heinisch wurden dabei wichtige Kontakte zu Projektentwicklern und Immobilienfirmen geknüpft, damit das neue Gewerbegebiet im Süden der Stadt nun richtig in die Gänge kommt. Jetzt würden weitere Gespräche in Heiligenhaus folgen, bei denen die Pläne genau ausgearbeitet und festgezurrt werden sollen.
Bei der Expo Real hat sich Heiligenhaus auf dem Gemeinschaftsstand des Kreises Mettmann präsentiert. Bürgermeister Heinisch, der eineinhalb Tage auf der dreitägigen Messe (vom 4. bis 6. Oktober) anwesend war, wurde begleitet von Vertretern der Wirtschaftsförderung sowie von Stadtplaner Siegfried Peterburs. Im Fokus stand für die Heiligenhaus Delegation auch, wie andere Städte ihre Gewerbeparks aufziehen und vermarkten. „Insbesondere haben wir uns dabei Kommunen angeschaut, die eine Nähe zu einem Großflughafen haben“, sagte Heinisch.
Airport als Vermarktungsinstrument
Interessant sei in diesem Zusammenhang gewesen, wie solche Kommunen – etwa aus dem Großraum Frankfurt oder München – einen internationalen Airport als Vermarktungsinstrument genutzt hätten. „Die sind sehr selbstbewusst aufgetreten“, berichtete Heinisch. Inwieweit Heiligenhaus eine ähnliche Strategie fahren könnte, darüber werde nun beraten. Begleitet werde die Vermarktung auch von einer Werbeagentur.
Auch der Chef der Heiligenhauser Wirtschaftsförderung, Peter Parnow, könnte sich gut vorstellen, den Düsseldorfer Airport bei den Vorzügen des Innovationsparks stärker hervorzuheben. „Wir haben ja sogar eine nähere Schlagdistanz zum Flughafen, als die Düsseldorfer Innenstadt“, meinte er. Ob sich das Ganze sogar in dem Namen des neuen Gewerbegebiets niederschlagen könnte, wollte er nicht kommentieren.
Der Wirtschaftsförderer, der auch andere Gewerbegebietkonzepte und deren Branchenmix auf der Expo Real in Augenschein genommen hat, zeigte sich mit dem Messebesuch zufrieden. Durch die vielen Gespräche mit Bauträgern und Projektentwicklern „haben wir jetzt den Fuß in der Tür“. Und die Gegenseite wiederum habe den Rahmenplan für den Innovationspark in den Händen und könne sich daran orientieren. Nun könne die Stadt Anfragen weiterleiten. Und: „Wir werden zwei Schritte weiter sein, wenn wir Anfang des kommenden Jahres dann alle Partner an Bord haben“, so Parnow.
Einkaufszentrum steht laut Stadt noch nicht vor dem Aus
Sehr überrascht zeigte sich der Chef der Wirtschaftsförderung, Peter Parnow, von Berichten, wonach über das Aus für das geplante Einkaufszentrum neben dem Campusgelände bereits entschieden worden sei. So sei bei der letzten Ratssitzung im nicht-öffentlichen Teil nur darüber beraten worden, wie die Stadt weiter mit dem Einkaufszentrum umgehen solle. „Aber es hat keinen Beschluss gegeben“, so Parnow.
Fakt ist aber, dass die Stadt mit der Entwicklung des Einkaufszentrums unzufrieden ist und nun Druck auf den Hamburger Investor Procom machen will. Dieser hatte 2013 den Zuschlag für das 25 Millionen Euro schwere Projekt bekommen. Doch seitdem tut sich nichts, wie auch Bürgermeister Dr. Jan Heinisch auf der Ratssitzung im Juli schon kritisierte: „Wir warten seit über drei Jahren darauf, dass Procom einen Bauantrag stellt“, sagte er damals.
Das Einkaufszentrum soll eine Mietfläche von 8500 Quadratmeter haben. Zudem soll auf dem Hitzbleck-Areal ein Nahversorgungszentrum und in Hetterscheidt die „Stadtpforte“ mit Einzelhandelsflächen entstehen (WAZ berichtete). Für Wirtschaftsförderer Parnow ist das alles nicht zu viel für Heiligenhaus. „Wir wollen die recht hohe Kaufkraft in der Stadt hier halten.“ Zudem sei gutachterlich festgestellt worden, dass die Zentren nebeneinander existieren könnten
Beim Einkaufszentrum betonte Parnow, dass die Stadt auch weiter im Austausch mit dem Entwickler stehe. Procom selbst war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.