Heiligenhaus. . Aber ab dem Schuljahr 2016/17 soll die evangelische Grundschule nur noch einzügig sein. Isenbügeler und konfessionsgebundener Bedarf seien abgedeckt.

Am Bestand der fünf Grundschulen soll nicht gerüttelt werden. Diese Botschaft stand zu Beginn des Ausschusses für Bildung und Sport und wurde im Verlauf der Sitzung am Donnerstagabend auch durch die Politiker per Beschluss bekräftigt. Dass anderslautende Gerüchte vor allem die Clarenbach-Grundschule in Isenbügel betreffend in den vergangenen Tagen für Aufruhr bei Eltern sorgten, nahm Schuldezernent Michael Beck auf seine Kappe und entschuldigte sich wortreich.

Was war geschehen? Die Verwaltungsvorlage mit dem Thema Festlegung der Zügigkeit der Adolf-Clarenbach-Grundschule war nicht nur den Fraktionen sehr kurzfristig vor der Sitzung zugegangen, auch die betroffene Schule selbst war von diesem Vorhaben überrumpelt worden.

„So etwas hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Schule. Es hätte, so wie es zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht gehört, im Vorfeld Gespräche mit dem Schulkollegium und den Eltern geben müssen“, erklärte Schulleiterin Manon Hoch sichtlich betroffen. Durch eine solche Maßnahme werde die freie Schulwahl der Eltern eingeschränkt. Man unterschätze den Zuzug junger Familien in den Ortsteil. Auch Schulleiter-Kollegin Christa Markus äußerte ihr Befremden über das Vorgehen der Verwaltung und forderte einen Dialog ein.

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Ins gleiche Horn stießen die Fraktionen. Vor allem Grüne und WAHL machten deutlich, dass ohne ein Konzept beziehungsweise einen Schulentwicklungsplan der Beschluss zu einer Einzügigkeit mit ihnen nicht zu machen sei.

Trotz des Ungemachs: SPD, CDU und FDP votierten für eine Einzügigkeit und schlossen sich damit der Einschätzung der Verwaltung an. Diese argumentiert vor allem mit dem niedrigen Anteil Isenbügeler Kinder an der Schülerschaft. Von den derzeit 184 Kindern kommen rund 20 Prozent aus Essen, Ratingen und Velbert und 80 Prozent aus Heiligenhaus. Der Anteil der Isenbügeler beläuft sich dabei nur auf rund 30 Prozent. Die 36 Anmeldungen für die erste Klasse 2015/2016 weisen sechs nicht-evangelische und sechs evangelische Schüler aus Isenbügel auf. Und die Lernanfänger-Prognosen aufgrund der Geburten gehen für die kommenden Jahre von 13 bis 22 Isenbügeler Sprösslingen aus, die diese Grundschule besuchen könnten. Bei einer Klassenstärke von bis zu 29 Kindern sei damit eine Einzügigkeit ausreichend, erklärte Beck. „Und es bleibt immer noch ein Puffer für zugezogene Kinder. Im Moment halten wir mit den 56 Plätzen der Zweizügigkeit eine Reserve von 100 Prozent vor.“

Außerdem bestehe für Unterilper Kinder nun durch den Umzug der Oberilper Regenbogenschule (der Beschluss wurde ebenfalls gefasst) eher der Anreiz, die Schule in ihrem Ortsteil zu besuchen, so Beck.