Sprockhövel. . Am 13. Mai wird gewählt. Im EN-Kreis stehen die Piraten erstmals im Wahlkampf. Was im Vergleich mit den Plakaten anderer Parteien auffällt, Piraten-Plakate sind kopflos.
Am 13. Mai wird gewählt. Im EN-Kreis stehen die Piraten erstmals im Wahlkampf. Was im Vergleich mit den Plakaten anderer Parteien auffällt, Piraten-Plakate sind kopflos.
„Von Personenkult halten wir nichts, es geht um die Inhalte.“ Darin sind sich die beiden Kandidaten, der Student Chris J. Demmer (Wahlkreis 104, Hagen II - Ennepe-Ruhr-Kreis III, zu dem die Städte Breckerfeld, Ennepetal und Gevelsberg zählen) und der Informatiker Martin von Böhlen (Wahlkreis 105, Ennepe-Ruhr-Kreis I, (mit den Städten Hattingen, Schwelm, Sprockhövel und Wetter) zählen einig. Nur die Botschaft zählt. Ein Bild – im wahrsten Sinne des Wortes – können sich Interessierte von den Kandidaten auf der Internetseite der Partei unter www.wiki.piratenpartei.de machen.
Kampf gegen den Ruf als Ein-Themen-Partei
Doch Plakate und das Internet reichen im Wahlkampf nicht aus. Demmer und von Böhlen suchen den direkten Kontakt zu den Wählern – auf der Straße. „Wir wollen nicht einfach nur im Netz rumdödeln“, betont Martin von Böhlen. Schließlich war das Internet mal die Domäne des Piraten-Phänomens und lange Zeit hatte die Partei damit zu kämpfen, nur als Ein-Themen-Partei und als Internet-Eintagsfliege angesehen zu werden. In der Tat dümpelten die Piraten an der Grenze zur Bedeutungslosigkeit herum. Dann kam Berlin und der Einzug ins Parlament. Dann enterten sie das Saarland. Die Sonntagsumfragen sehen sie auch im Landtag von Schleswig-Holstein – dort wird am 6. Mai gewählt. Und in NRW? Auch da werden die Piraten wohl die Fünf-Prozent-Hürde locker hinter sich lassen, frohlocken Beobachter. „Wir gestalten unseren Wahlkampf aber immer so, als würden wir gerade bei 4,9 Prozent liegen“, sagte Chris Demmer.
Doch Wahlkampf, das ist bei den Piraten oft mehr Aufklärungsarbeit. Und wenn das Programm zur Sprache kommt, klingt es etwa so: Die Piraten wollen den kostenlosen Nahverkehr. Musik und Filme wollen sie frei erhältlich machen. Seemannsgarn? „Wir wollen den fahrscheinlosen, nicht den kostenlosen Nahverkehr“, meinen die Piraten. Auch Musik und Filme sollen nicht kostenlos zu erhalten sein. Das Urheberrecht habe für die Piraten sogar einen hohen Stellenwert. Wenn es denn um den eigentlich Urheber geht. Große Medienkonzerne, die zwischen Urheber und Veröffentlichung geschaltet sind, sollen dagegen nicht mehr so eine starke Position haben und auch nicht mehr den Löwenanteil abzwacken.